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24.12.05 / Michels Stammtisch

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. Dezember 2005

Michels Stammtisch

"Die Europäische Union (EU) bleibt das, was nach Ende der existenziellen Bedrohung durch den Moskauer Kommunismus von ihr übrig geblieben ist: eine überdimensionale finanzielle Umverteilungsmechanerie, bei der alle versuchen, möglichst viel für sich herauszuholen. Diese Bilanz zog der Stammtisch im Deutschen Haus nach dem jüngsten Brüsseler Finanzgipfel der EU-Regierungschefs, die dabei wieder zu Teppichhändlern wurden. Sie feilschten und schacherten bis schließlich der Hauptnettozahler zahlt - und das sind immer die Deutschen.

Am Stammtisch gab es bittere Heiterkeit: Auch diesmal habe es einen Maximalvorschlag für die einzutreibenden Beiträge gegeben, den der Kommission, und einen niedrigeren, den britischen. Das Ergebnis liege genau in der Mitte, und die deutsche Kanzlerin konnte jubeln - und zahlen: Schließlich habe sie gegenüber dem Kommissionsvorschlag "mindestens eine Milliarde gespart" und das könne sie "unserem Finanzminister guten Gewisses präsentieren".

Dabei verzichtete sie auch auf 100 Millionen Strukturhilfen zugunsten Polens - zulasten der "neuen Bundesländer", die nun nicht soviel mehr bekommen, wie sie gehofft hatten. Die Polen hingegen jubilieren. "Dieser Sieg schmeckt wie guter französischer Champagner", freute sich ihr Ministerpräsident Marcinkiewicz. Er sieht sein Land als den "größten Nutznießer der Strukturhilfen" und in der deutschen Regierungschefin seinen persönlichen "Gipfel-Engel". Die mit Sparmaßnahmen traktierten deutschen Rentner und Arbeitslosen empfinden das sicher anders, hieß es dazu am Stammtisch.

Euer Michael


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