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10.06.06 / Die deutschen Wurzeln

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. Juni 2006

Die deutschen Wurzeln

Vor allem die Boulevardblätter stürzten sich auf die Exponate aus dem Dritten Reich, und so kam es, daß sich Überschriften wie „Der Globus des Massen-Mörders“ in die ansonsten sachliche Berichterstattung zur Eröffnung des Deutschen Historischen Museums in Berlin mischten. Zugegebenermaßen ist ein Großteil der dort ausgestellten Exponate aus der Zeit des Nationalsozialismus, doch dies mag auch daran liegen, daß Dinge dieser Epoche eher greifbar sind als jene von vor 1000 Jahren.

„Wer seine Wurzeln nicht kennt, versteht am Ende gar nichts mehr“, erklärte der ambitionierte Generaldirektor Ottomeyer im Rahmen der Eröffnungsvorbereitungen. Für ihn ist das Museum „wie ein aufgefaltetes Buch, das alle Kapitel der deutschen Geschichte zeigen will“.

Das schon in den 80er Jahren vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl initierte Großprojekt sollte eigentlich helfen, den Deutschen ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu geben. Kohl soll damals gefürchtet haben, daß, sollte Deutschlands Wohlstand eines Tages schwinden, die deutsche Bevölkerung auseinanderdriften würde. Ein gemeinsames Nationalgefühl sollte dies verhindern, und das Deutsche Historische Museum sollte hier maßgeblich prägen.

Ob ein Museum Nationalgefühl hervorrufen kann und inwieweit den Machern der Ausstellung das gelungen ist, ist Ansichtssache. Vorher sind über 8000 Ausstellungsstücke zu sichten.

Zahlreiche Medien bedauerten, daß die Eröffnung am 2. Juni leidenschaftslos gewesen sei. Das Gefühl, eine ewige Nation zu sein, blieb aus. Doch: „Es ist kein starres Geschichtsbild, sondern das Ergebnis davon, daß wir uns dem Vergangenen Schritt für Schritt annähern – wie einem Mosaik, das sich aus vielen Einzelbestandteilen zusammensetzt. Je mehr Teile gesammelt werden, um so mehr läßt sich erahnen, was diese zusammen ergeben“, beschrieb Angela Merkel das Präsentierte. Bel


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