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18.03.06 / Attentat auf den König / Unterhaltsamer Preußenkrimi entspinnt Intrige um Friedrich II.

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. März 2006

Attentat auf den König
Unterhaltsamer Preußenkrimi entspinnt Intrige um Friedrich II.

Die Intention des Autors, diesen Roman zu schreiben, liegt in dem Bewußtsein, daß die Geschichte Preußens, ein wesentlicher Teil der deutschen Geschichte, immer mehr in Vergessenheit gerät. Nicht zuletzt durch die Propaganda des Dritten Reiches wurde die Geschichte dieses Landes, welches über 500 Jahre bestand ... verdammt und vergessen." Mit diesen Worten beginnt Manfred Wüst seinen Preußenkrimi "Das Attentat".

Am Vorabend des Siebenjährigen Krieges wird auf den König von Preußen, Friedrich II., ein Attentat verübt. Allerdings kann er diesem Anschlag durch einen glücklichen Umstand entkommen.

"Unsere Geschichte beginnt an einem warmen Sonntagvormittag. Genauer gesagt am 19. Juli 1756. Auf der trockenen und staubigen Straße zwischen Berlin und Potsdam kam ein einzelner Reiter des Weges ... Der Reiter, der da so einsam und verloren schien, war der preußische König, Friedrich II." Unterwegs begegnet dieser einem Gesandten, dem Major von Waldkirch, und sie setzen den Weg gemeinsam fort.

Nur dank der geistesgegenwärtigen Reaktion des Majors kann der König einem scheinbar wie zufällig umstürzenden Gerüst entgehen. Der König bezweifelt die Zufälligkeit an dem Unfall jedoch stark.

",Majestät glauben an ein Attentat?' Jetzt stand der Schock, der soeben noch in Friedrichs Gesicht zu lesen war, im Gesicht des Majors. In Sekunden durchfuhren ihn Bilder des Schreckens. Unabsehbare Folgen eines plötzlichen Todes seines Königs zogen in Gedanken an ihm vorbei. Ungewißheit, Krieg und der Niedergang der eben erst erblühten preußischen Monarchie waren nur einige mögliche Auswirkungen."

Doch soll es nicht bei diesem einen Attentat bleiben. Friedrich II. beauftragt den Major von Waldkirch, den Initiator dieser scheinbaren Unfälle ausfindig zu machen. Während der König sich darum kümmert, den Krieg zu gewinnen, setzt von Waldkirch für seinen König und für Preußen ebenfalls sein Leben aufs Spiel. Nebenbei verliebt er sich in die bildhübsche ungarische Gräfin Nadasdy. Hin- und hergerissen zwischen Gefühlen und Pflicht bleibt von Waldkirch jedoch kaum Zeit für die erblühende Liebe.

Häufig fragt sich der Leser bei dem zumindest recht unterhaltsamen Krimi, inwieweit die geschilderten Ereignisse auf Tatsachen beruhen. Erfreulicherweise läßt der Autor den Leser jedoch nicht mit allen seinen Fragen allein. "Zusammenfassend kann gesagt werden, daß dieser Roman eine fiktive Serie von Attentaten und deren Aufklärung in der Anfangszeit des Siebenjährigen Krieges beschreibt, der von August 1756 bis März 1763 dauerte."

Doch inwieweit hat "Das Attentat" nun Preußens Geschichte aus der im Vorwort erwähnten Vergessenheit geholt? Na ja, Schwamm drüber. Auf jeden Fall ist der Preußenkrimi nett zu lesen und die Geschichte Preußens bietet Atmosphäre. A. Ney

Manfred Wüst: "Das Attentat", Schardt Verlag, Oldenburg 2005, broschiert, 296 Seiten, 12,80 Euro


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