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26.11.05 / Michels Stammtisch

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. November 2005

Michels Stammtisch

Das sei Hetze wie vor 1933 stellte der Stammtisch im Deutschen Haus fest: Politiker, verunstaltet mit "Lügen-Nasen" auf der ersten Seite eines auflagesüchtigen Massenblattes! Doch wir seien sieben Jahrzehnte weiter, mit schlimmen Erfahrungen, meinte der Stammtisch. Da sollten die Zeiten der "Kampfpresse" vorbei sein. Stellten doch nach den Verwüstungen eines schrecklichen Krieges mit schwersten Gebietsverlusten und grausamer Teilung verantwortungsbewußte und erfolgreiche Politiker die Weichen für den Wiederaufstieg eines fleißigen und demokratischen Volkes. Pauschale Hetze gegen die "politische Klasse" weise den Weg in eine gefährliche Richtung, hieß es am Stammtisch.

Ausgerechnet "Top-Bosse" der Wirtschaft wie Wendelin Wiedeking (Porsche), Dieter Zetsche (Mercedes) und VW-Chef Bernd Pischetsrieder leisteten sich eine "Wut-Attacke" und das ausgerechnet im Axel-Springer-Haus. Da freute sich "Bild": "Top-Bosse prügeln auf Politiker ein!" Wiedeking lobte dabei die langen Politikernasen, die "Bild" gezeigt hatte: "Genau das war richtig!" Wiedeking weiter: "Man hat uns nur Lügen aufgetischt, das spürt heute jeder, egal wieviel Einkommen er hat." Und VW-Chef Pitschetsrieder: "Das Land führen, heißt nicht, die schlechten Vorschläge von zwei Parteien zu addieren." "Es gibt keine Nation in Europa, die so darniederliegt wie wir", klagte Wiedeking abschließend.

Warum das so ist, wollte der Stammtisch wissen. "Was für Manager hat unser Land?" und: "Wer verantwortet die Lage der Wirtschaft, wer entläßt Tausende von Arbeitnehmern für den ‚shareholder value', wer kündigt immer neue Massenentlassungen an, wer verantwortet den Sumpf bei VW und wer betreibt weltweit dubiose Unternehmensfusionen?"

Das Fazit des Stammtischs: Aus "Industriekapitänen" sind "Manager" geworden und wenn die mit ihrem Finger auf die Politiker zeigen, dann zeigen drei Finger zurück ...


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