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19.11.05 / Schikane oder zweifelhaftes Sicherheitssystem

© Preußische Allgemeine Zeitung / 19. November 2005

Schikane oder zweifelhaftes Sicherheitssystem

Zunächst hatte es wie ein "Vergeltungsschlag" gegen den kürzlich zum Nobelpreisträger nominierten Ägypter Mohammed El-Baradei ausgesehen: Als er nämlich vorige Woche in Begleitung seiner Gattin und mehrerer Mitarbeiter ein Flugzeug von Boston nach Washington besteigen wollte, wurden er und seine Gattin "eingehend" durchsucht, während die Mitarbeiter unbehelligt blieben. Als Direktor der Internationalen Atomenergie-agentur hatte sich El-Baradei bekanntlich bei der US-Regierung dadurch unbeliebt gemacht, daß er nicht an irakische Massenvernichtungswaffen glauben wollte.

Das US-Außenministerium entschuldigte sich sofort nach Bekanntwerden des peinlichen Vorfalls bei den Betroffenen.

Was aber als Erklärung für das Vorkommnis in Boston geliefert wurde, muß erst recht nachdenklich machen: Die Sicherheitskontrollen werden nicht von geschulten Beamten, sondern von privaten "Sicherheitsfirmen" durchgeführt, und deren zumeist unqualifiziertes Personal hat die Anweisung, alle Personen "dranzunehmen", deren Namen mit "El-" oder "Al-" beginnen. Osama bin Laden hätte also nichts zu befürchten. R. G. Kerschhofer


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