29.03.2024

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07.01.06 / LESERFORUM

© Preußische Allgemeine Zeitung / 07. Januar 2006

LESERFORUM

Wir brauchen keine "Verschenkekanzlerin"
Betr.: „Merkels Handschrift“ (Nr. 51)

Jetzt reicht es. Es kann doch wohl nicht wahr sein. Da wird von allen EU-Ländern gefeilscht, auf welche Weise man seine Kassen aufbessern kann – jeder will für sich den größten Brocken einheimsen und was macht „unsere“ Kanzlerin? Sie erscheint strahlenden Angesichts, ja man gewinnt sogar den Eindruck, sie befindet sich in schönster Geberlaune, was sich dann auch bestätigt! Sie verschenkt von dem Deutschland zustehenden Geld mal so ganz locker 100 Millionen an Polen! Dabei entsteht ganz einfach die Frage: Wem dient sie nun wirklich? Fremden Mächten und Völkern?

Das mit strahlendem Lächeln vollzogene „Verschenken“ wurde dann auch von allen, sozusagen als „Eintrittsgeschenk“ angenommen und verschaffte ihr sicherlich viele gleichgesinnte Freunde.

Hiermit sei die Kanzlerin daran erinnert: Es handelte sich um unser Geld (denn um ihr Privatgeld dürfte es sich ja wohl nicht gehandelt haben), und „Verschenkekanzler“ hatten wir bisher reichlich, so daß wir in unserer schweren Wirtschaftlage gern auf eine „Verschenkekanzlerin“ verzichten können!

Auch sollte ihr bei ihrer Ex-DDR-Herkunft der Spruch: „Wir sind das Volk!“ – und ich ergänze: es ist unser Volksgeld – in Erinnerung gebracht werden. So nicht! Sonst müssen wir wieder die „Montags-Demonstration“ einführen.

Horst Schmidt, Höhbeck

Merkel auf Reisen: Vertritt die Kanzlerin in der EU in erster Linie die deutschen Interessen?

 

Widersinnige Wortschöpfung
Betr.: Political Correctness

Ständig wird man in unserer Presse – auch in Ihrer ansonsten geschätzten Zeitung – mit dem Begriff „political correctness“ konfrontiert.

Man kann diese widersinnige Wortschöpfung schon nicht mehr hören. Zunächst einmal sei darauf verwiesen, daß die Bezeichnung gegen unsere Bestrebungen verstößt, überflüssige Anglizismen aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verbannen. Oder ist das schon vergessen?

Die wörtliche Übersetzung ins Deutsche würde lauten „Politische Korrektheit“. Das aber ist gerade das Gegenteil von dem, was dieser unsinnige Begriff zum Ausdruck bringen soll, nämlich das immerwährende widerwärtige und verlogene Anbiederungsverhalten und die ewigen Demutsbezeugungen unserer politischen Kaste gegenüber unseren sogenannten „Freunden“ in Ost und West. Wahrheiten werden mit Unterstützung unserer eindeutig linksorientierten Medien unterdrückt oder verschwiegen.

Zutreffend wäre demnach im obigen Fall der Begriff „Politische Verlogenheit“, aber wer darf um Gottes Willen diese Bezeichnung verwenden.

Wenn wir künftig mehr als bisher der Wahrheit dienen wollen, dann muß die Wortwahl „political correctness“ baldigst aus dem deutschen Sprachgebrauch verschwinden. Dies gebe ich Ihnen als Anregung auf den Weg. Oder haben Sie eine bessere und plausible Erklärung? Man darf gespannt sein.

Harald Hansen, Kiel

 

Konkursverwalter
Betr.: „Mit Wut im Bauch“ (Nr. 45)

Ich habe selten und schon lange nicht mehr einen so eleganten und witzig-ernsten Bericht über unsere verfahrene Lage gelesen. Dem Verfasser gilt meine Hochachtung. Eine Faktum, das bezeichnend ist für die verfahrene Lage unseres Landes, war die erste materielle Verlautbarung von Frau Merkel etwa 14 Tage nach dem Wahldebakel: Die Rentner können nicht mit einer Rentenerhöhung rechnen. Diese Nachricht hat keinen Rentner beunruhigt, was man längst weiß, macht einen nicht heiß. Die gesamte politische Szene gleicht einem Kasperle-Theater mit absehbarem tragischen Ende. Auf eine Frage habe ich keine Antwort: Warum gibt es so viele Politiker, die sich um die Konkursverwaltung Bundesrepublik Deutschland leidenschaftlich bewerben und auch am Ende damit beauftragt werden.

Nochmals vielen Dank für diesen Artikel.

Helmut Schatz, Lüttich

 

Speichellecker und Ehrgeizlinge
Betr.: „Chaos im Genossenkonzern“ (Nr. 47)

Haben Sie besten Dank, daß Sie Herrn Selenz Gelegenheit zu diesem Bericht gegeben haben.

Vor mir liegt auch der Selenz-Kommentar vom 27. Juni 2003, mit dem Prof. Dr. Ing. Hans-Joachim Selenz schon damals das deutlich machte, was er mit „Die WestLB: Öffentlich-rechtliche Kriminalität“ beschrieb.

Es schreit zum Himmel, was unsere selbsternannten „Anständigen im Lande“ mit ihrem roten Filz und rotem Klüngel uns, den Bürgern, zumuten und wie sie das Recht zu ihren Gunsten auslegen und dafür Helfer finden.

Man darf wohl erinnern an die „Luft-Taxi für die roten Granden“, die Flugaffäre, der „Focus“ (6/2000) die Überschrift: „Der Bruder und sein Pate“ gegeben hatte. Man sollte auch einmal nachlesen, was selbst „Der Spiegel“ mit „Die rote Kasse der Genossen“ in Ausgabe Nr. 7/2000 seinen Lesern nicht vorenthalten wollte.

„Focus“ berichtete in Heft 36/2002, Seite 52: „In der Kölner Spendenaffäre kamen bisher viele beschuldigte Genossen glimpflich davon“!

Einer aus dieser Riege der „Anständigen im Lande“ genießt seinen „verdienten“ Ruhestand mit vollem Amtsgehalt, Dienstwagen etc. und ein anderer, der Ziehsohn von Friedel Neuber, Herr Michael Frenzel, hilft bei VW (der Puff-AG) zusammen mit Herrn Piech, daß auch dort, wie man wohl vermuten darf, die Klüngelei im dubiosen Umfeld ungestört weiterlaufen kann!

Leider sorgen Speichellecker und Ehrgeizlinge in allen Bereichen unseres Staates, besonders aber in Rundfunk und Fernsehen, dafür, daß uns diese selbsternannten „Anständigen im Lande“ weiterhin beglücken können!

Die Feststellungen von Herrn H. J. Selenz müßten ganz groß an allen Litfaßsäulen zu lesen sein, damit sie endlich allen Bürgern die Augen öffnen!

Otto Kremer, Limburg

 

Merkels bisherige "Leistungsbilanz"
Betr.: „Merkels Handschrift“ (Nr. 51)

Tony Blair als Sachwalter deutscher Interessen – wer hätte das gedacht. Wer sich aber nicht helfen lassen will, wie unsere Bundeskanzlerin, der zahlt eben mal 100 Millionen Euro mehr.

Merkels Leistungsbilanz nach wenigen Wochen ist schon sehr beachtlich:

– Bundesverdienstkreuz an die Oberfeministin Alice Schwarzer

– „Familienministerin“ von der Leyens Privatkrieg gegen Väter, die gezwungen werden sollen, zu Hau-se zu bleiben während die Mütter zur Arbeit verpflichtet werden.

– Vorschlag der neuen Ausländerbeauftragten Maria Böhmer, die Unternehmer zu einer Ausländerquote in ihren Betrieben zu verpflichten.

– Abschaffung des Weihnachtsgeldes für die Beamten.

– Nun sollen im neuerdings CDU regierten NRW die zur Oberschule wechselden Kinder der „Schulempfehlung“ ihrer Lehrer und nicht mehr dem Elternwunsch unterworfen werden.

Das alles hätte sich die rot-grüne Bundesregierung niemals getraut.

Auch in Sachen Türkeibeitritt zur EU warten die wenigen verbliebenen CDU-Wähler noch immer vergeblich darauf, daß Herrn Erdogan endlich der Stuhl vor die Tür gestellt wird.

Klaus Gröbig, Berlin

 

Polen und Tschechien bekennen sich nicht
Betr.: „Sensibles Thema – nicht nur für Polen“ (Nr. 48)

Sensibel ist ein Verhältnis dann, wenn man sich um die Wahrheit herumdrücken will, wenn man ein schlechtes Gewissen haben müßte, aber das Gewissen mit dem Wissen um das eigene Fehlverhalten entsorgt hat.

So etwa erscheinen mir Polen und Tschechen in ihrem Umgang mit Deutschland. Während in Deutschland die Schuldpflege sozusagen zum Alltag gehört, ja in das nationale Selbstverständnis gehoben wird, haben diese Länder eigene Schuld verdrängt. Die Mehrheit ihrer Bürger weiß gar nicht, welche Schuld auch auf ihrer Geschichte lastet, denn es ist ja nicht so, daß die Vertreibungen ein Akt der Menschlichkeit gewesen sind und der Kriegsbeginn ohne jede Vorgeschichte vom Himmel gefallen ist. Es ist zwar bequem, uns Deutsche für alles Übel dieser Welt verantwortlich zu machen, eine Last, die von deutschen Gutmenschen mit Lust getragen wird, aber so einfach liegen die Dinge nicht. Der Krieg hatte viele Väter, wie Schultze-Rhonhof zutreffend festgestellt hat, Polen und Tschechien haben ihren Anteil, bekennen sich aber nicht zu ihm, was die Beziehungen zu diesen Staaten sensibel werden läßt.

Marie-Louise Kirstein, Halle a. d. S.

 

Kompliment für graphische Gestalt
Betr.: PAZ

Der Preußischen Allgemeinen Zeitung wurde wiederholt ein großes Lob für vorurteilsfreie, sich nicht der „political correctness“ beugende Berichterstattung ausgesprochen, ebenso wie für den weiteren Inhalt, so daß ich mich diesem nur anschließen kann. Jedesmal aber habe ich mich daran gestoßen, daß der Titel der Zeitung im Inhaltshinweis unterging. Einen Lösungsvorschlag allerdings hatte ich nicht, wie Titel und Brandenburger Tor fürs Auge gefällig dargestellt werden könnten und deshalb wurde Kritik unterlassen.

Ein großes Kompliment für die jetzige graphische Gestaltung, besonders ab der Nr. 44, wo auch das Brandenburger Tor nicht mehr so bläßlich wirkt. Vielleicht wird der Grauton dieses geschichtsträchtigen Symbols noch etwas kräftiger gehalten. Dank ebenfalls dafür, daß jetzt wieder jede Woche die „Schuldenuhr“ veröffentlicht wird. Vielleicht könnte zusätzlich noch der Schuldenzuwachs pro Sekunde angegeben werden.

Manfred Weinhold, Hamburg

 

Liebe zu einem Menschen ist die größte Kraft
Betr.: „Beim Sterben die Hand halten“ (Nr. 46)

Mich hat der Artikel „Beim Sterben die Hand halten“ insofern sehr berührt, als ich vor ein paar Monaten selbst in dieser Situation war.

Ich hatte meinen krebskranken Mann nach Hause geholt, um ihn, wie Sie in Ihrem Artikel schreiben, zu Hause im Kreise seiner Familie bis zur letzten Stunde zu begleiten, ihn in Würde sterben zu lassen. Ich weiß, daß daheim in Masuren niemand auf den Gedanken gekommen wäre, seine Angehörigen allein in einem Krankenhaus zu lassen, wenn es feststand, daß der Betreffende in Kürze sterben würde. – Jedenfalls war es in den Dörfern so. Man nahm noch Anteil und half sich gegenseitig. Die Menschlichkeit ist in der heutigen Zeit fast verlorengegangen. Ich danke Gott, daß ich die Kraft hatte, meinen Mann monatelang zu betreuen mit dem Wissen, daß jeder neue Tag der Tag des Abschieds sein konnte.

Aber die Liebe zu einem Menschen ist die größte Kraft und hilft Dinge zu tun, zu ertragen, daß man es später kaum glauben kann.

Wie gut, daß es noch Menschen gibt, die ehrenamtlich Sterbebegleitung einsamen, vielleicht abgeschobenen Menschen schenken.

Ich bin sicher, daß Ihr Artikel vielen Menschen zu denken geben wird, sie vielleicht daran erinnert, daß wir alle sterben müssen und froh sein werden, wenn jemand bei uns ist, der dann unsere Hand hält. Vielen Dank für Ihren Artikel.

Waltraud Fabisch, Jever

 

Leeres Versprechen
Betr.: Leserbrief „Wieder erst der fremden und dann der eigenen Opfer gedacht“ (Nr. 47)

Den Bericht (aus Nr. 42) über die 50-Jahrfeier der Spätheimkehrer habe ich nicht mehr parat. Aber die Interpretation von der Leserbriefschreiberin über das „skoro domoj“ des Bundespräsidenten halte ich für falsch. Seine Herkunft und sein bisheriges Handeln lassen diesen negativen Schluß kaum zu. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt alle russischen Kriegsgefangenen längst „zurückgeholt“ und bevölkerten nun den GULag. Ich war Augenzeuge! – Die stereotype Floskel „skoro domoj“ hörte ich in den fünf Jahren meiner Gefangenschaft täglich. Herr Köhler wollte bei der Feier wohl ausdrücken, daß es mit dem „leeren Versprechen“ nach der Heimkehr des letzten Kriegsgefangenen endlich vorbei war. 

Horst Redetzky, Delmenhorst

 

Nur ein gefestigtes Volk kann diesem Dauerbeschuß widerstehen
Betr.: „Von Waterberg nach Auschwitz“ (Nr. 47)

Ein dankenswerter, wichtiger Beitrag von Ralf Küttelwesch! Leider vergaß der Autor das „Cui bono?“ solcher Machwerke zu hinterfragen. Die antideutsche Raserei in der bundesdeutschen Medienlandschaft trägt längst Züge einer psychologischen Kriegsführung gegen das eigene Volk. Es handelt sich hier um fremdverfügte Auftragsarbeit. Ziel ist das Induzieren extremer Schuldkomplexe mit pathologischer Tiefenwirkung in den deutschen Köpfen. Nur ein starkes, in sich gefestigtes Volk kann diesem Dauerbeschuß widerstehen, ohne das Selbstwertgefühl zu verlieren oder gar dem neuen Weltverbrechen unserer Tage gegenüber in Lethargie zu verfallen. Es wundert nicht, daß sich solcher Art und Weise wieder das ZDF befleißigte, ist man doch von dieser TV-Anstalt in Sachen Geschichtsklitterung vieles gewöhnt.

Zum Thema nur soviel: Die deutsche Kolonialgeschichte ist wahrlich nicht nur eine Ruhmesgeschichte, wie zum Beispiel das anfängliche Vorgehen von Dr. Carl Peters in Afrika beweist. „Der Zivilist Peters war der skrupellose Eroberer, der auch Blutvergießen nicht scheute ...“, nachzulesen in „Die deutschen Kolonien in Wort und Bild“, einem Nachdruck von „Das deutsche Kolonialbuch“ aus dem Jahr 1926 durch den Bechtmünzer-Verlag.

Die Kolonialpolitik Englands beruhte hingegen von jeher auf dem Mißbrauch militärischer Macht zu Lande und zu Wasser. Die Eingeborenen dieser Länder erzählen noch heute von den brutalen Raub- und Ausrottungsfeldzügen der Briten bis hin zum vollendeten Völkermord. Wer weiß schon, daß auf Jamaika alle Eingeborenen bis auf wenige, die sich in den Bergen versteckt hielten, abgeschlachtet wurden und die Insel durch Afrikaner neu besiedelt werden mußte?

Eigens zum Gedenken und zu „Ehren“ dieser Kolonial-Regimenter – auffallend viele tragen Adelsnamen der englischen Krone – errichtete man in London ein Kolonial-Museum.

Deutschland trat zu einem Zeitpunkt in die Kolonialgeschichte ein, als bereits klar war, daß Macht nicht allein, sondern nur im Bunde mit Verantwortung gegenüber den Eingeborenen wirtschaftlich er-folgreich sein kann. Dies in umsichtiger Weise getan zu haben ist der Grund, warum Deutsche vor allem in jenen afrikanischen Gebieten von den Eingeborenen sehr warmherzig empfangen werden, deren Vorfahren des deutschen Kaisers Schutztruppe erlebt und in dieser tapfer gekämpft haben. Dieter Bock, Burgstall

 

Ein Genuß
Betr.: PAZ

Die Gelegenheit nutzend, möchte ich den Dank der Familie Fichtner für Ihr „Erzeugnis“ mitteilen. Wir – meine Frau, mein Sohn und ich– freuen uns jedes Wochenende auf das neue Exemplar. Konservativen Sinnes und geschichtlich interessiert, genießen wir jede Ausgabe des Blattes, gibt es doch kaum Vergleichbares mit Objektivitätstreben und Wertebewußtsein.

Obgleich Sachsen von Geburt, lieben wir Ostpreußen, seit wir in DDR-Zeiten mit dem Faltboot von Sorquitten bis Johannisburg paddelten, die Krutinna und Nikolaiken kennenlernten, durch Rößel, Heilsberg und Treuburg gingen. So können wir die Gefühle teilen, für die Frau Geede und ihre Familie stehen.

Familie Fichtner, Radeberg

 

Schmutzkübel
Betr.: „Kein Ersatz für das ,Zentrum‘“ (Nr. 49)

Der Präsident des Hauses der Geschichte in Bonn, der da von sich gab, daß die Vertreibungen Folge der NS-Verbrechen gewesen seien, sollte besser in der Wüste Blumen züchten: Er ist am falschen Platz.

Es soll keineswegs verschwiegen werden, was das Deutschland Hitlers sich hat zuschulden kommen lassen, und es bleibt ein Schandfleck unserer Geschichte, doch den ideologisch bestimmten Vereinfachern und Verkürzern muß konsequent entgegengetreten werden. Zweiter Weltkrieg und Vertreibungen haben ihre Vorgeschichte, die mindestens in den Ersten Weltkrieg zurück-reicht. Sie zu verschweigen, betrachte ich als Geschichtsfälschung. Der Zweite Weltkrieg hatte viele Väter. Auch wenn Deutschland den Krieg eröffnete, gab es andere Beteiligte, die ihm zuarbeiteten, ihn wohl auch wollten und viel zu wenig oder gar nichts taten, um ihn zu verhindern.

Die an deutschen Menschen geübte Gewalt bei den Vertreibungen ist und bleibt ein Verbrechen, für das es kein Verschweigen geben darf.

Wir wollen uns nicht hinter der Geschichte verstecken und nur auf andere zeigen, aber wir dürfen auch nicht zulassen, daß jeder Schmutzkübel über uns ausgeschüttet wird.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

Altes Flair vermisst
Betr.: PAZ

Wir alten Ost- und Westpreußen waren und sind begeisterte und interessierte Leser Ihrer Zeitung. Wir sind dankbar für die wahre Berichterstattung zur Geschichte – besonders aus dem letzten Jahrhundert –, und wir lesen gern die Beiträge und Kommentare zur Politik und Wirtschaft und das Aktuelle über unsere Heimat.

Etwas vermissen wir aber seit einiger Zeit: Seiten mit dem Flair einer Heimatzeitung im Stil des alten Ostpreußenblattes.

Als Schriftleiterin der „Kleinen Weichselzeitung“, Mitteilungsblatt für Stadt und Kreis Marienwerder, kenne ich seit rund 25 Jahren die Einschätzung vieler Landsleute. Wir würden uns deshalb freuen, auch in der Preußischen Allgemeinen Zeitung wieder etwas vom alten Ostpreußenblatt zu entdecken.

Gisela Brauer, Bad Oldesloe

 

Schlesischer Volkskundler erforscht die Geheimnisse des Schulwegs
Betr.: Mein Schulweg

Der aus Schlesien stammende Volkskundler Dietmar Sauermann bittet um Ihre Mithilfe. Für eine wissenschaftliche Studie sucht er Berichte über Erlebnisse auf dem Schulweg in der alten und neuen Heimat.

Wer erinnert sich nicht an die vielen aufregenden und nachhaltigen Eindrücke, die er als Kind auf dem Schulweg erlebte. Da sind die langen Wege und die einzelnen Stationen, die Weggefährten, die Haltepunkte, an denen es immer etwas zu sehen gab. Die Abkürzungen oder Umwege, die gerne gemacht wurden, das wechselnde Wetter, die jahreszeitlichen Unterschiede mit ihren Freuden und Beschwernissen, die manchmal lästige Bekleidung und die seltenen Fahrgelegenheiten (zum Beispiel auf Kutschentrittbrettern oder Schneepflügen). Die Hinwege verliefen oft hektisch unter dem Zeitdruck, pünktlich in der Schule zu sein. Die Rückwege luden zum Bummeln ein. So mancher Streich wurde dann ausgeheckt.

Nach der Vertreibung hatten viele Kinder, die mit ihren Eltern weitab in ländliche Gebiete verschlagen wurden, besonders große Schwierigkeiten, die Volksschule oder gar weiterbildende Schulen in den Städten zu besuchen. Es fehlten die Fahrgelegenheiten, es fehlte das Fahr- und Schulgeld, die Kleidung war schlecht und der wechselnden Witterung kaum angepaßt. Es dauerte viele, viele Jahre, bis sich die Verhältnisse „normalisierten“.

Auf den Schulwegen wurden die ersten tiefgreifenden Erfahrungen gemacht, die das ganze Leben prägen konnten: das Verhältnis zu den Mitmenschen, der Natur, dem heimatlichen Umfeld und dem eigenen Durchsetzungsvermögen.

Die Stadtbewohner haben andere Schulwegerlebnisse als die Dorfbewohner. Und die Fahrschüler können sich an besondere Riten und Probleme erinnern, die den ortsansässigen Mitschülern fremd sind.

Vieles ist in Vergessenheit geraten, da die langen Fußmärsche und die äußerst umständlichen Anfahrten der Schüler durch die heutigen Verkehrsmöglichkeiten der Vergangenheit angehören.

Auch ist der Kontakt zur Natur, zum Heimat- und Schulort ein anderer geworden.

Wer sich gern an diesem Projekt beteiligen möchte, schicke seinen Bericht an folgende Adresse: Prof. Dr. Dietmar Sauermann, Volkskundliche Kommission für Westfalen, Scharnhorststr. 100, 48151 Münster oder sauermd@uni-muenster.de

Prof. Dr. Dietmar Sauermann, Münster

Last oder Lust: Der Weg zur Schule ist nicht immer eine Freude, doch in Begleitung von Freunden kann er zum Abenteuer werden. Foto: pa

 

Jeder Staat und jedes Gemeinwesen hat die preußischen Tugenden nötig, um zu gedeihen
Betr.: „Kein genetischer Defekt, sondern ein Fehler im System“ (Nr. 50)

Deutschland hat durch den verlorenen Krieg sehr viele Wunden erlitten und auch viele noch nicht heilen können. Während der tatkräftigen und erfolgreichen Phase des Wiederaufbaus der zahllosen materiellen und kulturellen Zerstörungen, die in so manchen wieder herzustellenden Bauwerken aus unserer Geschichte mit ihren Lücken noch immer mahnen, wurde die niedergeschlagene Seele, in ihr das gesunde Selbstbewußtsein, noch nachhaltiger zerstört. Das in der Sendung „Ein Herz für Kinder“ von Sharon Stone gesprochene Wort: „Eine Veränderung vorzubereiten dauert Ewigkeiten, die Verwirklichung geht schnell“ gilt für die Beseitigung zahlloser tiefer Sorgen, die den geistigen Zustand der Menschen in Deutschland, die einmal deutsch fühlten und dachten, betreffen! Materiell war es: ein Siegerdiktat strich das Land „Preußen“ von der Landkarte, und geistig war es: auch für lange Zeit aus dem Denken und Fühlen der Menschen. Dieses Streichen zerstörte die Sinnesart, die mit den „preußischen“ Tugenden das Leben des einzelnen und der Gemeinschaften der verschiedenen Ebenen im Volk zu sittlichem Verhalten brachte. Diese „preußisch“ genannten (ein terminus technicus mit Herkunftsbenennung) sind doch jene Tugenden, die zu jedem gedeihlichen Leben von Staaten, Völkern und Stämmen „notwendig“ sind. Deren Wirken störte aber die zum Siege vordringenden Kräfte und sie mußten deshalb verleumdet werden. „Preußisch“ ist der Hinweis auf den Staat, dem diese Tugenden im 18. Jahrhundert zu einem gut geordneten und auch fortschrittlichen Staatswesen verhalfen.

Noch ganz entgegen den „revolutionär“ oder „reaktionär“ / „restaurativ“, aber schon rückständigen Staaten im Umkreis, deren Gedanken und Machenschaften auf dieses Preußen wieder zugriffen und sich in ihm erneut menschenfeindlich und als Gegner der Geistesfreiheit (nach Kant, Schiller und zahllosen anderen Großen des Geistes und des Wollens ein besonderes Verbrechen) hervortaten.

Nach dem großen Weltkrieg 1914 bis 1945, in den Machtgier die Völker hineingelogen hat, trat neben schönen liebreichen guten Worten für hehre Ziele in einem demokratischen Staatsleben dennoch ein betulicher Kampf gegen die Geistesfreiheit auf, in dem „Preußen“ neben dem geographischen Dasein auch die geistige Wirkung für das Gedeihen des Staates genommen wurde: durch Schmähung, böswillige Fehlurteile und Verschweigen.

Tatsächlich hat jeder Staat und jedes Gemeinwesen auf der Erde diese „preußischen Tugenden“ der Menschen nötig, um gedeihen zu können, das heißt doch „gesund“ zu sein, indem gemeinschaftsschädliche Mängel statt zuzunehmen stetig zielstrebig und wirksam gemindert werden.

Dr. Volkher Biese, Ahaus

 

So sieht polnische Dankbarkeit aus!
Betr.: „Versöhnliches und Unversöhnliches“ (Nr. 49)

„Polen haben zuviel in geschichtlicher Nacht gelebt.“ Diese Feststellung des Historikers Prof. Dr. Michael Freund trifft auch auf den künftigen Präsidenten des Räuberstaates Polen, Lech Kaczynski, zu, der die berechtigten Entschädigungsforderungen der Vertriebenen und ihre Forderung nach einem Denkmal zur Erinnerung an das polnische Jahrtausendverbrechen ihrer Vertreibung, ein einmaliger Vorgang in der Geschichte, als Provokation empfindet. Diesem Polen scheinen verschiedene Vorgänge in den deutsch-polnischen Beziehungen der Zwischenkriegsjahre nicht bekannt zu sein. Als auch mit der Beziehung der „Gnade der späten Geburt beglückt“ bedarf er eines dringend notwendigen Nachhilfeunterrichts auf diesem Gebiet, den ich ihm mit Schreiben vom 9. November 2005 auch erteilt habe.

Erinnern wir uns alle doch an den Wortlaut eines Danktelegramms, das polnische Politiker an den deutschen Kaiser Wilhelm II. und an den österreichisch-ungarischen Kaiser Franz Joseph I. aus Anlaß der Befreiung ihres Landes vom zaristischen Joch sandten:

„An diesem Tag, wo das polnische Volk erklärt, daß es frei sei und einen selbständigen Staat mit eigenem König und eigener Regierung erhalten wird, durchdringt die Brust eines jeden freiheitsliebenden Polen das Gefühl der Dankbarkeit gegen diejenigen, die es mit ihrem Blut befreiten und zur Erneuerung eines selbständigen Lebens berufen haben ... Daher senden wir den Ausdruck unserer Dankbarkeit und die Versicherung, daß das polnische Volk seinen Bundesgenossen die Treue zu bewahren imstande sein wird ...“

Wie polnische Dankbarkeit zu verstehen ist, das hat meine Generation zur Genüge erfahren. In Versailles vergaßen die Polen schnell ihre Dankbarkeit und beteiligten sich damals schon als leichenfleddernde Aasgeier. Sie mußten sich von Lloyd George belehren lassen, daß der Vorschlag ihrer, der polnischen Kommission, 2,1 Millionen Deutsche unter die Herrschaft eines Volkes stellen, das nie während seiner ganzen Geschichte die Fähigkeit zu einer starken Selbstregierung bekundet hat, über kurz oder lang zu einem neuen Kriege im Osten Europas führen muß.

Polen hielt sich auch nicht an sein Versprechen gegenüber der Entente, den in den von den Deutschen geraubten Gebieten lebenden Deutschen Autonomie zu gewähren. Schon damals begannen sie mit ihrer völkerrechtswidrigen Ausrottungspolitik, die von deutschen Reichsregierungen dauernd vor den Völkerbundsrat gebracht, dort aber nicht behandelt wurde. Aber am 15. Juni 1932 (!) fand im britischen Oberhaus eine ausführliche Aussprache über die polnische Minderheitenpolitik in den ehemals deutschen Gebieten statt. Dort wurde hervorgehoben, daß bereits nicht weniger als eine Million Deutsche abgewandert waren, weil sie die Verhältnisse, unten denen sie unter den Polen leben mußten, unerträglich fanden, daß 45 Prozent der deutschen Kinder ihrer Schulen beraubt und in polnische Schulen getrieben worden waren und daß in der Gesamtzahl der deutschen Schulen in Polen ein Rückgang von 50 Prozent zu verzeichnen gewesen war. Als „das Gewissen der Menschheit erschütternd“ be-zeichnete Lord Cecil damals die polnische Minderheitenpolitik.

Lech Kaczynski sollte auch einmal in das Buch „Poland an her national minorities 1918–1939“ schauen. Dort wird er von dem ukrainischen Sachkenner in Minderheitenbestimmungen Stephan Horak, dessen Volk in den von Polen geraubten ukrainischen Gebieten von den neuen Herren nicht weniger drangsaliert wurde, erfahren, daß Polen ungeachtet aller Vereinbarungen und Versprechungen des guten Willens seine Ausrottungspolitik bis zu den letzten Tagen seines Bestehens als unabhängige Nation fortsetzte. „Das Fehlen guten Willens beim jungen polnischen Staat ist für den Historiker offensichtlich“, stellt der Autor fest.

Wie würde Polen sich verhalten, wenn „ihm“ derartiges widerfährt? Eine durchaus berechtigte Frage.

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main


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