Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. Dezember 2005 Ein Stück eigene Identität geht verloren Mit dem Verschwinden von Dachböden geht nicht nur ein Lagerplatz und ein geheimnisumwobenes Kindheitserlebnis verloren, sondern auch ein Stück Geschichte. Indem es keinen Stauraum mehr gibt, um Erinnerungsgegenstände und alte Möbel, Kisten mit Fotos, Briefen und alten Urkunden zu lagern, wird alles was im Moment nicht gebraucht wird, weggeschmissen. Wie oft haben sich in Kisten auf den Dachböden der verstorbenen Großeltern noch Tagebücher oder ähnliches finden lassen, die manchmal auch noch von den Urgroßeltern stammten und dem Finder etwas über die nie kennengelernten Verwandten verriet. Auch alte Möbel kommen beim Fehlen von Dachböden und Kellern, auch jene werden weniger, einfach auf den Müll, können also nie zu einer Antiquität werden und den Nachgeborenen keinen Eindruck davon vermitteln, wie ihre Vorfahren gewohnt haben. Mancher Dachboden ist zudem auch eine finanzielle Fundgrube: Ob abgestellte Gemälde oder wertvolles Porzellan; manchmal läßt sich mit dem alten Zeug noch Geld machen. Und noch ein Beispiel: Hätte es im Hause Reese keinen Dachboden gegeben, hätten die Aufzeichnungen des jungen Wehrmachtsoldaten Willi Reese auch nicht überdauert. Mit dem Titel "Mir selber seltsam fremd" wurden die Kriegserlebnisse des 1944 Gefallenen jedoch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bel |
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