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21.01.05 / LESERFORUM

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. Januar 2006

LESERFORUM

Verdeckte Reparationszahlungen an die EU
Betr.: „Merkels Handschrift“ (Nr. 51)

Auch H. J. M. ist von dem Auftreten der Bundeskanzlerin auf dem EU-Gipfel in Brüssel angenehm überrascht und beeindruckt. Er verschweigt aber auch nicht die Kritik, die Frau Merkel durch ihre Umverteilungspolitik herausgefordert hat. Sie hat also erfahren müssen, wie dicht ein Hosianna und der Ruf nach der Kreuzigung beieinander liegen. Es bleibt natürlich jedem Zeitzeugen überlassen, wie er die Scheckbuchpolitik bewerten will. Die Aussage des Regierungssprechers Steg (in der hiesigen Presse veröffentlicht) läßt jedoch aufhorchen. Er ist der Ansicht, daß Europa uns nicht teuer genug sein kann.

Es ist schon merkwürdig, daß ausgerechnet die Nachfolgerin des von den Alliierten total besiegten und am Boden zerstörten Deutschen Reiches zu dem wichtigsten Zahlmeister der EU – und nicht nur dieser – geworden ist und die Bundeskanzlerin mit weiteren Zahlungen, die die eigene Wirtschaftskraft erheblich belasten, selbst die ehemaligen Siegermächte beeinflussen konnte. Ich bin der Ansicht, daß es sich hierbei um verdeckte Reparationsleistungen handelt, die die Bundesrepublik als Wiedergutmachung für Kriegsschäden zeitlebens wird entrichten müssen. Frau Merkel sollte sich deshalb schon Gedanken darüber machen, wie lange diese Republik als Melkkuh noch herhalten kann. Angesichts der stagnierenden Einkommen, der galoppierenden Steigerung der Verbraucherpreise, höherer Steuern und zunehmender Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer ist es nur eine Frage der Zeit, bis das strapazierte Euter keine Milch mehr gibt und der Melkeimer leer bleibt. Frau Merkel könnte sich nur dann bleibende und positive Erfolge sichern, wenn es ihr trotz der finanziellen Engpässe, die allenthalben zutage treten, gelingt, neue Arbeitsplätze zu schaffen, was sie als ihre vordringlichste Aufgabe versteht. Bei aller Euphorie über ihre Erfolge in Brüssel bleiben hier zu Lande dennoch Zweifel bestehen. Den Optimismus von H. J. M. vermag ich deshalb nicht zu teilen.

Walter Grubert, Hannover

 

Hervorragend und stilistisch brillant
Betr.: PAZ

Nach gründlichem Kennenlernen der PAZ gestatten Sie bitte folgendes Resümee: Aus der Fülle der eindrucksvollen Artikel und Autoren möchte ich nur einige herausstellen: alle Beiträge von Klaus Rainer Röhl sind analytisch hervorragend und stilistisch brillant! Oder auch der so aufschlußreiche Beitrag von Manfred Backerra über Stefan Heils Buch „1940/41 – die Eskalation des Zweiten Weltkrieges“ – wie überhaupt die Seite „Geschichte“ eine meiner Lieblingsseiten ist, weil hier versucht wird, eine objektive Sicht ge-schichtlicher Ereignisse ohne ideologisch bedingte Verzerrung darzustellen. Völlig richtig auch der Artikel von Wilfried Böhm „Endlich die Notbremse ziehen“ aus Nr. 48 sowie „Kein Ende des Reformstaus in Sicht“ von Karl Feldmeyer. Ferner ist meinerseits dem Leserbrief von Dr. Reddig über den nostalgischen „Gefühlsnebel“ vieler Ostpreußenfahrer nur zuzustimmen. In Königsberg bin ich geboren, also ist es meine Heimat, dennoch muß man selber erkennen, daß dies Gebiet nie mehr an Deutschland zurückgegeben werden wird. Alles andere ist lupenreiner Illusionismus! Abgesehen davon war ich bei meinem Besuch 2003 über den jetzigen Zustand der Stadt und ihres Umfeldes geschockt und werde nicht mehr hinfahren, so sehr mich der unzerstörbare Pregel als Fluß meiner Kindheit und die wunderbare Natur der Samlandküste auch locken mögen.

Ein anderes positives Merkmal der PAZ ist ihre in den meisten Fällen positive sprachliche Erscheinung! Ganz im Gegensatz zu dem oft gräßlichen Neudeutsch der herrschenden Medien werden hier unnötige Fremdwörter-Anhäufungen weitgehend vermieden.

Schließlich noch ein großes Lob für den Artikel „Wie Ludwig II. Wilhelm I. zum Kaiser machte“. Daß Bismarck dem Verschwender Ludwig fünf Millionen Goldmark bis 1885 zukommen ließ, war mir nicht bekannt. Also sind die Prachtschlösser, die Bayern jährlich erhebliche Eintrittsgelder einbringen, wesentlich vom preußischen Steuerzahler ermöglicht worden! Ein Schelm nun, der annehmen würde, alle „Sau-Preißen“ könnten daher die „Märchenschlösser“ künftig zum halben Preis besichtigen ...“ 

Otto Sagert, Lübeck

 

Und der Filmunfug geht weiter
Betr.: „Das war gelebtes Rabaukentum“ (Nr. 46)

Mein Bruder war auf der Napola. Wer den Film über diese Schulen gesehen hat, könnte meinen, daß diese Schulen und ihre Schüler „zum Abschuß freigegeben“ seien. Alle größeren Medien schlugen in die gleiche Kerbe, und Karasek, der 1944 knapp vier Monate eine Napola besucht hatte, wurde als Hauptzeuge für den Filmunfug benannt.

Anders ist es um die „Weiße Rose“ oder die „Edelweißpiraten“ bestellt. Meines Wissens handelt es sich bei den Geschwistern Scholl um ehrenhafte junge Menschen, während die sogenannten „Edelweißpiraten“ sich in einer Grauzone von Kriminalität und Rabaukentum bewegt haben, doch Film und Medien haben sich ihrer wohlwollend angenommen.

Sehr viele junge Deutsche führen und führten ein untadeliges Leben, was heute wie für die NS-Zeit gilt. Mein Bruder und seine Mitschüler waren ehrenhafte, opferbereite und für ihr Vaterland einstehende Menschen. Viel zu viele von ihnen sind gefallen, deren Idealismus, Verantwortungsgefühl und Leistungsbereitschaft wir heute bräuchten.

Warum, so frage ich mich, können deutsche Medien nicht berichten, was sich wirklich zugetragen hat. Wer die Geschwister Scholl lobt, kann dies auch mit Tausenden junger deutscher Soldaten tun, deren Opferbereitschaft, Tapferkeit und Vaterlandsliebe einmalig bleiben. Wer weiß heute, daß die Soldaten der Elitedivisionen der Waffen-SS im Altersdurchschnitt keine 20 Jahre alt waren? 

Katharina Holthoff, Neubrandenburg

 

Würdigung
Betr.: „Ein Leben für Deutschland“ (Nr. 52)

Ihr Nachruf auf Uwe Greve hat mich sehr bewegt. Die letzten zwei Absätze empfinde ich als ein im hektischen Zeitungsbetrieb selten anzutreffendes persönliches Be-kenntnis, das ich gut nachvollziehen kann. Ich danke Ihnen für die Würdigung dieses aufrechten Mannes, den ich in mancher Begegnung ganz gut kennengelernt habe.

Wie Sie sicher wissen, galt eine seiner Hauptlieben der Marinezeitschrift SMS im Verlag Rudolf Stade. Gründlich und schnell arbeitete er dort als verantwortlicher Redakteur – ich selbst kann dies bestätigen, was aus beigelegtem SMS-Heft ersichtlich ist.

In Erinnerung an Uwe Greve grüße ich Sie mit guten Wünschen.

Dr. H. G. Hess, Wunstorf

 

Vieles ist oft von "jugendfrei" sehr weit entfernt
Betr.: „Fernsehfreie Zone!“ (Nr. 52)

Ihr Beitrag spricht mir aus dem Herzen, und er trifft in seinen Fakten zu, nur wird er nichts bringen. Die Macht haben die anderen und deren Kontrolleure aus höchsten politischen Rängen, die voll mitverantwortlich sind für all den Müll, der über unseren Kindern ausgeschüttet wird.

Unsere Enkelkinder dürfen häufig von 18 oder 18.30 Uhr bis zum „Sandmännchen“ Kindersendungen sehen. Sind wir mit einem unserer Enkelkinder (8 Jahre) verreist, sehen wir nahezu täglich nach 20 Uhr einen Tierfilm, weil es für unsere Enkelin das Größte ist, wenn sie erst gegen 21 Uhr ins Bett muß.

Ich weiß, daß unsere Enkelkinder auch schon einmal länger in das Vorabendprogramm schauen dürfen, weil beide Eltern berufstätig sind und nicht Kraft und Zeit haben, sich immer, wenn notwendig, ihren Kindern zu widmen.

Uns fiel auf, mit welch unglaublicher Intensität kleinere Kinder auf den Fernsehschirm schauen, völlig gleichgültig, was sie zu sehen bekommen.

Die Werbung wird genauso konzentriert eingesogen wie jeder Film, wie schlecht, schrill und hektisch er auch sein mag. Will man von einem fernsehenden Enkelkind wahrgenommen und angehört werden, stellt man sich am besten vor das Bild.

Was Kinder sehen, die nicht beaufsichtigt sind, und was das oft für ein Müll ist, vermag sich jeder vorzustellen, der es mit Kindern gut meint. Daß Krimis, die nach 20 Uhr gelaufen sind, dann in das Vorabendprogramm ge-nommen werden, ist bedenkenlos üblich.

Wer sich die Mühe macht und die Zeit hat, in Nachmittagsprogramme hineinzuschauen, weiß, daß es Sendungen gibt, die frisch aus der Kloake stammen.

Und was einem dann kurz nach 20.15 Uhr geboten wird, wo noch ziemlich viele Kinder fernsehen, ist oft von „jugendfrei“ sehr weit entfernt.

Am 29. Dezember in „Wer zuletzt lacht ...! der komische Jahresrückblick“ war das Wort „Scheiße“ eines der gebräuchlichsten des Herrn von der Lippe.

Dem schmuddeligen Beitrag eines Mario Barth unterhalb der Gürtellinie ließ sich nur durch Abschalten entgehen.

Irmin Jäger, Bocholt

Wie viel Flimmerkiste ist gut? Zwei Kinder sehen ohne Aufsicht der Eltern fern. Foto: keystone

 

Bewunderte Berufsausbildung
Betr.: „Immer weniger kluge Köpfe“ (Nr. 51)

Stimmt die alarmierende Information, Kanada mit einer Akademikerquote von 53 Prozent, Finnland und Norwegen mit 40 Prozent stünden haushoch über Deutschland mit einer Quote von „nur“ 22 Prozent?

Ich befürchte, dies ist dieselbe ärgerliche, auf Ignoranz beruhende Desinformation, die auch unsere Diskussion über die „Bildungsmisere“ vor einigen Jahrzehnten beherrscht hat.

Denn Länder mit solch hohen „Akademiker“quoten haben in der Regel nicht unsere weltweit bewunderte Berufsausbildung durch Lehre und Berufsschule.

Stattdessen findet die Berufsausbildung oft auf College-Niveau mit einem Bachelor-Abschluß statt.

Wenn man objektiv ist, müssen also unsere akademischen und praktischen Berufsabschlüsse als Berufsausbildungsquote mit den „akademischen“ in diesen Ländern verglichen werden.

Wahrscheinlich haben wir dann einen höheren Prozentsatz als diese Länder.

Manfred Backerra, Hamburg

 

Mit Hammer und Sichel beschmiert
Betr.: „… und dann war der Spuk vorbei“ (Nr. 44)

Der Mord an einem deutschen Soldaten durch islamische Verbrecher in Afghanistan erweckt in mir die bittere Überlegung, welche Rolle in unserer Presse die Soldaten spielen.

Während dieses Verbrechen, wohl weil international eingebettet, in Deutschland bekannt wurde, schwieg unsere Medienlandschaft, als zum vergangenen Volkstrauertag deutsche Kriminelle den Garnisonsfriedhof in Berlin ein einer Art schändeten, die kaum glaubhaft ist. Fast alle Denkmäler der Ruhestätte, auf dem Soldaten aus Dutzenden von Nationen bestattet sind, wurden mit roter Farbe besudelt. Hammer und Sichel in roter leuchtender Farbe prägen nun diesen Friedhof. Kränze und Gestecke, die bereits am Vortag abgelegt wurden, wurden im Gebinde zerrissen, die Schleifen zerstört.

Was geht in den Köpfen dieser Kriminellen vor? Während der Veranstaltung, die unter großem Polizeischutz stattfinden mußte, wurde die Rede des Pastors, der in einprägsamen Worten von friedlicher Verständigung und Gegnerschaft statt Feindschaft sprach, auch noch gestört. Was geht heute in Deutschland vor, daß so eine verblendete Minderheit undemokratisch schalten und walten kann?

Rolf Fitzner, Berlin

 

Das ist absolut selbstgerecht
Betr.: „Kein Vorbild für unsere Generation“ (Nr. 1)

Da verstehe einer die Bundesmarine: In Wilhelmshaven ehrt sie einen verdienten Jagdflieger des Dritten Reiches bei der Indienststellung eines ihrer ersten Zerstörer als Museumsschiff durch die Namensgebung „Mölders“. Auf dem Friedhof in Aumühle verwehrt sie die Restaurierung eines Kruzifixes am Grab des Großadmirals Karl Dönitz. Wissenschaftlich fundierte Geschichtsbetrachtung vermeidet eine Beurteilung historischer Personen und Ereignisse mit Wertmaßstäben späterer Generationen, wenn sie nicht als selbstgerecht angesehen werden will.

Übersehen wird, bei aller fragwürdigen politischen Korrektheit, das Symbol für Schuld und Vergebung, um dessen Erhalt es offensichtlich geht.

Wenn wir mit dem Verschwinden dieses Symbols, das Wissen um Schuld und Vergebung als Voraussetzung im historischen und gegenwärtigem Handeln aus dem Auge und dem Sinn verlieren, droht uns neues Ungemach durch die selbstgerechten Richter unserer Geschichte. Davor bewahre uns unser Herr und Heiland Jesus Christus, der am Kreuz für uns gestorben ist, auch und vielleicht besonders am Grab des Großadmirals Karl Dönitz.

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

Nur eine Ergänzung preußischer Gesinnung
Betr.: „Gottes ,Wiedergeburt‘“ (Nr. 51)

Die PAZ gibt sich zuweilen als sei sie ein Organ der Kirche. Der Zusatz zur Eidesformel „so wahr mit Gott helfe“ sagt nichts darüber, wie sehr er sich bemühen werde, die abgegebene Versicherung zu erfüllen. Allein auf den persönlichen Einsatz nach bestem Wissen und Gewissen kommt es an.

Solches Bekenntnis hat an anderer Stelle einen Platz. Es ist abwegig zu meinen, es solle abgegeben werden, wenn jemand Beamter oder Minister wird. Religiöser Glaube kann zu guter preußischer Gesinnung und Haltung eine Ergänzung sein; wesentlicher oder gar ausschlaggebender Bestandteil derselben ist er nicht.

Dr. S. Plaumann, Burgwedel


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