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25.02.06 / Der "Gigant" unter den Lastenseglern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. Februar 2006

Der "Gigant" unter den Lastenseglern

Die Messerschmitt Me 321 "Gigant" war einer der größten Lastensegler der Luftfahrtgeschichte. Sie verdankt ihr Entstehen dem Plan Adolf Hitlers, Großbritannien zu erobern. Um die Landung an der britischen Kanalküste zu erleichtern, kam auf deutscher Seite die Idee auf, die im Gegensatz zu der Kriegsmarine dem britischen Pendant nicht unterlegene Luftwaffe an der englischen Kanalküste Brük-

kenköpfe bilden zu lassen. Die Deutschen hatten in diesem Krieg mit Lastenseglern bereits gute Erfahrungen gemacht, aber für eine Aufgabe dieser Größenordnung fehlten ihnen 1940 noch genügend große Segler.

Neben Junkers erhielt auch Messerschmitt im Oktober 1940 den Auftrag, einen entsprechenden Großraumlastensegler zu entwerfen. Bereits ein drittel Jahr später hatte ein Team bei Messerschmitt die Me 321 V-1 hergestellt. Der "Gigant" hatte eine Länge von 28,60 Metern, eine Höhe von 10,15 Metern, eine Spannweite von 55 Metern und ein Gewicht von rund 18 Tonnen. Die anspruchsvollen Vorgaben des Reichsluftfahrtministeriums wurden mit 22 Tonnen Zuladung eingehalten.

Der Protopyp absolvierte vor 65 Jahren, am 21. oder 25. Februar 1941, mit vier Tonnen Ziegelsteinen im 107 Kubikmeter großen Laderaum über den Messerschmittwerken bei Leipheim seinen Erstflug. Eine viermotorige Ju 90 schleppte das Segelflugzeug auf etwa 600 Meter Höhe, von wo es mit 140 Stundenkilometern einige Kurven um das Flugfeld drehte, um dann sacht zu landen. Im Gegensatz zur Konkurrenzentwicklung von Junkers, der Ju 322 "Mammut", deren Erstflug im darauffolgenden Monat mit einer Bruchlandung endete, wußte die Messerschmitt zu überzeugen. Innerhalb von nicht viel mehr als einem Jahr wurden 200 "Giganten" gebaut. Ihr eigentliches Ziel, den Deutschen den Weg auf die Insel zu bahnen, erreichte jedoch keine von ihnen. Die meisten wurden entgegen ihrem ursprünglichen Verwendungszweck an der Ostfront verbraucht. M. R.


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