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20.05.06 / Spiel mit dem Feuer / Autor provoziert mit Tabus und spricht damit vielen Bürgern aus der Seele

© Preußische Allgemeine Zeitung / 20. Mai 2006

Spiel mit dem Feuer
Autor provoziert mit Tabus und spricht damit vielen Bürgern aus der Seele

"Mein Kampf" lautet der dick gedruckte Titel dieses Buches von Walter Willhöft. "Warum", wird sich der Betrachter auf den ersten Blick kopfschüttelnd fragen, wählt ein Autor einen derart provozierenden Titel aus? Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, daß der Buchtitel komplett lautet "Mein Kampf ... um Anstand und Wahrheit, Fairneß und Gerechtigkeit sowie um Rechte und Pflichten aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland".

Doch was verbirgt sich hinter diesem aufwendigen und vor allem auffälligen Titel?

Walter Willhöft hat in diesem Buch sämtliche seiner Leserbriefe zu lückenhaften, falschen und mit Fehldeutungen belasteten Berichten aus der Gegenwart und der nahen Vergangenheit abgedruckt, welche zu seinem aufrichtigen Bedauern in den Zeitungen so gut wie nie veröffentlicht wurden.

Der Autor erläutert seine Beweggründe, dieses Buch herauszubringen, mit dem Zitat Willy Brandts "mehr Demokratie zu wagen".

Hierbei ist anzumerken, daß Willhöft Leserbriefe zu recht heiklen und zum Teil schon fast anrüchigen Themen verfaßt, denn wer würde, ohne befürchten zu müssen, gleich als "rechtsdenkend" eingestuft zu werden, öffentlich folgende Fakten zum Thema "Zuwanderung" auf den Tisch legen: "Nach einer Emnid-Umfrage sind 63 Prozent der Deutschen der Meinung, daß zu viele Ausländer nach Deutschland einströmen. Die Anzahl der Ausländer wird zwischen 9 und 10 Prozent angegeben, Tendenz steigend. Für 2010 rechnet der Bund mit 25 Prozent Anteil und 2050 sogar mit 38 Prozent Ausländeranteil."

Wobei der Autor eindeutig klarstellt, daß er keineswegs rechts gesinnt sei und es ihm lediglich um jene Ausländer gehe, welche aufgrund des Mißbrauchs des Asylrechtes zu unrecht in Deutschland blieben.

Immer wieder stößt der Leser auf relativ grenzwertige Äußerungen des Autors, bei denen es sich jedoch objektiv betrachtet lediglich um nackte Daten und Fakten handelt.

Wer würde zum Beispiel offen das unschöne Wort "Schmarotzer" verwenden? Dabei heißt dieses Wort laut Duden "Auf Kosten anderer leben", und auch hierbei sind natürlich nicht pauschal alle Ausländer gemeint, sondern selbstverständlich nur jene, welchen ohne eigene Leistungen zu erbringen, auf Kosten der deutschen Sozialsysteme ihr Leben hier verbringen.

Was die junge Rezensentin persönlich sehr angesprochen hat, war folgender Absatz:

"Und dann immer wieder der Bezug zu den Nazis. Wir gehen doch nun schon 60 Jahre geduckt durch die Gegend, und jedes Kind, das neu geboren wird, bekommt gleich den Zeigefinger ,Na, Du böser Deutscher, schön geduckt gehen!'"

Dies ist natürlich übertrieben ausgedrückt, doch zeigt sich der Wahrheitsgehalt darin, daß die Rezensentin als junge deutsche Frau im Ausland mehrfach von ebenfalls jungen Menschen lediglich aufgrund ihrer Herkunft als Nazi beschimpft wurde. (Jeweils beim Schüleraustausch nach England und Frankreich, da wurde sie einmal im Bus beschimpft und beim anderen Mal haben sie Schüler vor der Schule beleidigt.)

"Kein anderes Land wühlt so im Vergangenheitsschlamm wie die Deutschen, obwohl alle irgendwo Dreck am Stecken der Vergangenheit haben."

Dieses Buch enthält in der Tat eine Unmenge an interessanten Zahlen, Daten, Geschichtshintergründen und Informationen, doch ist es auch mit Vorsicht zu genießen. A. Ney

Walter Willhöft: "Mein Kampf ... um Anstand und Wahrheit, Fairneß und Gerechtigkeit sowie um Rechte und Pflichten aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland", Mein Buch, Hamburg 2005, 228 Seiten, 12,80 Euro, Best.-Nr. 5526, zwei Wochen Lieferzeit


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