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04.03.06 / Musik unter freiem Himmel genießen / Ensembles aus Stettin, Beuthen, Prag und Lodz touren im Sommer mit Opern-Inszenierungen durch Deutschland

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. März 2006

Musik unter freiem Himmel genießen
Ensembles aus Stettin, Beuthen, Prag und Lodz touren im Sommer mit Opern-Inszenierungen durch Deutschland

Wenn der Sommer naht, dann naht auch der Reichtum an kulturellen Angeboten, die im Freien stattfinden. "Oper open air", also Opernaufführungen im Freien sind da besonders beliebt. Aus der Fülle der Aufführungen haben wir einige herausgesucht, die nicht zuletzt durch ihre Darsteller interessant sind. So tourt im Juli / August die Staatsoper Stettin mit Verdis "Nabucco" und "Carmen" durch Norddeutschland.

Die Staatsoper Stettin wurde 1956 gegründet und hat bisher 154 Opern, Ballettaufführungen, Operetten und Musicals inszeniert. Der attraktive Sitz des Theaters im alten Schloß der pommerschen Herzöge macht seit 1993 auch Vorstellungen im Schloßhof möglich. Seit mehreren Jahren schon kommen im Sommer Touristen und Musikfreunde von weither, um auf diese Weise wunderbare Aufführungen zu genießen.

Seit der Spielzeit 1992 / 93 ist Warcislaw Kunc Direktor der Staatsoper Stettin. Er studierte unter anderem an der Musikakademie in Danzig und war Dirigent an der Oper Breslau. Bevor er nach Stettin ging, leitete er das Kammerorchester in Thorn, wo er auch mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Auf seine Initiative hin entstand der Stettiner Opernsommer.

Jedes Jahr ist das Ensemble aber auch außerhalb der Republik Polen zu Gast, um dort von seinem Können zu überzeugen, meistens in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz.

Zur gleichen Zeit touren auch Künstler aus Beuthen durch die Bundesrepublik. Die Schlesische Staatsoper Beuthen ist ebenfalls mit einer Interpretation von Verdis "Nabucco" zu Gast in den verschiedensten deutschen Städten. Die Oper wurde schon am 14. Juni 1945 als erste polnische Oper nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet. Sie gilt als Talentschmiede für Sänger und Tänzer. Das Ensemble trat bereits in der Bundesrepublik, Italien, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und als erste polnische Bühne in den USA und Kanada auf. Zum gegenwärtigen Repertoire zählen 33 Opern.

Hauptdirigent, künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor ist Tadeusz Serafin, der an der Musikakademie in Kattowitz Kontrabaß, Komposition und Dirigieren studierte. Seit 1984 ist Serafin Intendant und künstlerischer Leiter der Schlesischen Staatsoper Beuthen. Zu seinem Repertoire gehören Sinfonien und große Opernwerke aus Klassik, Romantik und Moderne. Der Regisseur Lech Hellwig-Górzynski wirkte bereits in Warschau, Danzig, Gdingen, Thorn und Beuthen und wurde für seine Arbeit an der Schlesischen Staatsoper mit der "Goldenen Maske" ausgezeichnet.

Mozarts "Zauberflöte" steht im Mozart-Jahr bei gleich zwei Ensembles auf dem Programm, die ebenfalls in Norddeutschland gastieren: der Prager Kammeroper und dem Musiktheater Lodz. Letzteres, übrigens eines der populärsten und erfolgreichsten Theater in Polen und auf Operetten und Musicals spezialisiert, tritt am 29. Juli im Gifhorner Schloß mit der "Fledermaus" von Johann Strauß auf. Das Libretto für diese beliebte Operette schrieben Carl Haffner und Richard Genée, Namen, die heute kaum noch jemand kennt. Und wer weiß noch, daß Haffner 1805 im ostpreußischen Königsberg und Genée 1823 in Danzig geboren wurden?

Allein diese knappe Auswahl zeigt, daß den Musikfreund in diesem Jahr wieder ein bunter Opernsommer erwartet. Über weitere Aufführungen und Festspiele wie das der Kammeroper Schloß Rheinsberg, wo Verdis Oper "Nabucco" in einer halbszenischen Aufführung im romantischen Heckentheater geboten werden wird, werden wir noch berichten. Silke Osman

Die genauen Daten der Tourneen sind im Internet zu erfahren unter www.paulis.de oder bei Paulis Veranstaltungsbüro, Fasanenstraße 28, 38102 Braunschweig, Telefon (05 31) 33 52 33, Fax (05 31) 33 84 28.

Eindrucksvolle Darstellung: Szene aus Verdis Oper "Nabucco" mit dem Ensemble der Schlesischen Staatsoper Beuthen Foto: Paulis


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