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24.12.05 / Früh gereift / Ostpreuße erinnert sich an Kriegszeit in seiner Heimat

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. Dezember 2005

Früh gereift
Ostpreuße erinnert sich an Kriegszeit in seiner Heimat

Die be-drängte ostpreußische Bevölkerung hatte keine Wahl, keine Möglichkeiten, die Tragödie ihres Schicksals abzuwenden, denn die feindlichen Truppen konnten auch von den deutschen Einheiten nicht mehr aufgehalten werden. Die Flucht im endlos langen Treck und der harte Winter waren für die Menschen eine fast unerträgliche Herausforderung. Während sich die schwarze Menschenmasse durch die weiße Schneelandschaft schlängelte, um vielleicht an irgendeinem Ziel anzukommen, wurde sie aus der Luft angegriffen ..."

Relativ unbekümmert und sorglos wächst der Junge Helmut auf dem Bauernhof seiner Eltern in Tapiau in Ostpreußen auf. Fröhlich spielt er zu Kriegsbeginn vor der benachbarten deutschen Kaserne ohne zu ahnen, daß diese bald von russischen Soldaten besetzt sein würde. Ebenso wie sein eigenes Heim.

Da auch Helmuts Vater in den Krieg abberufen wurde, muß er schon früh lernen, seine Mutter und seine Schwester Ruth in der Nahrungsmittelbeschaffung zu unterstützen und vor den "liebeshungrigen" russischen Besatzern zu beschützen. Glücklicherweise finden die drei nach einigem Hin und Her letztendlich Zuflucht bei der Großmutter in Gilge.

Sehr bildlich beschreibt der Autor Helmut Rehfeld das Leben bei seiner Großmutter. Er schreibt von dem Fluß, der durch seinen Fischreichtum die Familie mit reichlich Nahrung versorgte. Er berichtet von der Liebe zu seinen Angehörigen und dem Verantwortungsbewußtsein, das bei ihm, kriegsbedingt, schon in jüngsten Jahren sehr ausgeprägt war.

Die Verbundenheit zur Natur tröstet den Jungen über die Armut, die Sehnsucht nach seinem Vater und vergangene Zeiten hinweg.

Mit viel Liebe zum Detail erzählt Helmut Rehfeld von seiner Kindheit im Krieg, der Vertreibung über Königsberg nach Gilge, dem Neuanfang in der Fremde und dem Segen der amerikanischen Care-Pakete.

Theoretisch könnte man den Inhalt dieses Buches als eines von wohl unzähligen Schicksalen vertriebener ostpreußischer Bürger bezeichnen. Doch ist es in Wirklichkeit viel mehr.

Nicht nur eine bloße Erinnerung, sondern ein Stück Lebensgeschichte, welches das Leben des Autors und vieler anderer Menschen nicht nur geprägt, sondern auch nachhaltig beeinflußt hat.

Berührend und doch so locker und leicht zu lesen. A. Ney

Helmut A. Rehfeld: "Wege, die du gehen mußt ... - Eine Jugend in Ostpreußen", Triga, Gelnhausen 2005, brosch., 204 Seiten 11,50 Euro


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