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12.11.05 / Der Natur so nah / Künstlerehepaar Walter und Edith von Sanden-Guja in Ellingen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. November 2005

Der Natur so nah
Künstlerehepaar Walter und Edith von Sanden-Guja in Ellingen
von Manfred Fritsche

Walter von Sanden-Guja, Naturschriftsteller aus Ostpreußen" - unter diesem Titel findet derzeit im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen neben der Sonderschau "Kurt Schumacher" eine Kabinettausstellung über das Leben des ostpreußischen Fotografen und Schriftstellers statt.

"Walter von Sanden hat es wie kaum ein anderer verstanden, Gegebenheiten des täglichen Lebens in einfühlsamer und verständlicher Sprache zu schildern" - so titelt die derzeite Kabinettausstellung über den am 18. Juni 1888 in Marienwald, Kreis Darkehnen geborenen Naturforscher und Schriftsteller. Bereits 1911 übernahm er die Leitung der elterlichen Güter in Launinken und Klein Guja, wohin er nach seiner Heirat mit Edith von Schlüter 1914 seinen Lebensmittelpunkt verlegte.

Dort, am nahe gelegenen Nordenburger See und am Fluss Rawda unternahm von Sanden nach dem Dienst als Offizier im Ersten Weltkrieg seine ersten naturkundlichen Forschungen. Zahlreiche erhaltene Schwarzweißbilder zeugen im Archiv der Kreisgemeinschaft Angerburg in Rothenburg/W. von seinem Wirken. Auch faszinierten ihn die Pflanzen, die Wälder, das Leben auf dem Land und der jahreszeitliche Rhythmus. So erschienen 1937 die Werke "Aus der Natur" und "Im Wechsel der Jahreszeiten".

In den Jahren des Nationalsozialismus wurden seine Werke zensiert, da er sich nicht in die Parteistruktur einbinden lies. Beim Einmarsch der Sowjetarmee in Ostpreußen flüchtete das Ehepaar mit Fahrrädern über das Frische Haff. Walter und Edith von Sanden ließen sich 1947 am Dümmer nieder, wo sie ihre zweite Heimat fanden. 1948 lies sich Sanden zur Beobachtung der Natur ein Segelboot nach ostpreußischem Vorbild bauen, 1952 bezog er ein Haus in Hüde. Sehr stark setzte er sich für den Erhalt des damals noch relativ unbelasteten Dümmer, einen mit einem Ringdeich umschlossenen Flachsee ein. Die Verringerung der schädlichen Einwirkungen aus der Landwirtschaft durch den Bau einer Abwasser-Ringleitung erlebte der am 7. Februar 1972 verstorbene Walter von Sanden nicht mehr.

Ein kleiner Teil der 1997 von Dr. Christoph Hinkelmann vom Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg konzipierten Ausstellung, die mit zahlreichen Originalfotos ausgeschmückt ist, beschreibt auch das Werk von Walter von Sandens Ehefrau Edith, einer namhaften deutschen Tierplastikerin. Nach einem Besuch der Kunstschule Düsseldorf empfand sie viele Tiere in Form von Bronzeplastiken nach. In zahlreichen Aquarellen hielt Edith von Sanden Blumen und Fische fest.


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