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24.12.05 / "Es begab sich aber zu der Zeit ..." / Der Mensch Jesus Christus ist von Gott für uns in diese Welt gegeben, um uns von aller Schuld zu befreien

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. Dezember 2005

"Es begab sich aber zu der Zeit ..."
Der Mensch Jesus Christus ist von Gott für uns in diese Welt gegeben, um uns von aller Schuld zu befreien
von Klaus Plorin

Wie oft schon haben wir die Geschichte von der Geburt Jesu in Bethlehem, die der Evangelist Lukas im 2. Kapitel mit den Worten unserer Überschrift beginnen läßt, gehört oder gelesen, auch in schönen Liedern besungen, auf besinnlichen Bildern und in Spielszenen angeschaut oder sogar selbst mitgestaltet.

Gerade in schweren Zeiten, in uns aufgezwungener Fremde und Entbehrungen, war es für uns immer wieder tröstlich, wie tief sich Gott in dem Kind und Menschen Jesus zu uns herab begeben und wie nahe er sich an unsere Seite gestellt, unsere Armut und Heimatlosigkeit selbst auf sich genommen und ertragen hat. Auch, daß gerade schlichte Hirten die ersten Empfänger der frohen Botschaft sein durften. So wie später besonders Verachtete und Kranke, Zöllner und Sünder von Jesus angesprochen und liebevoll behandelt wurden.

Schon in diesem Kapitel stellt Lukas dem römischen Kaiser Augustus den wahren Herrn der Welt, Jesus Christus, gegenüber. In Rom, der prächtigen Hauptstadt des Römischen Weltreiches, regiert als Caesar Gaius Octavius. Er läßt sich in vielen Tempeln als Augustus, das heißt "Erhabener", "Anbetungswürdiger", verehren. Hat er doch alle seine Widersacher innerhalb und außerhalb seines Reiches mit militärischer Gewalt ausgeschaltet. Zugleich hat er in dieser Friedensperiode einen unwiderstehlichen Machtapparat aufgebaut, der bis in die entferntesten Provinzen ängstlichen Gehorsam erzwingt. "Der Kaiser befiehlt, das Volk hat zu geh'n. Wer kann Gewalt schon widersteh'n?" Kein Mensch kann das.

Aber Gott setzt nun den Gegenpol zu aller weltlichen Macht und menschlichem Hochmut aber auch zu kirchlichem Prunk, Triumphalismus und Personenkult. Nicht im glänzenden Marmorpalast von Rom, sondern inmitten des durch den kaiserlichen Volkszählungsbefehl aufgescheuchten kleinen Volkes der Juden, in einer von Menschen und Tieren gemeinsam benutzten Einraumhütte eines Dorfes am Rand des großen Reiches legt Gott den Keim zu seinem Reich. Denn da läßt er in einem Kind einfacher Leute den Menschen zur Welt kommen, der später die so ganz andere Herrschaft begründet. Die nicht aus erzwungenem Gehorsam, sondern aus innerer Überzeugung durch den göttlichen Geist der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens erwächst.

Noch ahnen kaum die Eltern des Neugeborenen etwas von seiner späteren Bedeutung. Nur die Boten Gottes kündigen ihn schon als den kommenden Retter, Christus und Herrn aller Menschen an, der Gott die ihm gebührende Ehre und den Menschen wahren Frieden bringen soll.

Indem Jesus sich uns als Bruder liebend, helfend, tröstend, ermahnend und beratend an die Seite stellt und uns mit seinen Worten und Taten immer wieder von der Wahrheit seiner Botschaft überzeugt, wächst das Reich der Liebe und Gerechtigkeit Gottes unter uns. Es bewegt und prägt inzwischen das Leben vieler einzelner Menschen und mancher Völker zu ihrem und ihrer Mitmenschen Segen und Heil.

"O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat. Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König ziehet ein", singen wir deshalb in der vierten Strophe des aus Königsberg stammenden Liedes "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". Deshalb sollten wir auf Jesus, auf sein Leben in Worten und Taten. in seiner grenzenlosen Liebe zu den Menschen, auf sein Leiden aus Liebe bis in den Tod und auf die Botschaft von seiner Auferweckung durch Gott schauen und hören. Nehmen wir doch wieder einmal diese frohe Botschaft als Gottes Weihnachtsgeschenk für uns dankbar an und in unser Herz auf! Dann werden auch in uns ein tatkräftiger Mut, eine phantasievolle Liebe und eine unbesiegbare Hoffnung über den Tod hinaus entzündet, aller Schuld, allem Scheitern und allen inneren und äußeren Widerständen zum Trotz.

Ob wir unter den verschiedenen, oft schnell vergänglichen Geschenken am Weihnachtsfest das wichtigste und dauerhafteste erkennen? Es ist der Mensch Jesus Christus, von Gott für uns in diese Welt gegeben, um uns aus allen Irrtümern, Verstrickungen. Schuld und Versagen zu befreien. Wenn wir ihn annehmen, dann lohnt es sich Weihnachten zu feiern.


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