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24.12.05 / Gottes "Wiedergeburt"

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. Dezember 2005

Hans-Jürgen Mahlitz:
Gottes "Wiedergeburt"

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nicht mehr so, wie Moses sie einst beschrieb, als er das im Glauben schwankende Volk daran erinnerte, wie Gott der Herr es einst aus Not und Unterdrückung ins Gelobte Land geführt hatte: "mit mächtiger Hand und aus-gerecktem Arm" (5. Moses 7,19). Heute, im Zeitalter der "ruhigen Hand", fallen auch die Zeichen und Wunder etwas bescheidener aus; man muß schon sehr genau hinschauen, um sie zu erkennen.

Zu den in der veröffentlichten Meinung nahezu unbeachteten Zeichen, über die man sich durchaus wundern darf, zählt dieses: Als am 22. November das neue Bundeskabinett vereidigt wurde, sprachen alle Regierungsmitglieder die religiöse Formel - mit einer Ausnahme: Bundesjustizministerin Brigitte Zypries glaubt nach wie vor, Recht und Gesetz auch ohne die Hilfe Gottes bewahren zu können.

Bei den letzten beiden Regierungsbildungen war das noch völlig anders gewesen: Rot-Grün hatte sich 1998 und 2002 mehrheitlich dem Segen Gottes verweigert. Schröder, Fischer & Co. maßten sich an, aus eigener Kraft die Probleme dieses Landes lösen zu können; was sie dann politisch zustande brachten, ließ in der Tat den Schluß zu, da könne Gott nun wirklich nicht mitgeholfen haben.

Viele der gesellschaftsverändernden Projekte - eingebracht von den nunmehr mitregierenden 68ern - waren (und sind es immer noch) geprägt von der systematischen Zerstörung traditioneller Werte. Und diese Werte sind nun einmal vorrangig bestimmt von 2000 Jahren Christentum. Dies ist die Basis unseres gesamten öffentlichen und privaten Lebens.

Die Strukturen des menschlichen Zusammenlebens, die auf dieser Basis gewachsen sind, haben sich weitestgehend bewährt. Sicher gab es auch Negatives in diesen zwei Jahrtausenden, Gewalt und Kriege im Zeichen des Kreuzes, Unterdrückung und Entwürdigung von Menschen im Namen Gottes. Es gab - keineswegs nur in der auf zwölf Jahre verkürzten Geschichte unseres Volkes - finstere Mächte, die sich des christlichen Glaubens bedienten, um ihre absolut unchristlichen Ziele zu erreichen.

Aber ist das eine Rechtfertigung dafür, gleich das ganze Fundament zu demontieren? Wird etwas Gutes automatisch schlecht, nur weil es zu bösen Zwecken mißbraucht wird?

Nein, trotz mancherlei Kritikwürdigem kann die Christenheit (und damit auch unser Volk) stolz darauf sein, was sie - mit Gottes Hilfe - erreicht hat. Machen wir doch endlich Schluß damit, uns von gottlosen Ideologen einreden zu lassen, auf dieses ganze religiöse "Gedöns" könne man verzichten! Wohin das führt, sehen wir doch immer deulicher: zu einer geistig und moralisch verarmten, immer rücksichtsloseren, kälteren und materialistischen Gesellschaft.

Es wird Sie, liebe Leser, kaum überraschen, wenn an dieser Stelle auch die legendären "preußischen Tugenden" erwähnt werden. Sie sind allein deshalb von so vorbildhafter Leuchtkraft, weil sie in ihrem Kern aus christlichem Denken und Fühlen erwachsen sind. Daran zu erinnern ist das Fest der Geburt Christi genau das richtige Datum.

Die meisten jener Politiker, die bei ihrem Amtsantritt Gott in Pension schicken wollten, wurden nun selber vom Wähler in die Wüste geschickt. Man darf - nicht nur als zu vereidigender Bundesminister - wieder öffentlich bekennen: "So wahr mir Gott helfe!" Das ist ein kleines, aber ermutigendes Zeichen. Ein Zeichen, das hoffen läßt - vielleicht gar auf das Wunder einer göttlichen "Wiedergeburt"...


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