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12.11.05 / Zurück zu Lenin / Bolschewisten feiern Russische Revolution

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. November 2005

Zurück zu Lenin
Bolschewisten feiern Russische Revolution
von Manuela Rosenthal-Kappi

Am 4. November wurde in Rußland zum ersten Mal der Tag der nationalen Einheit begangen, der neue Nationalfeiertag, der anstelle der Feierlichkeiten anläßlich des Jahrestags der bolschewistischen Revolution von der Staatsduma eingeführt wurde.

Das Volk hat von diesem Feiertag, der an die Ereignisse vom 4. November 1612 erinnern soll, der in der russischen Geschichte als Tag der Vereinigung aller "Rußländer" - damals bereits Angehöriger verschiedener Sozialgruppen, Nationalitäten und Religionen - und dem Ende der "Zeit der Wirren" gilt, wenig Notiz genommen. Selbst die landesweit sendenden Fernsehkanäle umgingen dieses Ereignis stillschweigend.

Weite Teile der Bevölkerung halten an ihrem bisherigen Feiertag, dem 7. November, dem Jahrestag der Russischen Revolution, fest. Laut "Iswestija" haben Meinungsforscher herausgefunden, daß etwa ein Drittel der Russen mit der Oktoberrevolution und ihren Führern sympathisiert. Für 42 Prozent der russischen Bürger ist der 7. November weiterhin ein "besonderer, wichtiger und bedeutender Tag". Die Namen der Revolutionsführer Lenin, Dsertschinskij und Stalin werden positiv bewertet, 40 Prozent der Befragten sympathisierten aber auch mit dem letzten russischen Zaren Nikolaus II..

Am 7. November demonstrierten in Moskau etwa 12000 Anhänger der Kommunistischen Partei, der National-Bolschewisten sowie die Ultrarechten des Slawischen Verbands und der nationalpatriotischen Front "Pamjat" zum 88. Jahrestag der Russischen Revolution gegen Putin und seine Regierung. Porträts von Lenin und Stalin vor sich hertragend skandierten sie kommunistische Losungen "Ruhm der Sowjetunion", "Zum 88. Jahrestag der Großen Oktoberrevolution", "Kampf" und "Sieg" neben nationalistischen Parolen "Rußland für die Russen".

Experten bewerten den Aufmarsch der Nationalisten zwar als ernstzunehmend, schätzen ihre Chancen bei den bevorstehenden Stadtdumawahlen jedoch als gering ein. Es handelt sich bei den Anhängern extremistischer Parteien in erster Linie um ältere Jahrgänge, die nach dem Zerfall der Sowjetunion sämtliche Privilegien verloren haben.


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