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10.06.06 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. Juni 2006

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv: Bärbel Lehmann, Telefon (0 42 61) 80 14, Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme)

9. Angerburger Heimattreffen in Güstrow - Der Sommer naht, und die Angerburger und deren Freunde aus nah und fern treffen sich in diesem Jahr am 24. und 25. Juni in der schönen Barlachstadt Güstrow, im Bürgerhaus, Sonnenplatz 1, nahe dem Stadtzentrum. Dazu sind Sie, Ihre Verwandten und Bekannten sehr herzlich eingeladen. An beiden Tagen ist der Saal ab 10 Uhr geöffnet, und es werden kleine Speisen und Getränke angeboten. Am Sonnabend, 24. Juni wird ein Ausflug nach Warnemünde mit einer Hafenrundfahrt angeboten. Die Kosten für den Bus einschließlich Hafenrundfahrt betragen 12 Euro. Der Bus fährt pünktlich um 13.30 Uhr in der Nähe des Bürgerhauses ab. Auf dem Schiff werden Speisen und Getränke angeboten. Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige schriftliche Anmeldung mit Anzahl der teilnehmenden Personen bis zum 16. Juni an Karin und Günther Bütterner, Pustekowstraße 29, 18273 Güstrow, erforderlich. Um 20 Uhr findet im Bürgerhaus ein Heimatabend statt. Am Sonntag, 25. Juni, 10 Uhr, findet im Dom zu Güstrow ein evangelischer Gottesdienst statt. Um 11.30 Uhr Treffen sich alle Teilnehmer zu einer Feierstunde. Anschließend geselliges Beisammensein und Mittagessen im Bürgerhaus. Zimmer vermittelt der Fremdenverkehrsverein Güstrow, Domstraße 19, 18273 Güstrow, Telefon (0 18 05) 68 10 68, Fax (0 38 43) 68 20 79. bitte bringen Sie gute Laune mit, denn eine Reise nach Güstrow lohnt sich immer.

 

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon (0 24 05) 7 38 10.

2. Regionaltreffen der Kreise Elchniederung, Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit - Dieses Treffen wurde im süddeutschen Raum - in Sindelfingen - veranstaltet, um den dort wohnenden Landsleuten eine Teilnahme zu ermöglichen. Zuerst erfolgte ein musikalischer Auftakt, und dann konnte der Kreisvertreter des Kreises Elchniederung, Manfred Romeike, rund 170 Landsleute begrüßen. Nach der Totenehrung wurde durch den Vertreter der Stadtgemeinschaft Tilsit, Horst Mertineit, ein Abriß über die heutige Situation in der Heimat und über die bevorstehende Feier zum Tilsiter Frieden im nächsten Jahr bekanntgegeben. Einen herzlichen Willkommensgruß überbrachten der Stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen, Herr Hülle, sowie Frau Lüttich, Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg. Außerdem wurde ein Grußwort vom Sprecher der LO, Wilhelm v. Gottberg, verlesen. Nach dem gemeinsame Mittagessen erfolgte ein Auftritt der Tanzgruppe "Ännchen von Tharau". Der Nachmittag klang mit Vorträgen und gemeinsamen Gesprächen aus.

 

GERDAUEN

Kreisvertreter: Dirk Bannick, Tel. (01 71) 5 27 27 14. Gst.: Wiebke Hoffmann, Peiner Weg 23, 25421 Pinneberg, Tel. (0 41 01) 2 23 53, geschaeftsstelle@kreis-gerdauen.de

Martin Stascheit beendet seine aktive Mitarbeit in der Heimatkreisgemeinschaft - Mit großem Bedauern haben Vorstand und Heimatbriefredaktion zur Kenntnis genommen, daß Martin Stascheit, Pfarrer i. R., aus Assaunen seine bewährte und bei unseren Landsleuten sehr beliebte Mitarbeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fortführen kann. Nach Jahrzehnten ehrenamtlicher Tätigkeit müssen wir nun auf sein Geistliches Wort bei unserem alljährlichen Hauptkreistreffen und im Weihnachtsheimatbrief verzichten. Damit wird eine Lücke aufgerissen, die nur schwer zu füllen sein wird. Bereits seit der Amtszeit von Kreisvertreter Georg Wokulat und fortgesetzt während der Amtsperioden seiner Nachfolger Erwin Goerke und Hans Ulrich Gettkant hat Martin Stascheit, Träger des Silbernen Ehrenzeichens der LO, bis in das vergangene Jahr hinein seinen christlichen Dienst sehr gerne und mit großem Engagement versehen. Dabei war es ihm stets ein Anliegen, seine Verbundenheit mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Hauptkreistreffen sowie den Lesern des Heimatbriefes zu dokumentieren, aber auch seine Freude an den Begegnungen und seine Anerkennung für die Heimatarbeit zum Ausdruck zu bringen. Die Verbundenheit aller Landsleute mit unserer alten, geliebten ostpreußischen Heimat war das tragende Motiv für seinen Dienst, und es hat ihn mit Stolz erfüllt, dieser Gemeinschaft anzugehören. Geboren wurde Martin Stascheit am 1. April 1935 in Engelstein im Kreis Angerburg. Sein Vater hatte die dortige Pfarrstelle inne, ehe er mit der Familie 1936 nach Assaunen umzog und die Pfarrstelle übernahm. Hier wuchs Martin Stascheit zusammen mit seinen drei jüngeren Geschwistern bis zur Flucht 1945 heran. Schulzeit und Theologiestudium absolvierte er bis 1959 in der damaligen DDR. 1959 folgte die Fortsetzung des Theologiestudiums in der Hannoverschen Landeskirche. Gut 30 Jahre war Martin Stascheit Pastor der Hannoverschen Landeskirche mit der Versehung von drei Pfarrstellen. 1997 trat er aus Krankheitsgründen in den Ruhestand. Vorstand und Heimatbriefredaktion verabschieden sich an dieser Stelle von unserem lieben Pfarrer Martin Stascheit und danken ihm für seinen Dienst, den er stets mit ganzem Herzen ausgefüllt hat. Seine segensreiche Arbeit wird allen unvergessen bleiben. Wir wünschen Martin Stascheit auch in Zukunft eine reich erfüllte Zeit und gute Kräfte für den weiteren Lebensweg.

 

GOLDAP

Kreisvertreter: Stephan Grigat, Tel. (0 52 31) 3 71 46, Fax (0 52 31) 2 48 20, Heidentalstraße 83, 32760 Detmold. Geschäftsstelle: Waltraud Schmidt, Telefon (0 41 93) 52 42, Fax (0 41 93) 9 7 6 80, Höllenhorst 5, 24558 Henstedt/Ulzburg

Kantschultreffen 2006 in Koblenz - Das Treffen der ehemaligen Schüler der Kantschule Goldap findet in diesem Jahr im Mercure Hotel in Koblenz vom 29. September bis 1. Oktober statt. Die Mitglieder der Schulgemeinschaft haben die Einladung bereits mit dem Jahresrundbrief 2005 erhalten. Leider kommen die Anmeldungen wie auch in den Vorjahren nur sehr zögerlich herein. Bei allem Verständnis dafür, daß es mit der langfristigen Planung aus den unterschiedlichsten Gründen wie Familie, Urlaub oder Krankheit nicht einfach ist, wird nochmals um Eure Anmeldung gebeten. Für eine ordnungsgemäße Organisation und Vorbereitung ist eine rechtzeitige Anmeldung wichtig. Außerdem kann es Probleme mit der Zimmerreservierung geben, da in den Herbstmonaten viele Besucher an Rhein und Mosel kommen. Also wenn Ihr vorhabt zu kommen - meldet Euch bitte an. Eine kurzfristige Stornierung der Zimmerbuchung ist kostenfrei möglich. Bei der Gelegenheit sollen nochmals die jüngeren Geburtenjahrgänge der Kantschule (1930-1934) angesprochen werden. Dieses waren zahlenmäßig sehr starke Jahrgänge, teilweise mit zwei Klassen eines Schuljahres. Auch wenn es diesen Schülern nicht vergönnt war, in der Heimat zu einem Schulabschluß zu kommen, gehören sie doch dazu. Leider haben von diesen ehemaligen Schülern nur wenige zur Kantschulgemeinschaft gefunden. Gerade diese letzten Jahrgänge müssen doch die Erinnerungen pflegen und etwas von der Tradition der Schule, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, bewahren. Wer zu diesem Kreis der "Jüngeren" gehört und sich angesprochen fühlt, sollte sich melden. Die Mitgliedschaft ist nur mit einem freiwilligen Obolus für den Jahresrundbrief oder Portokosten, verbunden. Programm des Treffens: Freitag, 29. September, 16 Uhr, Treffen im Restaurant. 18.45 Uhr, Abfahrt zur Weinprobe mit Imbiß. Sonnabend, 30. September, 10 Uhr, Stadtführung mit anschließendem Mittagessen im Lokal eigener Wahl. 14.15 Uhr, Abfahrt zur Festung Ehrenbreitstein (dort kleine Führung). 19 Uhr, Abendessen im Restaurant des Hotels. Sonntag, 1. Oktober, nach dem Frühstück erfolgt die Heimreise. Nähere Informationen erteilt Günter Rohde, Nik.-Ehlenstraße 35, 56179 Vallendar, Telefon und Fax (02 61) 6 07 09.

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreter: Georg Jenkner, Lenauweg 37, 32758 Detmold, Telefon (0 52 32) 8 88 26, Fax (0 52 32) 69 87 99, E-Mail: Georg.Jenkner@gmx.de

Heimatkreisgruppe Berlin - Sonnabend, 1. Juli, 9 Uhr, fahren wir mit dem Bus von THOR-VER-Reisen unter dem Motto "Eine Kahnfahrt ist lustig" in den Spreewald. Abfahrt ist pünktlich 9 Uhr! Anmeldung bei Georg Vögerl, Buggestraße 6, 12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96, ist erbeten.

 

JOHANNISBURG

Kreisvertreter: Willi Reck, Georg-Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Telefon (0 51 71) 80 59 72, Fax (0 51 71) 80 59 73. Schriftführerin: Marlene Gesk, Unewattfeld 9, 24977 Langballig, Tel. (0 46 36) 15 60, Fax (0 46 36) 88 33

Kreistreffen - In seiner Begrüßungsrede bedauerte Kurt Zwikla sehr, daß der Kreisvertreter Willi Reck aus gesundheitlichen Gründen an diesem Treffen leider nicht teilnehmen konnte, er wünscht ihm im Namen aller Johannesburger gute Besserung und baldige Genesung. An seiner Stelle kamen sein Stellvertreter Herbert Soyka und der Schatzmeister Günter Woyzechowski mit Gattin. Die Veranstaltung begann mit einem Bibelwort, gesprochen von Rudolf Heldt. Soyka sprach in seiner Rede das "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin an und sagte: "Nach mehr als 60 Jahren ist das Kapitel Flucht und Vertreibung von 16 Millionen Menschen mit zwei Millionen Opfern aus den deutschen Ostgebieten in der Öffentlichkeit kein Tabu mehr. Ein Zentrum gegen Vertreibungen als Mahnmal in Berlin zu errichten ist auch im eigenen Land stark angefeindet worden, doch jetzt scheint dieses überstanden zu sein." Zwikla erinnerte seine Landsleute daran, daß die Treffen der Johannesburger schon über 50 Jahre in Düsseldorf stattfinden. Einige von uns kamen damals mit ihren Eltern, es war wie eine große Familie. Er sagte: "Wißt ihr noch, wie wir alle uns auf die Treffen freuten, um mit den alten Dorf- oder Stadtbewohnern über unser schönes Masuren zu sprechen. Nun gehören wir der letzten Erlebnisgeneration an und mahnen die Landsleute, möglichst viel den Kindern und Enkeln zu erzählen, damit unser schönes Ostpreußen noch lange in Erinnerung bleibt." Nach der Ansprache wurden zwei Heimatgedichte von Karin Gromek geb. Bongarz vorgetragen, Ehepaar Bausch stimmte altbekannte Frühlingslieder an, die von allen Landsleuten begeistert mitgesungen wurden. Nach dem Mittagessen blieb man noch lange zusammen und es wurde viel über die schöne und erlebnisreiche Jugendzeit erzählt. Beim Aufbruch hieß es - auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr.

 

KÖNIGSBERGLAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Tel. (05 71) 4 62 97, Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr.

14. Treffen des Kirchspiels Löwenhagen - Geplant für den ersten Tag des Treffens war eigentlich ein Besuch des "Parks der Gärten". Ein Bus stand pünktlich vor dem Restaurant. 28 Menschen paßten bequem hinein, und auch für unsere Rollstuhlfahrerin Gerda hatte der Bus ein ausklappbare Rampe dabei. Eben auch daran muß gedacht werden, denn die jungen Hüpfer waren wir einmal. Bad Zwischenahn sollte eigentlich nur Zwischenstation sein, doch beim Kaffeetrinken im Café am Kurpark dämmerte es langsam zur Gewißheit: Die Blumen und Bäume sehen heute viel Regen - bei zwölf Grad fühlt sich das alles nicht so sehr warm und gesund an. Also den Bus umdirigiert, und was nun Marjellchen und Lorbaß? Das "Ammerländer Bauernhaus", ein Museum für Landes- und Kulturgeschichte, hatte auch für unangemeldete Gäste Platz, und so haben wir es uns kurzentschlossen angesehen. Walter Perkuhn erzählte verschiedene Details und die Zeit verging schneller als gedacht. Anschließend ging es ins Restaurant und Hotel Lindenhof. Erster Programmpunkt - ein Überraschungscoup. Die erste Ortsvertreterin und Mitbegründerin unseres Kreises vor über 30 Jahren, Gisela Andersch-Knorr, erhielt in Anerkennung ihrer langjährigen Verdienste das Silberne Ehrenzeichen der LO, welches ihr unser Ortsvertreter anstelle der verhinderten Kreisvertreterin, Gisela Broschei, an das Revers stecken durfte. Wunderbar, die Überraschung und Freude dieser Frau miterleben zu können. Alle haben sich von Herzen mitgefreut. Im Rahmen eines Totengedenkens galt es Namen zur Kenntnis zu nehmen, von denen man eigentlich dachte, sie würden noch lange dabeisein können. Der Rest des Tages wurde dann mit Essen, Trinken und Bilderschauen regelrecht verschabbert. Dabei kamen Mundartliches und mancherlei andere Döntjes nicht zu kurz. Am Sonntag besuchten wird den Gottesdienst in der evangelischen Kirche Bloherfeld und hörten dem einstigen Probst in Königsberg Pastor Erhard Wolfram zu. Als nächstes hielt Horst Milde, früherer Landtagspräsident des Niedersächsischen Landtages, einen Vortrag über das Geschehen in Oldenburg 1945, als zu den 80000 Einwohnern 40000 Flüchtlingen und Vertriebene kamen, die alle ein Dach über dem Kopf, Essen und Trinken und möglichst auch eine Beschäftigung haben wollten. Die englische Militärregierung hatte "humanerweise" eine Regel-Bedarfsrechung an die deutsche Verwaltung herausgegeben, wonach für jeden Erwachsenen 3,5 Quadratmeter Wohnfläche bereitgestellt werden sollten. Kinder unter einem Jahr wurden dabei nicht berücksichtigt. Sie existierten nicht. Nach dieser Vorgabe hätte Oldenburg nicht nur 40000 Menschen aufnehmen müssen, sonder 150000. Welch ein Wahnsinn. Da sollte wohl ein Stück "Morgenthau-Plan" auf verdeckte Art realisiert werden. Die vielen Tbc-Kranken und Hungernden wissen ein schlimmes Lied davon zu singen. Viel zu schnell verging das Wochenende und somit auch das Treffen, aber nicht ohne die Feststellung: Wir machen weiter.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, Agnes-Miegel-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (0 22 25) 51 80, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim. Kreisältester: Alfred Masuhr, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 Hamburg

Ortstreffen Maschen - Ortsvertreter Erwin Kargoll, Solferinostraße 100, 22417 Hamburg, Telefon (0 40) 5 37 03 98, lädt zum Maschener Ortstreffen ein. Das Treffen findet am 11. Juli im Hotel Thüringer Hof, Wilhelm-Klemm-Straße 35, Ebeleben, statt. Ebeleben liegt im Kyffhäuserkreis bei Sonderhausen in Thüringen. Nähere Auskünfte erteilt Ortsvertreter Erwin Kargoll.

 

OSTERODE

Kreisvertreter: Dieter Gasser, Friedrich-Lamp-Str. 8, 24306 Plön, Tel. (0 45 22) 59 35 80. Geschäftsst.: Martin-Luther-Platz 2, 37520 Osterode am Harz., Tel. (0 55 22) 91 98 70. KGOeV@t-online.de; Sprechstunde: Di. 9-12, Do. 14-17 Uhr.

Das Loch im Lagerzaun und andres Ausgelassenes - Mit dem Buch "Das Loch im Lagerzaun und andres Ausgelassenes" legt der Autor Ulrich Neubert den letzten Band seiner Trilogie "Die frühen Jahre" vor. Sein Anliegen ist es, als Vertreter der Erlebnisgeneration gegen das Vergessen anzuschreiben, eine Wiederholung des von ihm Erlebten nicht zuzulassen. Das ist ihm mit seiner Trilogie, die Herz und Gewissen für Ostpreußen erkennen läßt, gelungen. Der jetzt vorliegende letzte Band, eine Sammlung bisher ausgelassener, erzählenswerter Geschichten und Begebenheiten bildet den abrundenden Abschluß. Unter dem Aspekt, daß hier ein Laie zur Feder gegriffen und seine Lebenserinnerungen selbständig und ohne professionelle Hilfe zu Papier gebracht hat, verdient die Leistung des Autors Anerkennung. Das Buch "Das Loch im Lagerzaum und andres Ausgelassenes" vermittelt dem Leser "Selbsterlebtes aus erster Hand und ein mit Herzblut aufgeschriebenes emotionales Zeugnis vom Leben des Kleinen Mannes in den Zeiten von 1928 bis 1954. Seine Erinnerungen ergeben ein autobiographisches Werk, in dem sich nicht nur zu dieser Zeit in Ostpreußen Aufgewachsene, sondern auch viele Kriegs- und Nachkriegsschicksale deutscher Männer und Frauen gleichfalls oder so ähnlich wieder finden".

Im Teil 1 "Ausgelassenes - aus der Zeit vor Deutschlands Untergang 1945" werden vielfältige, teils amüsante Begebenheiten und Geschichten aus dem Dorfalltag des Autors (im Buch Ulf Kleinemann) als Kind und Heranwachsender im Heimatdorf Buchwalde (im Buch Beedorf) bei Osterode Ostpreußen erzählt.

Teil 2 "Als Kriegsgefangener im Nordural" und Teil 3 "Dort, wo das Gesetz der Tundra gilt, leben aber auch Menschen" enthalten Ereignisse und Episoden aus der Zeit des Aufenthaltes in verschiedenen Kriegsgefangenenlagern im Nordural (1945-1947) und während der Verbannung in Straf- und Arbeitslagern in der arktischen Tundra (1947-1950). Berichtet wird hier nicht nur über harte Arbeit, Schikanen und Terror, ständigen Hunger und über Tricks und ris-kante Gratwanderungen zur Nahrungsbeschaffung, um in diesem immer währenden Überlebenskampf zu bestehen, sondern auch über verbotene Begegnungen und die Liebe zu Ljuba, einem einheimischen Mädchen.

Teil 4 "Wieder Fuß fassen in Leben und Gesellschaft" schildert den Neubeginn von Ulf Kleinemann als Spätheimkehrer in der DDR (1950-54). Das Buch ist ehrlich, offen, phantasievoll und interessant geschrieben, lesenswert und lehrreich. An seinem Schluß heißt es über den neuerlichen Besuch des ehemaligen Kriegsgefangenen im Land seiner Leiden. "Doch dann, in zwei Wochen als Freunde unter Freunden, zerstoben ziemlich alle Bedenken. Emotional positiv getönte Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse griffen tief in die Persönlichkeit des Ulf Kleinemann ein. Brachten den Erinnerungsring des Gefangenen Stalins und der hochnördlichen Tundra von einst zum neuerlichen Freund des russischen Volkes in einer beeindruckenden Weise zum Abschluß". So hat der Autor, indem er seine Erinnerungen aufgeschrieben und sich damit die Vergangenheit von der Seele geschrieben hat, am Ende der Trilogie und seines Lebens letztlich doch noch seinen inneren Frieden gefunden und diesen auch mit seinen früheren Peinigern geschlossen. Auch dafür lohnt sich das Lesen des Buches, dafür gebührt dem Autor für sein Lebenswerk Dank, denn erinnern heißt nicht nur nicht vergessen, sondern auch alles zu tun, damit sich Vergangenes nicht wiederholt. Das Credo seines Lebens und die Lehre aus seiner Vergangenheit lautet Verständigung, Versöhnung und Vergebung, denn ohne sie gibt es keinen Frieden. Das Buch ist zu bestellen über: Neubert, Franz-Stenzer-Straße 53, 12679 Berlin.

 

SENSBURG

Kreisvertreter: Siegbert Nadolny, Wasserstraße 9, 32602 Vlotho, Telefon (0 57 33) 55 85. Geschäftsstelle: In der Stadtverwaltung Remscheid, Nordstraße 74, 42849 Remscheid, Telefon (0 21 91) 16 37 18

Adresse der Geschäftsstelle - "Sensburger Zimmer" in der Stadtverwaltung Remscheid, Kreuzbergstraße 15, 42849 Remscheid.

54. Treffen der Schülergemeinschaft Oberschule Sensburg - Renate Pasternak berichtet: Wie jedes Jahr trafen sich Ehemalige der Oberschule Sensburg in Willingen im Waldecker Hof. Waren wir mit 55 Teilnehmern nur noch der "Restbestand" einer anfangs mehrere 100 Mitglieder starken Gemeinschaft, so ist die freundschaftliche Verbundenheit auch heute noch fest wie eh und je. Sie umfaßt nicht nur die Kerntruppe, die noch jedes Jahr zum Treffen kommt. Dazu gehören auch diejenigen, die nicht mehr eine mehr oder weniger weite Reise unternehmen können. Insgesamt enthält die Anschriftenliste noch 180 Adressen. Fast die Hälfte der dem Rundbrief beigelegten Antwortkarten wird - zum großen Teil mit Grußbotschaften - zurückgeschickt. Damit zeigen auch die Daheimgebliebenen ihr Interesse an dem Geschehen innerhalb der Gemeinschaft. Die drei Tag in Willingen vergehen immer viel zu schnell bei langen Gesprächen, Spaziergängen und geselligem Beisammensein. Ist der konkrete Verlauf inzwischen fast zum Ritual geworden, gibt es darüber hinaus öfter auch noch besondere Angebote. In diesem Jahr las Gerhard Chittka aus dem zweiten Band seines autobiografischen Romans vor und fand viele interessierte Zuhörer. Das nächste Treffen soll vom 1. bis 3. Mai 2007 stattfinden, natürlich in Willingen im Waldecker Hof.


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