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18.03.06 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. März 2006

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Mißtrauen gegen Politiker wächst

Berlin - 79 Prozent der Deutschen sind mit den Leistungen ihrer Politiker unzufrieden. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag der "Welt am Sonntag". Seit Bestehen der Bundesrepublik ist damit die Unzufriedenheit stetig gewachsen. 43 Prozent bezeichneten ihr Mißtrauen als "groß", 36 Prozent sogar als "sehr groß". Besonders diese hohen Werte im oberen Bereich werden von Analysten als besorgniserregend angesehen.

 

Apparat bremst Bürokratieabbau

Berlin - Entgegen den Beteuerungen von Kanzlerin Merkel, die Bürokratie abbauen zu wollen, trifft die Idee von unabhängigen Bürokratiekontrolleuren im Berliner Regierungsapparat offenbar auf zähen Widerstand. Wie der "Focus" aus Regierungskreisen erfahren haben will, haben sich Staatssekretäre zu "diversen Rotweinrunden getroffen, um den Einfluß der Kontrolleure zu minimieren". In den Niederlanden messen seit 2003 Bürokratiewächter systematisch den Aufwand, den Gesetze für Firmen verursachen. Nach ihren Empfehlungen soll bis 2007 ein Viertel der Bürokratielasten wegfallen.

 

Einen Freund Verloren

Mit dem Tod von Lennart Meri, dem Präsidenten Estlands von 1992 bis 2001, haben die Deutsch-Balten und die deutschen Vertriebenen einen unersetzbaren Freund verloren. Er war der erste Repräsentant eines ehemals kommunistisch beherrschten Staates, der nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums den Deutschen die Hand ausstreckte - nicht einfach zur Versöhnung, sondern, um sie in ihre Heimat zurückzuführen. Am 3. Oktober 1995 rief er in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin die Deutsch-Balten auf, ihr angestammtes Heimatrecht in Estland wieder wahrzunehmen.

Er solidarisierte sich auf dem Kongreß des Bundes der Vertriebenen am 5. September 1999 in Stuttgart als Angehöriger eines Volkes, das zigtausendfach selbst Vertreibung, Deportation und Mord erfahren hat, mit allen deutschen Vertriebenen und forderte für sie das Recht auf die Heimat. Wenn er mit Deutschen sprach oder Deutschen Briefe schrieb, wählte er stets die deutschen Ortsbezeichnungen.

Er widersprach allen, die negativ über die direkte oder indirekte, jahrhundertelange Herrschaft der Deutschen im Baltikum sprachen, und entgegnete ihnen mit provozierender Klarheit: Nur deshalb habe das estnische Volk als Volk überlebt und sei nicht im Russentum untergegangen, weil die deutsch-baltische Herrschaft gleichsam wie eine Käseglocke das estnische Volk vor dem Aufgehen im Russentum geschützt habe. Lennart Meri wurde 76 Jahre alt. Elimar Schubbe


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