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25.02.06 / Bei der Kirche von Mühlhausen geht's voran / Die Restaurierung der Deckenmalerei von 1695 im Chor und eine Treppe zu den Glockenfenstern im Turm sind die jüngsten Erfolge

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. Februar 2006

Bei der Kirche von Mühlhausen geht's voran
Die Restaurierung der Deckenmalerei von 1695 im Chor und eine Treppe zu den Glockenfenstern im Turm sind die jüngsten Erfolge
von Martin Lehmann

Rund 15 Kilometer südöstlich von Tharau und zehn Kilometer nördlich von Preußisch Eylau, gut zu erreichen an der Chaussee Königsberg- Allenstein, liegt das Dorf Mühlhausen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Städtchen im Oberland). Seine Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert, die als die schönste Dorfkirche Natangens galt, ist auch heute ein lohnendes Besuchsziel.

Die Kirche war, dank ihrer Nutzung als Sowchos-Speicher, bei der Öffnung des Königsberger Gebiets äußerlich erhalten geblieben, so daß sie mit relativ geringen Mitteln vor weiterem Verfall bewahrt werden konnte. Ein privater Förderkreis besorgt die Mittel und gibt sie an die neue Eigentümerin, die evangelisch-lutherische Kirche in Rußland, weiter.

Daß dieses Gebäude gerade der lutherischen Kirche übertragen wurde, hat seinen geschichtlichen Hintergrund. Die Patrone der Kirche, die Gutsherren von Knauten, hatten eine wichtige Rolle bei der Einführung der Reformation im Preußenland gespielt. Georg von Kunheim d. Ä. war politischer Berater Herzog Albrechts. Sein Sohn, Georg von Kunheim d. J., heiratete die jüngste Tochter Luthers, Margarete, die in der Kirche begraben ist. Mit dem Gotteshaus sind weitere historische Namen verbunden. So wirkte hier im 16. Jahrhundert Caspar Hennenberger, der erste Kartograph des Preußenlands, als Pfarrer.

Dies alles und mehr ist in der Broschüre "Kirche Mühlhausen" des Förderkreises Kirche Mühlhausen Kreis Preußisch Eylau e. V. nachzulesen, die bald in vierter Auflage erscheint und am Ort beziehungsweise im Königsberger Dom erworben oder beim Schatzmeister des Vereins, Rüdiger Herzberg, Brandenburger Straße 11 A, 37412 Herzberg, r.b.herzberg@t-online.de bestellt werden kann (Spende erbeten).

Ein Besuch in Mühlhausen ist zumindest jedem, der den Grenzübergang Pr. Eylau benutzt, anzuraten. Neueste Ergebnisse der Instandsetzungsarbeiten sind die frisch restaurierte Deckenmalerei von 1695 im Chor und eine Treppe zu den Glockenfenstern in dem relativ hohen Turm, von wo aus man weit ins Land schauen kann.

Besucher melden sich möglichst vorher bei der Küsterin der aus Rußlanddeutschen bestehenden lutherischen Gemeinde in Mühlhausen, Lena Kaatz, Telefon 007 / 40156 / 39564, oder der Propstei in Königsberg, Telefon 007 / 4012 / 956112 (dort wird deutsch gesprochen), an.

Der Prospekt erscheint in Kürze in der vierten Auflage. Foto: Förderkreis Kirche Mühlhausen Kreis Preußisch Eylau e.V.


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