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12.08.06 / Das Leben des "Líder"

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. August 2006

Das Leben des "Líder"

Um schon 1942 ans Jesuitenkolleg in Havanna gehen zu können, veranlaßte der junge Fidel Castro Ruz seinen Vater, sein Geburtsdatum zu fälschen und ihn so ein Jahr älter zu machen. In Wahrheit wird der kubanische Diktator am 13. August erst 79, dennoch wird bereits sein 80. Geburtstag gefeiert. Wie seine vier Geschwister ist Fidel das uneheliche Kind eines wohlhabenden Zuckerplantagenbesitzers, der sich aus kleinsten Verhältnissen emporgearbeitet hatte.

1945 begann Castro sein Jurastudium und trat 1947 der "Orthodoxen Partei" von Edurado Chibás bei. 1951 wurde er nach dem Selbstmord des Parteigründers Chibás Chef der Orthodoxen. 1952 wollte er zu den Präsidentschaftswahlen antreten. Der Putsch des Generals Fulgencio Batista am 10. März verhinderte dies. Nach einem gescheiterten ersten Putschversuch 1953 und anschließender Haft (siehe Beitrag zu Batista) verließ Castro 1955 die Orthodoxe Partei, gründete die "Bewegung des 26. Juli" und ging mit 82 Anhängern ins mexikanische Exil. Dort traf er den Argentinier Ernesto Guevara, genannt "Che".

Ende 1956 kehrte er mit einer kleinen Guerillatruppe auf die Insel zurück. Nach gut zweijährigem Kampf errang er am 1. Januar 1959 die Macht. Von seinem Versprechen, sich nach dem Sturz Batistas ins Privatleben zurückzuziehen, wollte Castro nichts mehr wissen. Er errichtete eine Diktatur, die ganz und gar auf seine Person ausgerichtet blieb.

Castro heiratete 1948 Mirta Díaz Balart, eine Philosophiestudentin aus bester Familie. Zur Hochzeit schickte sogar General Batista ein Geschenk. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, Fidel junior, genannt Fidelito. Während seine erste Frau nach der Scheidung 1955 nach Madrid ging, blieb Fidelito und gilt heute als einer der Berater seines Vaters.

Nach 1955 wurde die Guerilla-Kämpferin Celia Sánchez Castros neue Lebensgefährtin.

Ab 1961 jedoch wandte sich der Diktator Dalia Soto zu, mit der er fünf Kinder hat: Alexis, Alexander, Alejandro, Antonio und Ángel. Geheiratet haben Castro und Soto aber erst 1980 nach dem Tod von Celia Sánchez. Des weiteren existieren zwei außereheliche Castro-Kinder, Jorge Ángel Castro und Alina Fernández. Letztere ist eine entschiedene Gegnerin des Diktators und betreibt von Miami aus einen anticastristischen Radiosender.

In den internationalen Fokus gerückt ist in diesen Tagen Fidels Bruder Raúl, der vier (offiziell: fünf) Jahre jünger ist und politisch als dogmatischer Marxist gilt. Raúl nahm nach der Erkrankund Fidel Castros zunächst die Platzhalterrolle ein. HH


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