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15.04.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. April 2006

Leserforum

Geschichte aus ihrer Zeit heraus bewerten
Betr.: "Ihr Verhalten erinnert an die Sowjets" (Nr. 8)

Herr v. Leesen berichtet über französische Historiker, die sich gegen Politisierung der Geschichte wenden, gegen sogenannte Geschichtspolitik. In Deutschland heißt das gern "Interpretationshoheit".

Zur Klärung des Verhältnisses erinnert von Leesen an den Universalhistoriker und großen Deutschen Leopold von Ranke (1795-1886), Professor in Berlin (Humboldt-Universität) und Begründer der modernen Geschichtswissenschaft. Er war bahnbrechend durch 1. seine Quellenkritik, 2. durch den neuen sogenannten historischen Relativismus. Das heißt jede Epoche und Persönlichkeit kann nur aus dem eigenen Zeitgeschehen heraus beurteilt werden, also ohne die Kenntnis der Nachgeschichte. Das ist eigentlich so selbstverständlich, wie die Lage eines heutigen Politikers, der auch nicht die Folgen seines Tuns kennen kann.

Es ist mithin unhistorisch, unwissenschaftlich und unstatthaft, mit den Kenntnissen des Nachgeborenen und mit anderer Moral, die Entscheidungen früherer Tage zu messen und womöglich zu verurteilen. Freilich enthebt die moralische Elle den Urteilenden vorteilhafterweise der mühevollen historischen Detailforschung. Leider aber geschieht gerade dieses täglich, als hätte Ranke nie gelebt. In Preußen erkannte man indessen seine wissenschaftliche Größe und verlieh ihm den Adelstitel.

Fazit: Politiker sollen Politik machen, für heute und morgen, und das ist schwer genug. Für Geschichte aber ist der Historiker zuständig, wobei der kluge Politiker sich vom Historiker beraten läßt. Die Arbeitsgebiete sind im übrigen getrennt.

Karl Hermann, Bad Arolsen

 

Lob für deutsche Soldaten in Frankreich
Betr.: "Ihr Verhalten erinnert an die Sowjets" (Nr. 8)

Buchautor Volker Koop rechtfertigt die französischen Kriegsverbrechen in Süddeutschland mit dem angeblich gleichen Verhalten der deutschen Wehrmacht in Frankreich. Er verschweigt, daß die Wehrmachtsgerichtsbarkeit scharf gegen deutsche Exzeßtäter vorging, bis hin zur öffentlichen Hinrichtung. Die Geiselerschießungen waren durch die Haager Landkriegsordnung sowie die Genfer Konvention abgedeckt und gingen auf das Konto der kommunistischen Rèsistance, die durch ihre hinterhältigen Sabotageakte und Morde bewußt deutsche Vergeltungsmaßnahmen provozierte, um das gute Verhältnis zwischen deutschen Soldaten und Zivilisten zu zerstören. Bei den wilden Säuberungen (Epuration) ermordeten die Partisanen 110000 ihrer eigenen Landsleute und besetzten die Schlüsselposten in Politik und Presse. Sie bestimmen noch heute die haßverzerrte Geschichtsschreibung über die deutsche Besatzungszeit.

Der englische Militärschriftsteller Sir Basil Liddell-Hart reiste nach dem Krieg durch die Länder Europas und erklärte, daß man allenthalben das Lob der deutschen Soldaten und nur allzu oft wenig freundliche Betrachtungen über das Verhalten der Befreiertruppen hörte. ("The Times", 25. September 1951).

In der Dokumentationssendung "Das Haus nebenan" auf Arte vom 1. September 2004 sagte ein französischer Adeliger aus Clermont-Ferrant: "Als die Deutschen bei uns einmarschierten, sahen wir zum ersten Mal eine Armee, wie wir uns unsere eigene vorstellten: selbstbewußt, fröhlich, höflich und äußerst diszipliniert. Sie standen in der Straßenbahn immer für andere auf."

F.-K. Pohl, Lüneburg

 

Modedeutsch
Betr.: "Krieg in den Köpfen" (Nr. 13)

In Ihrem Artikel prangern Sie zu Recht das gespreizte Modedeutsch an. Viele Journalisten "arbeiten dran", einen neuen Ausdruck zu erfinden und können dann sicher sein, daß die Kollegen der schreibenden Zunft wie Papageien das "moderne Wort" benutzen.

Ihre Beispiele kann man noch mit unnötigen Vorsilben bereichern wie "ausbremsen", "anmieten", "abprüfen" oder "abstrafen". Neuerdings spricht man auch von "einpreisen" und "Geschmäckle". Offenbar chic scheinen neuerdings die albernen Redewendungen "in trockene Tücher" oder "die Chemie stimmt zwischen zwei Personen" zu sein. Und wenn eine Lösung verdünnt wird, dann heißt es im Neudeutschen "abreichern". Schade, daß solche sprachlichen Ausrutscher den Urhebern nicht Schmerzen bereiten.

Dr. H. J. Brinkmann, Detmold

 

Themenvielfalt
Betr.: PAZ

Seit Sommer 2005 beziehe ich die PAZ, auf die ich im Dienst aufmerksam wurde. Jeden Freitag habe ich sie einem Kunden der Deutschen Post zugestellt und die erste Seite - so fängts an - fand ich stets interessant. Beachtenswert ist der thematische Umfang und das Niveau Ihres Blattes, womit die Veröffentlichungen anderer Landsmannschaften wohl nicht mithalten können.

Mein Interesse an Brandenburg-Preußen ist in meiner Studienzeit erwacht.

Frank Gerlich, Backnang

 

Kernfusionsforschung schreitet zu langsam voran
Betr.: "Die sichere Alternative" (Nr. 6)

In Ihrem Leitartikel bringen Sie einige interessante Aspekte zum Thema "Kernenergie". Während ich die Ansichten zum Teilaspekt "Kernkraftwerke" durchaus teile, möchte ich jedoch zum Thema "Kernfusionskraftwerke" einige Anmerkungen machen, die die positiven Aussichten etwas relativieren dürften.

Seit mehreren Jahrzehnten befasse ich mich - hauptsächlich von Berufs wegen - mit allen Spielarten von Energien. Im Vergleich zu anderen Energien liegen bei der Fusionsenergie (als Quelle für die Stromerzeugung, nicht im militärischen Bereich!) die Dinge doch etwas anders. Die Kernspaltung wurde 1938 gefunden, weniger als 20 Jahre später (1956) wurde in Großbritannien in Calder Hall das erste kommerziell stromerzeugende Atomkraftwerk in Betrieb genommen; wenig später begann dann in vielen anderen Staaten das Atomzeitalter.

Die Kernfusionsforschung begann etwa um 1958, und selbst fast 50 Jahre später gibt es immer noch kein funktionsfähiges Demonstrationskraftwerk! Medienwirksam wird uns von den Forschern eine stabile Plasmareaktion von knapp einer Sekunde als "sensationeller Erfolg" verkauft.

Auch mit dem "unerschöpflichen Rohstoff" sieht es gar nicht so gut aus. Zugegeben, Deuterium gibt es genug. Aber das für die Erbrütung des auch notwendigen Tritiums erforderliche Lithium ist in der Natur nicht so sehr viel häufiger als Uran! Könnte das nicht vielleicht ein Engpaß werden?

Kritisch dürfte es vor allem mit den Werkstoffen für die Fusionsmaschine werden.

Nimmt man preiswerte Materialien (Edelstähle), werden diese innerhalb kurzer Zeit (wenige Jahre) durch die Neutronenbelastung zerstört und bilden hochradioaktiven Müll.

Nimmt man statt dessen "maßgeschneiderte" Werkstoffe, die dem Neutronenangriff standhalten (Vanadium, Tantal, Molybdän), steigen die Kosten ins Unermeßliche.

Berücksichtigt man die bisher in die Fusionsforschung investierten Gelder (mehrere hundert Milliarden Dollar, Euro ...) im Verhältnis zum bescheidenen Ergebnis, so habe ich meine Zweifel, ob dies der richtige Weg in die zukünftige Energiewirtschaft ist.

Dr. Wolfgang Bockelmann, Krefeld

 

Geschäft mit Solarstrom erinnert an DDR
Betr.: Leserbrief "Mehr Solaranlagen braucht unser Land" (Nr. 10)

Ja, nicht nur mehr Solaranlagen fordert der Leserbriefschreiber, er fordert sogar dazu auf, in einer "Bürgerlobby Energie" dafür mitzuwirken. Nun hört sich das zwar nicht sehr schmeichelhaft an, wenn ich dem entgegenstelle: "Mehr Immunität gegen den Öko-Wahn braucht unser Land"! Aber hier hilft nur noch die nackte Wahrheit, denn was auf diesem Gebiet bereits unserem Volk an Schaden zugefügt wurde, ist unbezahlbar!

Der "Normalbürger" nimmt dies auch als krankhaft, ja wahnhaft zur Kenntnis, was durch sogenannte Experten herbeigeführt wurde. Kein Land auf dieser Erde wurde mit diesem Unfug so fanatisiert, desinformiert. Dieser Unfug wird nun bald von vielen Menschen geglaubt, so daß es unsere Lebensexistenz bedroht und auf der anderen Seite einer bestimmten Klientel sagenhafte Einkünfte sichert. Der Umfang der hierzu erforderlichen Aufklärung würde Bände füllen, so will ich nur wesentliche Fakten nennen: Der erzeugte Strom über Solaranlagen ist genau so viel wert wie jeder andere erzeugte Strom und zwar als Tagstrom 2,94 Cent und als Nachtstrom 1,55 Cent pro Kilowattstunde. Er ist also nicht "reiner". Verkauft, beziehungsweise vergütet wird dieser Strom aber durch das EEG (Energieeinspeisungsgesetz) mit 54 bis 57,4 Cent (bei Dachflächenerzeugung). Das ist nach Adam Riese der 19- bis 36fache Wert. Hinzu kommt aber noch der Faktor der Nicht-speicherfähigkeit des durch Solaranlagen erzeugten Stromes. Es müssen also zum Ausgleich und zur Versorgungssicherheit die entsprechenden Kraftwerke bereitgehalten und nachts und bei Sonnenlosigkeit wieder angefahren werden. Rechnet man diese Kosten nach dem Verursachungsprinzip dem Solarstrom hinzu, so dürfte nicht ein Cent hierfür vergütet werden, denn diese Erzeugungsart ist volkswirtschaftlicher Unfug!

Noch schnell als Glosse hinzu: In der DDR kaufte man auch über den Hintereingang der Konsumläden die Hauskaninchen für 5 Mark an und verkaufte sie dann vorn im Laden für 2,50 wieder, so als Reklame für großartige Leistung. Den gleichen Betrug mutet man unserem Volke zu, denn den teuren Solarstrom kaufen nicht etwa die Öko-Fanatiker, nein, den muß der Normalbürger bezahlen.

Horst Schmidt, Höbeck

Solarkraftanlage bei Freiburg: Ein Ergebnis des Energiegipfels ist die Erhöhung des Anteils regenerativer Energien Foto: Caro

 

Steuergelder ans Ausland
Betr.: "Schande für Deutschland!" (Nr. 13)

Wahrscheinlich drückt sich in keinem anderen Bereich der geistig-moralische Niedergang unseres Volkes derartig dramatisch aus wie bei der menschenverachtenden und gleichgültigen Haltung der deutschen Nachkriegsregierungen im Zusammenhang mit der "Ehrung und Beisetzung" unserer Kriegstoten des Zweiten Weltkriegs. Wie Sie bereits berichtet haben, beträgt der staatliche Anteil bei der Finanzierung des Kriegsgräberbundes gerade einmal rund neun Prozent. Das ist nicht nur schäbig, sondern geradezu jämmerlich, wenn man an die mehr als 30 Milliarden jährlich verschwendeter deutscher Steuergelder denkt, die der Bund der Steuerzahler regelmäßig auflistet. Während man für jeden "Scheißdreck" deutsche Steuergelder weltweit verteilt oder auf skandalöse Art Staatsbürgschaften in Milliardenhöhe ausländischen Investoren andient, bleibt immer weniger Geld für die eigene Bevölkerung übrig!

Mit dem Verweis auf Indien und China, wo die Menschen wie im Mittelalter bis zum Umfallen schuften müssen, versuchen unsere Berufspolitiker die gebeutelten Bürger und Rentner in der BRD von der vermeintlichen Notwendigkeit unseres sozialen Abstiegs zu überzeugen, der überhaupt nicht notwendig wäre, wenn die vorhandenen Steuergelder verantwortlich verwaltet und ausgegeben würden!

In diesem Zusammenhang wundert es kaum noch, daß für die zivilen und militärischen deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs noch weniger Geld bereitgestellt wird als für die vergreisende Bevölkerung, die anscheinend schon längst die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufgegeben hat!

Mag. Uwe Liebert, Bremen

 

Junge Bundeswehrsoldaten nicht in die gefährliche Ferne schicken
Betr.: " Über die eigene Grenze" (Nr. 12)

Brüder und Freunde waren Soldaten im Zweiten Weltkrieg, einige sind gefallen, andere wurden verwundet oder waren lange in der Gefangenschaft. Sie waren davon überzeugt, ihrem Vaterland zu dienen und es mit ihrem Leben verteidigen zu müssen. Hinter ihnen stand die Heimat. Nur wenige Deutsche wußten es damals besser. Daß die Erinnerung an sie getilgt ist und weiter wird, ist beschämende Unkultur.

Auch heute gibt es Soldaten, die nach einem Losverfahren aussortiert sind und ihrem Dienst in der Regel jederzeit hätten entrinnen können. Ich frage mich, was sie dazu bringt, eine militärische Ausbildung auf sich zu nehmen, die auch heute kein Zuckerschlecken und mit den Belastungen eines Zivildienstes gar nicht zu vergleichen ist. Eine vaterländische Motivation ist nicht zu vermuten.

Wenn sich nun aber schon junge Männer finden, die die Belastung des Wehrdienstes auf sich nehmen, dann muß es doch die vorauszusetzende Pflicht des Staates sein, diese Männer bestens auszubilden und optimal auszurüsten. Und selbstverständlich ist ihr Leben zu schützen. Niemand hat das Recht, sie in ferne Länder zu entsenden und in einen Einsatz zu schicken, der ihnen weder angemessen noch zuzumuten ist.

Margarete Kube, Braunschweig

 

Wer hat Fotos der Friedrich-von-Zollern-Statue?
Betr.: Friedländer Tor

Anläßlich des 750. Stadtjubiläums wurden im Sommer 2005 auf Wunsch der damaligen Zweiten Bürgermeisterin von Kaliningrad durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Mittel zur Restaurierung der Skulptur des Siegfried von Feuchtwangen am Friedländer Tor bereitgestellt.

Mit der Koordinierung der Maßnahme wurde die bundeseigene Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) beauftragt.

Die Skulptur wurde Ende 2005 durch eine Petersburger Firma fertiggestellt und durch die örtlichen Behörden abgenommen. Die lokale Presseresonanz war überaus positiv. Obwohl bei der Ausführung der Skulptur Fehler auftraten, die es im kommenden Sommer zu beheben gilt, war die Zusammenarbeit insgesamt sehr zufriedenstellend. Aus diesem Grund erwägt die deutsche Seite, in einem zweiten Schritt die verschollene Skulptur des Friedrich von Zollern nachbilden zu lassen.

Leider verfügen wir nur über wenige Abbildungen des Objekts. Um die Arbeit der Bildhauer zu erleichtern, möchte ich auf diesem Wege die Leser der PAZ bitten, uns für die Wiederherstellung der Skulptur etwaige vorhandene private Abbildungen zur Verfügung zu stellen (Reichpietschufer 20, 10785 Berlin, Telefon (0 30) 7261 44 38, E-Mail silke.kloever@gtz.de).

Auch Aufnahmen, die andere Details des Tores zeigen, sind uns sehr willkommen.

Dr. Silke Klöver, Berlin

 

Schule als Chance für das soziale Vorankommen nutzen
Betr.: "Null Bock auf Schule" (Nr. 13)

Wir müssen den Lehrern der Rütli-Schule (80 Prozent Ausländeranteil, vor allem Araber und Türken) sehr danken, daß sie den Mut gefunden haben, die Öffentlichkeit auf ihre Situation hinzuweisen, woran ich die Hoffnung knüpfe, daß auch andere Lehrer, die in ähnlichen Situationen stehen, sich angestoßen fühlen, es ihnen gleichzutun.

Daß Berlins Schulsenator Böger die Schule nicht schließen kann - er würde von all' denen in der Luft zerrissen, die keine Ahnung davon haben, welchen psychischen Belastungen Lehrer ausgesetzt sein können - verstehe ich. Ihm ist auch nicht anzulasten, was eine Vorlaufzeit von Jahren hat.

Die eingesetzten Mittel erscheinen mir fragwürdig bis wenig hilfreich, geht es doch um die Unterrichtsführung in jeder Klasse, darum, ob der Lehrer es schafft, eine Situation herzustellen, in der die Schüler lernen können. Da helfen keine Polizisten vor der Schule; und zwei Sozialarbeiter und zwei Schulpsychologen sind auch nicht mehr als eine gutgemeinte Hilfe.

Ich habe mich als Leiter einer Beobachtungsklasse für schwer erziehbare Schüler mit meinen Schülern in Musik und Sport einer Normalklasse angeschlossen, so daß wir zu zweit den Unterricht zu bewältigen hatten. Dabei gab es keine Probleme.

Den Hinweis auf die soziale Umwelt halte ich für falsch. Niemand hindert Eltern daran, ihre Kinder zu erziehen. Keine Gesellschaft kann eine Umwelt mit der Absicht finanzieren, Jugendlichen den Weg zu ebnen. So lange die Schüler zudem noch in die Schule gehen, haben sie und ihre Eltern es in der Hand, aus der Schulzeit alles an Wissen und Fähigkeiten herauszuholen, was später ihrem sozialen Vorankommen dient.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

Alles andere als demokratisch
Betr.: "Der Müll, der Streik und der Schnee" (Nr. 10)

Die in der Öffentlichkeit herrschende Meinung, daß vor einem Streik 75 Prozent aller betroffenen Arbeitnehmer für den Streik stimmen müssen, ist ein gravierender Irrtum! Die Wahrheit ist, daß ausschließlich Gewerkschaftsmitglieder abstimmen dürfen. Das heißt im Klartext: Wenn in einem Betrieb mit 1000 Beschäftigten nur 50 Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert sind und diese in der "Urabstimmung" mit 75 Prozent für den Streik stimmen, dann stimmen diese Gewerkschaftsmitglieder auch zugleich für die 950 anderen Arbeitnehmer mit ab, die keiner Gewerkschaft angehören, und die vielleicht gegen den Streik sind.

Wenn das demokratisch sein soll, dann lebe ich mit meinen Vorstellungen von Demokratie auf dem Mond!

Friedrich Kurreck, Offenbach / Main

 

Erhalt deutscher Identität
Betr.: Beiträge zum Islamismus-Problem (Nr. 5 bis 8)

Es ist gut, daß die Preußische Allgemeine Zeitung zu den (noch viel zu wenigen) deutschen Zeitungen gehört, die dem wachsenden Problem der Islam-Ausbreitung in unserem Land stetig und zunehmend Aufmerksamkeit widmen. Es scheint in diesem Punkt bereits fünf nach zwölf zu sein. Spät - zu hoffen ist, noch nicht zu spät - beginnen sich Stimmen zugunsten eines Erhalts nicht nur deutscher Identität, sondern auch des christlichen Abendlandes zu regen. Wolfgang Schäubles neueste Forderung, von Erwerbern eines deutschen Passes neben der Bejahung einer deutschen Leitkultur auch Grundkenntnisse in deutscher Geschichte und das Bekenntnis auch zu ihren dunklen Abschnitten, etwa vor 1945, zu verlangen, könnte ein Anfang zu wacherem Umgang mit denen sein, die diesem Lande, diesem Staat angehören wollen und sich bisher oft genug mit jenem "wir brauchen die Deutschen nicht" (außer deren Sozialsysteme) präsentieren.

Anlaß zu größter Besorgnis in dieser Sache aber geben das Schweigen und das törichte Gewährenlassen unter dem Etikett falsch verstandener "Toleranz" nicht nur durch Parteiideologen, sondern auch durch die verantwortlichen Oberen der christlichen Kirchen - nicht auszunehmen der verstorbene Papst -, die lieber den Koran küssen und "in die Bütt steigen", als sich wehrhaft vor Christentum und christliches Abendland zu stellen. Bleibt zu hoffen, daß der heilige Erzengel Michael sein Schutzpatronat für die Deutschen wahrnimmt ...

Stephanie Heidelmeyer, Alzenau

Kinder am Osterfeuer: Alte deutsche Traditionen verschwinden aus dem Alltagsleben. Mit dem Aufweichen der eigenen Identität wird Integration von Ausländern aber auch schwieriger. Foto: ddp

 

Frisches Haff
Betr.: Erinnerungsaustausch

Wer hat Interesse am Austausch von Erinnerungen an die letzten Wochen an der Küste von Ostpreußen (Frisches Haff und Umkreis) und an Überfahrt und Ankunft drüben? Hanna Baumgart, Hölderlinstraße 47, 75378 Bad Liebenzell, Telefon (0 70 52) 36 78.

Hanna Baumgart, Bad Liebenzell

 

Gut gelungen
Betr.: PAZ

Als Königsberger und langjähriger Leser des Ostpreußenblattes freue ich mich immer wieder über die PAZ. Der Wechsel und die Veränderungen in der Gestaltung, auch bezüglich der Beiträge, sind gut gelungen.

Klaus-Dieter Gehlhaar, Erlangen

 

Affront gegen ein Stück europäischer Kulturgeschichte
Betr.: ",Grüne Jugend' will Ehe abschaffen" (Nr. 9)

Die "Grüne Jugend" will also die Ehe abschaffen: ein beachtliches Unterfangen. Wenn diese jungen Leute ernstgenommen würden, müßten sich viele bekennende Christen beleidigt fühlen und Strafantrag stellen. Meinerseits tue ich daher nichts. Wohl aber äußere ich meinen Protest und lege ein Veto ein gegen eine solche Dreistigkeit, die mit bloßer Dummheit bezüglich europäischer Religions- und Kulturgeschichte nicht zu entschuldigen ist.

"Monogamie" ist für diese Herrschaften "keine Lösung" - warum siedeln sie mit ihrem Haufen nicht stante pede in ein koranbestimmtes Land mit nur Freunden ihrer Weitsicht über?

Grenzen erkennen und Rücksichtnahme auf jeweils anders Denkende zeugt für Demokratieverständnis.

Beides sucht man bei den genannten Grünen vergeblich - wie übrigens auch in diesen Wochen nur in begrenztem Maße bei den ver.di-Gewerkschaftsbossen.

Dr. H. G. Hess, Wunstorf-Idensen

 

Hätte eine Baltische Union Vertreibung verhindert?
Betr.: "Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit" (Nr. 10)

Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen, in dem die Frage der Zukunft des Königsberger Gebietes nach der EU-Osterweiterung erörtert wird. In diesem Zusammenhang werden auch noch einmal die Überlegungen zur Etablierung einer litauisch-russisch-polnischen Euroregion erwähnt, die möglicherweise den Namen "Prussia" erhalten könnte. Es wird auch richtig hervorgehoben, daß die PAZ das Thema seit 2001 immer wieder aufgegriffen hat.

Es dürfte daher interessant sein, einmal daran zu erinnern, daß die baltischen Exilpolitiker während des Zweiten Weltkrieges bereits Pläne verfolgten, ihre Staaten mit der Provinz Ostpreußen, die dann vom Deutschen Reich losgelöst werden sollte, in einer Baltischen Union oder Föderation zusammenzufassen, worin man einerseits die einzige Möglichkeit sah, die Souveränität der Staaten Litauen, Lettland und Estland wiederherzustellen und langfristig zu sichern. Zugleich glaubte man, die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen so auch verhindern zu können.

Wolfgang Reith, Neuss


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