25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
29.07.06 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / 29. Juli 2006

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Amnestie für verurteilten Ex-Minister?

Rom - Um die überfüllten Gefängnisse Italiens - dort sitzen zur Zeit 61353 Häftlinge ein bei einer Kapazität von nur 45490 Haftplätzen - zu entlasten, will die Mittelinks-Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi allen Gefangenen einen Straferlaß von drei Jahren gewähren, ausgenommen Mafia-Delikte und schwere Verbrechen wie Mord oder Kindesmißbrauch. Damit würde auch einem alten Freund und Weggefährten von Ex-Premier Silvio Berlusconi geholfen, dem ehemaligen Verteidigungsminister Cesare Previti. Obwohl der wegen Richterbestechung zu sechs Jahren verurteilte Previti wegen seines Alters (71) nur Hausarrest absitzt, würde auch dieser um drei Jahre verkürzt.

 

Junge Türken mißtrauen Polizei

Essen - Rund jeder zweite Türke oder türkisch-stämmige Einwohner Deutschlands glaubt, daß deutsche Polizisten Türken für krimineller halten als Deutsche. So das Ergebnis einer Studie des Essener "Zentrums für Türkeistudien". Insbesondere junge Türken unter 30, die schon einmal mit der Polizei zu tun hatten, unterstellten den Beamten Diskriminierung. Bei Älteren und generell solchen, die noch nie direkt mit der Polizei Berührung hatten, sei das Bild der deutschen Ordnungshüter indes deutlich besser.

 

Staatschef im Zwielicht

Der maronitische Christ, General Emile Lahoud (70) hat als Präsident des Libanon den derzeit wohl undankbarsten Job, den ein Politiker haben kann. Als Sohn des prominenten libanesischen Generals und späteren Sozialministers Jamil Lahoud (die Mutter Emiles ist Armenierin) begann er seine politische Karriere in den letzten Tagen des Bürgerkriegs (1975-90).

Lahoud wechselte damals auf die Seite Syriens und half, die libanesische Regierung von Syriens Gnaden zu errichten. Syrienkritische Dissidenten ließ er verfolgen. Bis 1998 war er Chef der libanesischen Armee, seither ist er Präsident. Seine Kontakte zur langjährigen Schutz- und Besatzungsmacht gelten noch immer als ausgezeichnet. Seine Präsidentschaft konnte der Schwimm- und Fitneßbegeisterte 2004 gegen die libanesische Verfassung mit Hilfe syrischen Drucks bis 2007 verlängern.

Aus dem christlichen wie dem sunnitischen Lager erntete er zuletzt viel Kritik. Auch gilt seine Haltung angesichts der Ermordung seines hochangesehenen politischen Gegners und Syrien-Kritikers Rafiq al-Hariri (mehrfach Ministerpräsident) als zwielichtig. Eine UN-Untersuchungskommission bestätigte den Verdacht einer syrischen Beteiligung an dem Anschlag, der im Libanon ein politisches Erdbeben ausgelöst hatte. Für die Hisbollah hat Lahoud "selbstverständlich Respekt" - "sie hat unser Land befreit". SV


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren