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13.05.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. Mai 2006

Leserforum

Die Queen ist ein lebendes Denkmal
Betr.: Elisabeth II.

Leider fand ich in Ihrer vorletzten Ausgabe (Nr. 16) eine Menge interessanter Artikel, jedoch keinen vom Geburtstag der englischen Königin.

Gerade Ihnen sollte bekannt sein, daß das Haus Windsor früher von Sachsen-Coburg hieß.

Im Gegensatz zu Bismarck und anderen konservativen Persönlichkeiten Deutschlands ist sie ein lebendes Denkmal, auf das jüngere Konservative sicher nicht verzichten können.

Ihre selbstlose Disziplin steht der preußischen sicher in nichts nach: Als ihr Vater starb, war ihre erste Frage an ihren Privatsekretär: "Welche Formalitäten muß ich in dieser Stunde erfüllen?" Sie umschifft bis heute alle Klippen und trägt sicher zur Popularität des britischen Königshauses bei.

René Schmitz, München

Die Queen feiert im Kreise ihrer Familie ihren 80. Geburtstag: Die Königin ist für viele Briten ein Identifikationssymbol. Foto: pa

 

Die Ermordung polnischer Eliten führte zur Verrohung
Betr.: Leserbrief "Polen ist der größte Raubstaat des 20. Jahrhunderts" (Nr. 11)

Die Zuschrift kann nicht unwidersprochen bleiben. Geschickt blenden die Leserbriefschreiber die deutsche Besetzung Polens mit ihren zahlreichen Verbrechen aus! Die Zeitgeschichtsforschung wird von diesen Lesern einfach nicht zur Kenntnis genommen. Die Bilanz der ersten Monate nazistischer Besatzung wirft ein bezeichnendes Schlaglicht: Allein im Korridorgebiet gehen Forschungen für den Zeitraum September bis Dezember von über 50000 Ermordeten aus (siehe dazu Dieter Schenk: "Hitlers Mann in Danzig"). Im Warthegau wurden unter der Verantwortlichkeit von Gauleiter Greiser schon bis Ende Oktober 10000 ermordete Polen - vorwiegend Akademiker und Gutsbesitzer - registriert, während in Ostoberschlesien in 58 Massenexekutionen mehr als 1500 Angehörige der polnischen Oberschicht bis Ende Oktober 1939 liquidiert wurden. Von 634 katholischen Priestern in der Diözese Kulm wurden mehr als die Hälfte im Herbst 39 durch Einsatzgruppen von SS und SD ermordet. Die Vernichtung der polnischen Eliten ist ein vielfach dokumentiertes und vollzogenes Ziel von Hitler und Himmler gewesen; in den Nachkriegsprozessen gaben das Koch, Forster und Greiser zu Protokoll. Die destruktiven Folgen der deutschen Besatzungsherrschaft führten zur Verrohung und Demoralisierung breiter Kreise der polnischen Bevölkerung. Interessierte Leser mögen sich das Standardwerk: Wl. Borodziej / Klaus Ziemer (HG): "Deutsch-polnische Beziehungen 1939 bis 1945" anschaffen!

Markus Krämer, Allendorf / Eder

 

Salami-Taktik
Betr.: "Multikulti nach Noten" (Nr. 19)

Der Grünen-Politiker Ströbele weiß ganz genau, daß seine abstrusen Ideen wie unlängst die "Einführung eines islamischen Feiertages" oder jetzt die "deutsche Nationalhymne auf türkisch" nicht verwirklicht werden - dafür ist die Islamisierung Europas (noch!) nicht weit genug fortgeschritten. Aber seine Salami-Taktik ist die gleiche wie die der beiden burkatragenden Schülerinnen an der Bonner Bertolt-Brecht-Schule: Zuerst einmal das Maximale einfordern und sich dann großzügig mit weniger zufriedengeben. Auf die Burka verzichten - dafür das Kopftuch flächendeckend durchsetzen.

Auf die Nationalhymne in türkisch verzichten - dafür aber "zumindest" Türkisch als offizielle zweite Amtssprache einführen. Das wirklich Schlimme dabei ist: Es wird funktionieren.

Stefan Herre, Bergisch Gladbach

 

Mutterwitz
Betr.: Ostpreuße

Als langjähriger Leser Ihrer "ehrlichen" Zeitung freue ich mich jedes Mal am Wochenende auf den Postboten. Mit meiner Frau streite ich, wer zuerst mit dem Lesen beginnen darf.

Unser Nachbar war ein echter Ostpreuße mit all den bekannten Eigenschaften und bemerkenswertem Mutterwitz. Leider verstarb er im vorigen Jahr mit 94 Jahren. Angesichts des zurückliegenden schlechten und kalten Wetters denken wir immer wieder gern an seine passenden Sprüche und sagen sie uns auf. Der bezüglich "kaltem Wetter" lautete wie folgt: Ein Ostpreuße aller Art trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt; und ist dann kalt auf Johann, dann zieht er ihn schon wieder an!

Nie habe ich eine so passende Aussage zu Land und Leuten gehört. Vielleicht haben Sie oder Frau Geede Lust und Laune, diese nette Weisheit in Ihrer Zeitung mal unterzubringen.

Norbert Fisch, Warstein

 

Mißbrauchter Streik
Betr.: "Glaubst Du noch an den Klassenkampf?" (Nr. 10)

In seinem beachtenswerten Beitrag erwähnt Herr Röhl auch, daß die Berliner Verkehrsarbeiter im November 1932 ihre Betriebe bestreikt und hierbei Ulbricht und Goebbels gemeinsam "die Fäden gezogen" hätten, was tatsächlich stimmt. Nicht richtig ist, wenn er schreibt, Hitler habe zwei Monate später, nämlich am 30. Januar 1933, mit dem Hinweis auf den illegalen Streik und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Extremparteien die Übergabe der Kanzlerschaft an sich ertrotzt. Diese Darstellung, die Herr Röhl den Lesern der PAZ nahegebracht hat, erlaube ich mir, nachfolgend zu berichtigen: Die Beauftragung Adolf Hitlers zur Bildung der 21. Reichsregierung der Weimarer Republik und seine Ernennung zum Kanzler am 30. Januar 1933 erfolgte verfassungsgemäß! Demnach war er der letzte demokratisch ernannte Reichskanzler der Weimarer Republik.

Hermann Langer, Bieswang

 

Enteignente haben Land in der DDR redlich erworben
Betr.: "Enteigneter erhält sein Land zurück" (Nr. 8)

Daß hier ein Betroffener, der durch die Bodenreform 1945 zu Unrecht enteignet wurde und jetzt durch die ehemalige sowjetische Besatzungsmacht rehabilitiert ist, sein Eigentum an Grund und Boden durch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zurückbekommt, ist zu begrüßen.

Den vielen Tausend Kleinbauern, Siedlern und Neusiedlern, welche durch Recht und Gesetz der Bodenreform 1945 und 1946 gesetzliches Eigentum erhielten, wurde es zu DDR-Zeiten (Rote Enteignung) in vielen Fällen gesetzwidrig entzogen.

Und wie Sie schildern, war das "Neusiedlerland" durch die Regierung unter Kohl nach der Wiedervereinigung entschädigungslos eingezogen worden. Dieses rechtswidrig entzogene, enteignete Eigentum ins Volkseigentum übertragen, wird also jetzt mit Gewinn durch die BVVG im Namen der Bundesregierung verkauft.

Den vielen Kleinbauern, Umsiedlern, Siedlern und Neusiedlern wurde 1945 und 1946 ihr Flurstück per Urkunde als persönliches, vererbbares Eigentum übergeben. Es wurde dem Siedler als gesetzliches Eigentum ins Grundbuch eingetragen. Dem Siedler wurde das Flurstück unter Zugrundelegung des Bodenreformgesetzes und dessen Ausführungsbestimmungen durch die Kreisbodenkommission zum festgelegten Preis verkauft.

Der Eigentümer des Flurstückes konnte die Kaufsumme auf einmal oder im Rahmen einer Schuldverschreibung über zehn Jahre in Teilsummen bezahlen.

Dieses rechtmäßig erworbene, unter den gesetzlichen Bestimmungen des BGB im Grundbuch eingetragene Eigentum des Siedlers wartet bis zum heutigen Tag auf seine Rehabilitation.

Der Schutz des redlich erworbenen Eigentums für die Geschädigten der roten und schwarzen Enteignungen findet in unserem "Rechtsstaat" nicht statt.

Joachim Schulze, Taufkirchen

 

Dänische Frauen schenkten uns 1945 Ostereier
Betr.: "Verschmähter Retter Dönitz" (Nr. 12)

Am 26. März 1945 kamen wir nach vielen Strapazen in Gotenhafen an. Im Morgengrauen begaben wir uns zum Hafenbecken, welches noch intakt war. Trotz feindlichen Artilleriebeschusses in das Hafenbecken waren Pionier-Landungsboote bereit, und Soldaten-Pioniere hievten uns Flüchtlinge trotz Fliegerangriffen und Gefahren auf die Boote und setzten uns nach Hela über. Wir wurden auf die "Potsdam" umgeladen und noch registriert. Das Schiff wurde schwer beladen und irgendwann sind wir im Geleitzug weiterbefördert worden (wohin?). Nach zwei Tagen lasen wir im Hafen "København", da wußten wir, wo wir waren. Wir wurden ausgeladen und in einen Zug gesetzt, wenn die Strecke frei war, ging es langsam weiter, bis in die Nähe von Tondern. Ostern 1945 kamen dänischen Frauen in den Zug und beschenkten uns mit Ostereiern und Weißbrot. Mit der Zeit wurden wir in verschiedenen Lagern untergebracht. Meine Mutter und ich. Ich war damals 22 Jahre. Das war unsere Rettung. Man sollte ein ehrendes Andenken für den Retter bewahren.

Gertrud Kalweit, Kirchseeon

 

Bloß nicht "alte" mit "neuen" Ländern fusionieren
Betr.: "Zur Länderzusammenlegung fehlt der Mut" (Nr. 8)

Dieses Thema ist gewissermaßen ein Dauerbrenner und wird von Zeit zu Zeit sehr emotional diskutiert.

Ich weiß nicht, wie viele Verwaltungsreformen es seit der Wende schon in Mecklenburg-Vorpommern gegeben hat, sie erwiesen sich jedoch immer als teuerer und mangelhafter als die Situation davor. Nach einigen Jahren kamen dann wieder kluge Leute daher, die neue Vorschläge unterbreiteten, im Moment steht schon wieder eine Kreisgebietsreform zur Entscheidung.

Den Zuschnitt der Bundesländer zu ändern ist ein organisatorisches Mammutprogramm und voller Emotionen, deshalb sollte man hier sehr behutsam vorgehen. Auf keinen Fall darf es zum Zusammenlegen der sogenannten "neuen" Bundesländer mit den "alten" kommen. Das würde einen erneuten "Beitritt" bedeuten, das heißt, alles in den östlichen Ländern inzwischen kulturell und wirtschaftlich Gewachsene würde sofort plattgemacht. Man würde die "armen Verwandten" so aufnehmen, wie wir seinerzeit als Vertriebene von den Einheimischen. Die Leitungen aller Ebenen würden nach Kolonialmanier ausschließlich von Personen aus den westlichen Bundesländern besetzt. Ohne jede Frage würden alle Entscheidungszentren in die westlichen Landesteile verlegt oder die auf östlicher Seite aufgelöst. Wer dieses als billige Polemik ansieht, der möge sich nur als Beispiele die Fusionen der Ämter (Arbeitsamt Nord, Rentenversicherung, Gebiet um Neuhaus an der Elbe, Werften und andere) ansehen, dort lief die Praxis exakt so wie beschrieben ab.

Also: Fusionen der Bundesländer ja, aber unter Beachtung der gewachsenen Traditionen und Befindlichkeiten.

Die von Herrn Böhm vorgeschlagenen neuen Bundesländer sind, nach meiner Meinung, bis auf die hier geäußerte Kritik sehr gut. Aber warum kann man nicht Mecklenburg-Vorpommern mit Berlin / Brandenburg vereinen, eventuell noch mit dem Norden von Sachsen-Anhalt, was hat dieses Gebiet eigentlich mit Niedersachsen zu tun? Eine Frage am Rande: Warum wurde das Gebiet um Ratzeburg eigentlich immer noch nicht an Mecklenburg zurückgegeben?

Werner Pfennig, Neubrandenburg

 

Kanzler zur Einheit
Betr.: Helmut Kohl

Natürlich war Kohl nicht der Kanzler der Einheit, sondern der Kanzler zur Zeit der Einheit und sonst nichts. Etwa Mitte der 80er-Jahre brachten meiner Meinung nach die "Vertraulichen Mitteilungen aus Politik und Wirtschaft" die Meldung, daß binnen zehn Jahren Deutschland wiedervereinigt werde.

Begründet wurde dies mit einem geheimen Zusatzabkommen der Konferenz von Jalta, nach der Deutschland 50 Jahre lang in Zonen aufgeteilt und besetzt bleiben und erst dann in die "Unabhängigkeit" entlassen werden sollte.

Tatsächlich zogen die letzten Sowjetsoldaten auch erst 50 Jahre nach der Kapitulation ab.

Es ist davon auszugehen, daß auch die Montagsdemonstrationen nicht nur geduldet, sondern als Vorspiel sogar von den "Geheimdiensten fremder Mächte" zweckgerichtet gesteuert wurden.

Alfred Dagenbach, Heilbronn


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