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04.02.06 / Luxusautos für kenianische Politiker – mit deutschem Geld

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. Februar 2006

Luxusautos für kenianische Politiker – mit deutschem Geld

Die Regierung des derzeit von Hungersnöten heimgesuchten Kenia hat in den vergangenen beiden Jahren etwa zehn Millionen Euro für Luxusautos ausgegeben. Wie die Antikorruptionsorganisation „Transparency International“ (TI) bekanntgab, wurden die Limousinen hohen Beamten für deren Privatgebrauch überlassen. Nach Einschätzung von TI hätte von dem Geld die Schulbildung von 25000 Kindern finanziert werden können.

Kenia zählt zu den Hauptempfängerländern von – auch deutscher – Entwicklungshilfe. Führende Politiker der großen Koalition, darunter Kanzlerin Angela Merkel (CDU), kündigten erst dieser Tage an, die deutsche Unterstützung noch kräftig aufzustocken.

Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul versprach im „Spiegel“ von dieser Woche eine Vergrößerung des Anteils der Entwicklungshilfe am Bruttoinlandsprodukt auf das Zweieinhalbfache bis zum Jahre 2015. Kanzlerin Merkel gab – unter großem Beifall – ein gleichlautendes Versprechen vor dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos ab.

Kritiker bemängeln seit langem, daß die Entwicklungshilfe die Korruption und Verantwortungslosigkeit von Regimen in der Dritten Welt nur noch fördere und damit einer stabilen Entwicklung ihrer Länder oftmals mehr hinderlich sei als förderlich. Wo genug Geld von außen fließe, würde sich nie ein funktionierendes Finanz- und Steuersystem entfalten können. Die Hilfe komme wegen der verbreiteten Korruption nur wenigen zugute, die Armen würden durch sie am Ende eher noch ärmer.

Der kenianische Wirtschaftsexperte James Shikwati ist sogar strikt gegen weitere Hilfen: „Wenn sie wirklich die Armut bekämpfen wollen, sollten sie sich mit ihrer Entwicklungshilfe komplett zurückziehen und Afrika endlich die Chance geben, selbst für sein Überleben zu sorgen. Derzeit ist Afrika wie ein Kind, das immer gleich nach seinem Babysitter schreit, wenn etwas schiefgeht.“


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