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28.01.06 / Lage am Lehrstellenmarkt weiter dramatisch / Zu viele Schüler beenden Schullaufbahn oder Berufsausbildung ohne Abschluß

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Januar 2006

Lage am Lehrstellenmarkt weiter dramatisch
Zu viele Schüler beenden Schullaufbahn oder Berufsausbildung ohne Abschluß

Auf den ersten Blick scheint es mal wieder doch nicht so schlimm gekommen zu sein, wie zu Ausbildungsbeginn im August / September des Jahres befürchtet: Auch 2005 blieben „nur“ 17500 Bewerber ohne Beschäftigung. Zwar waren es 2004 mit 14949 unversorgten jungen Menschen weniger, aber die im Spätsommer durch die Medien geisternde Zahl von um die 40000 Schulabgängern ohne Lehrstelle hat sich doch nicht bewahrheitet. Auch sank die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze trotz wirtschaftlicher Krisenstimmung „nur“ um 2,7 Prozent auf 505191 abgeschlossene Ausbildungsverträge. Auf den zweiten Blick jedoch offenbaren sich die Zahlen durchaus als dramatisch, denn wieder war der Staat genötigt, zehntausende Jugendliche schulisch weiterzubilden, weil ihre Ausgangsqualifikation nach Verlassen der Schule sie nicht reif für den Arbeitsmarkt machte. Jedes Jahr verlassen so 8,5 Prozent der Schüler die Schule ohne wenigstens einen Hauptschulabschluß zu haben. Diese jungen Menschen sind schwer vermittelbar und werden häufig in zusätzlichen Schulungsmaßnahmen für den Beruf vorbereitet. Insgesamt stecken 600000 junge Erwachsene unter 25 Jahren in solchen Maßnahmen. Weitere 500000 dieser Alterklasse sitzen arbeitslos daheim, da sie auch nach Besuch staatlicher Weiterbildungsmaßnahmen keine Lehrstelle erhalten haben oder nicht übernommen wurden, denn selbst wenn die Schulabgänger einen Ausbildungsplatz gefunden haben, ist nicht gesichert, daß sie die Ausbildung auch erfolgreich absolvieren. So verlassen beispielsweise in Sachsen 9 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 35 Prozent der Berufsschüler die Schule ohne Ausbildungszeugnis, bei ausländischen Jugendlichen sind es sogar bundesweit 40 Prozent.

Rechnet man das in die Schulausbildung investierte Geld auf den einzelnen Schüler um, verpuffen so 3,7 Milliarden Euro. Weitere Milliardenbeträge gehen für die Zahlungen von Hartz IV in dieser Altersklasse und durch Steuermindereinnahmen verloren. Bel


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