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18.03.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. März 2006

Leserforum

"Zentrum gegen Vertreibungen" ist unsere Pflicht
Betr.: "Erzwungene Wege" (Nr. 5)

Der Freitag ist für mich der Tag des Lesens Ihres Blattes; der Preußischen Allgemeinen Zeitung.

Mit besonderem Interesse verfolge ich, wie es mit der Errichtung eines "Zentrum gegen Vertreibungen" voran geht.

Ich bin der Überzeugung‚ daß wir es unseren Nachkommen und der Menschheit schuldig sind, "Nie wieder Vertreibung" als Mahnung zu verkünden, solange wir leben. Dieses wird uns aber nur gelingen, wenn es möglich ist, ein Mahnmal gegen Vertreibung zu errichten. Sinn und Zweck des "Zentrums gegen Vertreibungen" soll sein, die Wahrheit des Vertreibungsgeschehens im europäischen Maßstab darzustellen. Zu dem Vertreibungsgeschehen in Europa gehört auch die Vertreibung der Deutschen.

Eine Lehre aus unserem leidvollen Schicksal muß es sein, daß wir alles dafür tun, daß so etwas nie wieder möglich ist.

Meine Hochachtung gilt daher der Präsidentin des BdV, Erika Steinbach‚ die einen Weg gefunden hat, eine Ausstellung "Erzwungene Wege" in Berlin zu eröffnen.

Lothar Kohn, Jena

 

Nicht vor Bsirske in die Knie gehen
Betr.: "Glaubst du noch an den Klassenkampf?" (Nr. 10)

Der öffentliche Dienst streikt, wobei ihm hilft, daß er Unbeteiligte, die ihn als Steuerzahler finanzieren, beeinträchtigen kann. Die Einstellung der Müllabfuhr hat den Charakter einer Erpressung.

Mehr arbeiten wollen nur sehr wenige Menschen, die meisten wollen gut verdienen, wobei die Arbeitsleistung dafür angemessen sein soll, was aber von der eigenen Einschätzung abhängt.

Die Politik von Parteien und Gewerkschaften hat uns sehr lange vorgegaukelt, daß wir bei gleichem Verdienst und Erhalt der Arbeitsplätze immer weniger arbeiten könnten. Das hat sich nun als großer Fehler erwiesen, dessen Folgen einzusehen, nicht nur dem öffentlichen Dienst schwerfällt.

Einpeitscher Bsirske und Genossen haben den Charakter von Rattenfängern, denen nachläuft, der aus einem schönen Traum nicht aufwachen will.

Das Interesse unseres Landes erfordert, dem Streik nicht nachzugeben. Wir müssen da durch, und der Staat, die Bundesländer dürfen vor den Bsirskes nicht in die Knie gehen.

Ludmilla Hannemann, Neumünster

 

Zähne gezogen
Betr.: "Die Karawane zieht nicht mehr weiter" (Nr. 8)

Der deutsche Karneval hat sich einen Teil seiner Zähne selbst gezogen, hat sich Verhältnissen gebeugt, die zu größter Sorge Anlaß geben. Die Karawane zieht nicht mehr weiter. Sie hat bei uns endgültig Halt gemacht und ist dabei, uns ihren Willen aufzuzwingen.

Mark Teuber, Wolfsburg

 

Tante Frieda Jung
Betr.: "Dickkoppsche Nadeln (Nr. 6)

Die bei Ihnen abgedruckte Geschichte meiner Ur-Großtante Frieda Jung erfreute sicherlich manche Leser - doch schade, daß Sie das "e" in Frieda vergaßen. Das ist hoffentlich nur ein Druckfehler.

Eberhard Jung, Bad Godesberg

 

Verständnis für die Großeltern
Betr.: Junge Männer befragen Zeitzeugen von Flucht und Vertreibung

In Neubrandenburg gibt es seit zirka zwei Jahren eine ehrenamtliche Redaktionsgruppe, die unter anderem Interviews mit deutschen Heimatvertriebenen führt.

Es ist diesen jungen Männern wichtig, daß die deutschen Opfer nicht in ein falsches Licht gestellt werden.

Nach einem persönlichen Gespräch mit diesen jungen Männern (um die 30 Jahre alt), weiß ich, daß sie als Nachgeborene unsere Soldaten und unsere deutschen Heimatvertriebenen nicht mit Dreck bewerfen wollen.

Es ist die Generation ihrer Großeltern, die entweder gar nicht oder mit beschädigter Seele Krieg und Vertreibung erfuhren.

Diese jungen Männer wünschen ein offenes Gespräch zwischen den Generationen über das, was wirklich war. Ohne Anklage einerseits und Rechtfertigung andererseits. Für viele war Schweigen und Verdrängen die notwendige Überlebensstrategie, vielleicht hätte man die Wahrheit auch nicht ertragen.

Vielleicht wäre aber auch aus dem Mut zur Wahrheit eine neue Art von Nähe erwachsen?

Ich wünsche diesen jungen Männern weiterhin viel Schaffenskraft und, daß sie jeder weiteren maßlosen persönlichen Diffamierung gegenüber, standhalten und weiter machen.

Bringen auch Sie den jungen Männern Ihr Vertrauen entgegen und bestärken Sie sie darin weiterhin für die Wahrheit einzutreten, indem auch Sie Ihr Vertreibungsschicksal erzählen.

Die Redaktionsgruppe erreicht man unter: PF 101322, 17020 Neubrandenburg oder nbradio@web.de.

W. Reinert, Burg Stargard

 

Von Kuschelpädagogik verschont
Betr.: "Mehr Bildung für Lehrer" (Nr. 9)

In der Ausgabe Nr. 8 Ihrer Zeitung berichteten Sie von einer Untersuchung, die nachgewiesen habe, daß Frontalunterricht die effektivste Unterrichtsmethode sei. Erfolgreichen Praktikern ist dieses schon seit Jahren bewußt.

Besonders ältere Lehrer haben in ihrer Ausbildung diese Unterrichtsmethode noch richtig gelernt.

Die von den 68ern unterwanderte Kultusbürokratie bringt den Lehrern in der Lehrerfortbildung jedoch das Gegenteil bei. Das wollen die Konservativen bisher jedoch nicht wahrhaben.

So wird im neuen niedersächsischen Schulgesetz - Niedersachsen hat einen Kultusminister von der CDU - die Methodenfreiheit aufgehoben. Die Schulleitung kann den Lehrern bestimmte Unterrichtsmethoden vorschreiben.

Im Gesetz werden ausdrücklich Freiarbeit und Wochenplanunterricht erwähnt.

Ich hoffe im Interesse unserer Kinder, daß uns die alten Lehrer mit ihren veralteten Unterrichtsmethoden noch sehr lange erhalten bleiben und daß wir von Zwangsfortbildungen in sogenannter Kuschelpädagogik und Selbsterfahrung noch lange verschont bleiben.

Lutz Müller, Rodenberg

 

Der Inhalt bestimmt die Unterrichtsform
Betr.: "30 Jahre in die falsche Richtung reformiert?" (Nr. 8)

So unerwartet ist dieses Ergebnis dem Lehrer vor Ort sicher nicht. Da nicht jeder Lehrer auch zum Lehrer geboren ist, ist der Frontalunterricht für ihn optimal. Er sieht die Klasse vor sich und hat so die Chance des Blickkontaktes zu allen, was der Disziplin dient und den Lernerfolg fördert. Leider gibt es auch Lehrer, die selbst bei dieser Unterrichtsform ihre Klassen nicht im Griff haben. Aber auch dem "geborenen" Lehrer kommt der Frontalunterricht in der Regel entgegen, zumal er ja auch kein starres Gerüst ist, sondern durch die Persönlichkeit des Lehrers sein eigenes Gesicht bekommt. Immer wieder hört man von Schülern, daß ihnen diejenigen Lehrer die liebsten sind, denen sie nicht auf der Nase herumtanzen können; auch die Duzerei, das gewaltsame Auf-eine-Stufe-Stellen von Lehrer und Schüler, macht sie nicht heiß.

Selbstverständlich gibt es Unterrichtsinhalte, die eine ihnen angemessene Arbeitsorganisation erfordern. Der Inhalt bestimmt die Form.

Erziehungswissenschaftler, aber auch Politiker, sind leider nicht selten von dem Ehrgeiz besessen, den Schulen ihren Stempel aufzudrücken. Die Überstempelung ist die Folge. Schulen werden in ständiger Unruhe gehalten, was niemandem, auch keiner Methode bekommt.

Gisela Pfeiffer, Berlin

Frontalunterricht: So lernen Schüler nach neuesten Studien erwiesenermaßen am Besten. Foto: photothek.net

 

Franz-Josef Jung startet schlecht
Betr.: ",Umstrittener' Rundumschlag" (Nr. 7)

Auf oben genannten gut formulierten Beitrag gehört eine gepfefferte Antwort: Franz-Josef Jung, seines Zeichens Bundesverteidigungsminister, hat sich nicht gerade gut eingeführt mit dem Rauswurf von zwei Generälen - und das wie bei Vorgänger Struck ohne Anhörung.

Und nun räumt er auch, seinen Vorgänger noch übertreffend, mit der militärischen Vergangenheit auf: Letzte Traditionsreste werden ausgemerzt. Nicht nur Straßennamen mit Fliegern der "Legion Condor" - deutsche Soldaten im Spanischen Bürgerkrieg - werden abgehängt, sondern auch die Namen von bekannten Fliegern des Ersten Weltkriegs - wie Oswald Boelcke und Max Immelmann werden aus dem Verkehr gezogen.

Was sind das nur für Menschen, die die Erinnerung an verdiente Soldaten beseitigen wollen?

Bundeswehrchef Jung (übrigens CDU) beruft sich auf einen Beschluß des Bundestages aus dem Jahre 1998, alle Geschwader- und Kasernennamen, von Angehörigen der "Legion Condor" zu tilgen. Erst nach sieben Jahren setzte Struck den Beschluß in Bezug auf das Flieger-As Mölders durch - bekanntlich unter viel Protest.

Zum Bescheid des Bundestages sei für die Unwissenden angemerkt, daß die "Condor" ganz wesentlich dazu beigetragen hat, das Eindringen des Kommunismus in Europa zu verhindern. Die Mehrheit dar Parlamentarier war offenbar in Bezug auf dieses Stück Militärgeschichte auf dem linken Auge blind.

Dr. jur. Hans Georg Hess, Wunstorf

 

Vernichtung unseres Lebensraum ist keine Lappalie
Betr.: "Auf Kollisionskurs" (Nr. 3)

In Ihrem Titel setzen sie sich teilweise kritisch, teilweise polemisch mit "Greenpeace" auseinander. Daß Japan entgegen der internationalen Meinung und Abkommen stur an seinem Walfangkurs festhält, daran hat sich die Welt ja gewöhnt und konsequenterweise erwähnen Sie es auch nicht. Sich kritisch mit "Greenpeace" auseinanderzusetzen, erfordert aber auch, sich kritisch mit dem Grund der Aktionen auseinanderzusetzen. Und die Aktionen haben nicht vornehmlich das Ziel, neue Spendengelder einzuwerben, sondern auf bestimmte Mißstände aufmerksam zu machen, um gesellschaftliches Handeln in Gang zu bringen. Um Aufmerksamkeit zu erringen bedarf es des Publikums und der Medien, also bindet "Greenpeace" auch gezielt die Medien ein, ist das verwerflich? Und daß die Finanzierung einer eigenen Flotte eines etwas höheren Etats bedarf als ein Dorfverschönerungsverein, sollte auch klar sein. "Greenpeace"-Aktivisten mit vermummten krawallbereiten Demo-Reisekadern gleichzusetzen, ist nicht nur dreist, sondern schon beleidigend. Mir ist keine "Greenpeace"-Aktion bekannt, in der Gewalt gegen Menschen oder sinnlose Zerstörungsorgien vorkamen. Wohl aber wurden Greenpeaceaktivisten selbst Opfer gezielter Gewalt gegen Menschen, wobei ich "körperlichen Zwang" im Rahmen einer Polizeiaktion in diesem Fall nicht dazuzähle.

Wie die Mißstände, die "Greenpeace" anprangert, zu bewerten sind, bleibt in einem Land mit Meinungsfreiheit natürlich jedem selbst überlassen, er sollte sich aber vorher objektiv informieren und auch eine eigene Meinung bilden. Wenn in einem Staat die Vergiftung oder andersweitige Vernichtung eines (unseres!) Lebensraums als Lappalie angesehen wird, ein Hausfriedensbruch in Form einer Schornsteinbesetzung dagegen als Kapitalverbrechen behandelt wird, so stimmt meines Erachtens mit den Verhältnissen etwas nicht. Und solange es solche Mißstände gibt, wird es auch "Greenpeace" geben. Und jeder Spender kann selbst entscheiden, ob er "Greenpeace" unterstützt, aber verweigern Sie Ihrem Staat mal die Steuerzahlung! Insofern ist "Greenpeace" zutiefst demokratisch, denn jeder kann ganz einfach mit den Füßen abstimmen und, wie Sie zum Schluß ganz richtig schreiben, der Schatzmeister wird es merken.

Friedrich Engels, Trippstadt

 

Breit gefächert
Betr.: "Elternpartei macht mobil" (Nr. 6)

So sehr ich dafür bin, daß die Eltern endlich aufwachen, so sehr bin ich gegen eine Elternpartei, in der sich auch nur die lauteste Interessengruppe durchsetzen dürfte.

Es gibt ja zum Beispiel zur Ganztagsschule, zum dreigliedrigen Schulsystem, zum Integrationsunterricht, zum Sitzenbleiben und zur Benotung auch bei den Eltern sehr unterschiedliche Meinungen. Von der Ausländerproblematik einmal abgesehen. Und da muß nicht bestimmen, wer am lautesten kräht.

Die Eltern brauchen differenzierte Mitentscheidungsmöglichkeiten, in denen die Individuen sich artikulieren können, was natürlich schwierig ist und oft auch Mut erfordert. Wir brauchen aber ein Schulangebot, das breit gefächert ist und die Freiheit der Schulwahl nicht einengt.

Dazu gehört eben auch das Bemühen, unterschiedlichen Wünschen, Erfahrungen und Zielen Rechnung zu tragen.

Matthias Ganschow, Weimar

 

Abwendung von der eigenen Vergangenheit
Betr.: "Das Jahr danach" (Nr. 1)

Wie gering das Interesse der Fernsehzuschauer an der deutschen Vergangenheit ist, zeigen die Einschaltquoten vom Abend des 10. Januar: Einen Unterhaltungsfilm bei der ARD sahen 8,25 Millionen Zuschauer, einen Krimi bei RTL sahen 6,25 Millionen, an der neu geschnittenen ZDF-Dokumentation "Stalingrad" waren nur 3,82 Millionen Zuschauer interessiert. Nach dem obligatorisch notwendigen Hinweis auf angebliche "Verbrechen der Deutschen Wehrmacht" war der Bericht dann ein durchaus wahrheitsgemäßes Dokument über diesen erschütternden Vorgang in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges.

Phantasieprodukte von Fernsehautoren - ob aufregend oder unterhaltend - finden in der heutigen Zeit mehr Interesse als ein tatsächliches Geschehen, dem Väter oder Großväter ausgesetzt waren, die keine Wahl hatten, diesem Martyrium zu entgehen. Abwendung von der historischen Vergangenheit, Abwendung von Staat und Politik, das trägt zum moralischen Niedergang unseres Volkes bei. Die "re-education"-Propaganda der Siegermächte und die politische Beeinflussung der linken 68er Generation haben diese Entwicklung gefördert. Die Kriegs- und Nachkriegsgeneration wird sich wohl damit abfinden müssen, daß sie als die verführte und die "durch eigene Schuld" im Krieg und in der Nachkriegszeit gelittene Generation in die Geschichte Deutschlands eingehen wird. Sie hat keine Macht mehr, die Verhältnisse zu ändern.

Döring-Ernst v. Gottberg, Kiel

 

Pistole des Bruders gefunden
Betr.: Ostpreußen

Wie in jedem Jahr so waren wir 2005 wieder in unserer geliebten Heimat im Ermland. Wir ließen uns vom deutschen Bauern Georg Schmidt nach Packhausen, Kreis Braunsberg, fahren, auf das Trümmergrundstück meiner Eltern, Arthur und Maria Steffen.

Der Pole, welcher auf dem Fundament unseres Pferdestalles ein kleines Häuschen gebaut hat, kam gerade vom Schwimmen aus dem großen Teich. Mein Mann fragte den Polen nach dem Wasserstand, die Antwort: "Nachdem ich ihn ausgemodert hab, zwei Meter."

Da wurde ich hellhörig. "Ausgemodert? Haben Sie eine Pistole gefunden?" "Ja eine Pistole und zwei Jagdgewehre, die schießen noch."

Nun zur Vorgeschichte. Meine Mutter hatte die Pistole meines Bruders, als die Russen näherrückten, in eine Milchkanne in den Brunnen geworfen, die Kanne schwamm oben, so angelte meine Mutter sie mit einer Stange raus und warf sie und die zwei Jagdgewehre meines Vaters in den großen Teich.

Gertrud Fehlau, Düren


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