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13.05.06 / "Kick it like Mohammed" / Während Imame auf dem Fußballfeld unterliegen, breiten sie ihre Moscheen immer weiter aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. Mai 2006

"Kick it like Mohammed"
Während Imame auf dem Fußballfeld unterliegen, breiten sie ihre Moscheen immer weiter aus
von Markus Schleusener

Jonathan Brenton hat es nicht leicht. In letzter Zeit hatte er zwar nicht viel zu tun, aber das, was er zu tun hatte, hat ihm keinen Spaß bereitet. Der Pressechef der britischen Botschaft in Berlin mußte die unappetitlichen Merkel-Bilder in der Boulevardpresse seines Landes kommentieren. Oder sich über durchgeknallte britische Hooligans informieren, die zu Tausenden zur WM erwartet werden.

"Es gab so etwas schon in Nord-England", sagt er. Und weiter: "Da haben wir uns gedacht: ‚Warum nicht auch hier?'" Jetzt steht Brenton am Rande des Sportplatzes der Friedrich-Ebert-Oberschule und verfolgt, wie acht Imame und acht Pfarrer einem Fußball hinterjagen. Derweil fällt das 3:0 für die Pfarrer.

Der einzelne Polizist vor der Wilmersdorfer Schule kann eine ruhige Kugel schieben. Und auf dem Platz hetzen die 14 Feldspieler dem Ball hinter. Ohne Fouls und ohne Hooligans. Schiedsrichter ist ein Jude. Es ist das Paradies für jeden "Integrationsbeauftragten".

In der Pause - es steht bereits 4:0 für die Christen - rücken die Kameras den erschöpften Spielern auf den Pelz. Warum sind Sie hier? Was wollen Sie damit bezwecken?

Einer von ihnen ist Imam Tara (27), Absolvent der Al-Aksa-Universität in Kairo. Der Imam redet viel und sagt wenig. Freimütig spricht er eigentlich nur über die Gründe für das schlechte Abschneiden der Moslems: "Wir treiben zu wenig Sport. Wir haben ja viel mehr zu tun als die deutschen Pfarrer."

Zuviel zu tun in der Moschee. Deswegen werden auch immer neue islamische Gotteshäuser in der Stadt gebaut. Ende des Jahres soll die große Moschee am Flughafen Tempelhof (Columbiadamm) eingeweiht werden. Eine weitere Riesenmoschee ist in Neukölln geplant.

Nicht immer zur Freude der Anwohner, schon gar nicht, wenn dies außerhalb der Ausländer-Ghettos stattfindet. Beispiel Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Dieses Großprojekt in Pankow-Heinersdorf (zwölf Meter hohes Minarett) empört die Bürger und ruft derzeit wütende Proteste in dem Ostbezirk hervor.

Vergangene Woche hat die örtliche Bezirksverordnetenversammlung (BVV) getagt. Es traten die tiefen Risse in der Frage zutage. Während der Bezirk und die Parteien mit Ausnahme der CDU den Moscheebau billigen, sind die Bürger aufgebracht. Gegen diese "Hysterie" und die "Volksverhetzung" wollen die Bezirksoberen jetzt reagieren, indem ein Brief an alle betroffenen Anwohner verschickt wird. Was genau in dem Brief zu lesen sein wird, ist noch nicht bekannt.

Auf der Sitzung wurden die Kommunalpolitiker jedenfalls mächtig ausgebuht. Schmährufe trafen vor allem Michael van der Meer, den Chef der Linken.PDS, der sagte: "Das ist Demagogie und schädigt massiv die Entwicklungsperspektiven für Heinersdorf." Gemeint ist die Haltung der CDU, für die die Haltung in der Moschee-Angelegenheit immer mehr zum Spagat wird.

Einerseits glaubt der Spitzenkandidat der Partei, Friedbert Pflüger, ein Thema gefunden zu haben, mit dem er die Wahl gewinnen kann. Man dürfe so ein Vorhaben nicht gegen die Menschen, die dort lebten, "durchdrücken", befand Pflüger. Und: "Die Gemeinde ist eine Sekte."

Andererseits gibt es grundgesetzlich verbriefte Religionsfreiheit in Deutschland und einen positiven Vorab-Entscheid des Pankower Bauamtes. Und das wird geleitet von dem Christdemokraten Martin Federlein.

Dennoch unterstützen der Kreisverband der CDU und Friedbert Pflüger die Moschee-Gegner, die ein Bürgerbegehren gegen das Gebetshaus einleiten wollten. Ein klarer Verstoß gegen die Religionsfreiheit, urteilte die rot-rote Senatsverwaltung und ließ die Antragsteller abblitzen.

Nach dieser Schlappe wurde die öffentliche Kritik an den Moscheegegnern ausgeweitet: Die CDU pflege neuerdings sogar Kontakte zur NPD, wird ihr nun vorgeworfen. Tatsache ist, daß an einem NPD-Umzug am 1. April (Preußische Allgemeine, 14/06) ein CDU-Mitglied die 150 NPD-Anhänger begleitet hat.

Es handelte sich dabei um Bernhard Lasinski, den Schatzmeister des Ortsverbandes Pankow-Nord. "Das war die einzige Möglichkeit, meine Kritik am Bau der Moschee öffentlich mitzuteilen", bekannte der Funktionär hinterher.

Das war zuviel für die CDU-Spitze. Sie leitete daraufhin den Rückzug aus der Moschee-Angelegenheit ein. Friedbert Pflüger forderte nun lauthals den Parteiausschluß Lasinskis. Der Gescholtene kam dem Ausschluß durch seinen Austritt zuvor. Es ist bereits der zweite Aderlaß für die CDU. Vorher war ein Ortsvorsitzender zurückgetreten, weil ihm die Anti-Haltung der Union zu weit ging.

Ob die ursprüngliche Rechnung der CDU aufgeht oder ob sich die Partei ein Eigentor geschossen hat, wird sich erst am Wahltag, dem 17. September, zeigen. Zuletzt ist die Partei in Umfragen wieder gesunken - auf 23 Prozent (minus drei).

Die Sieger der friedlichen Auseinandersetzung auf dem Fußballplatz stehen dagegen bereits sehr eindeutig fest: Die Pfarrer besiegten die Imame mit 12:1.

Moscheebau in Heinersdorf sorgt weiter für Ärger

Haltung der CDU ist mehr als widersprüchlich

Keine gewöhnlichen Fußballer: Das Freundschaftsspiel zwischen Pfarrern und Imamen war vor allem für die Presse eine Sensation. Foto:Ipon


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