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26.08.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. August 2006

Leserforum

Jede Nation nutzt Chance der Eigenwerbung
Betr.: „Vor 70 Jahren: Die Welt zu Gast in Berlin“ (Nr. 30)

Ihr Bericht über die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin ist sehr interessant und bemerkenswert, zumal diese Spiele in der Nachkriegszeit politisch bewußt ins Abseits gerückt worden sind. Die vielfache Unterstellung, daß die Spiele von Berlin zur „Propaganda für den Nationalsozialismus“ gestaltet wurden, ist nicht gerecht. Welche Nation als Veranstalter olympischer Spiele von jeher hat nicht die Chance wahrgenommen, auch für das eigene Land zu werben? Antwort: Keine! Wahr ist, daß die Olympischen Spiele 1936 von Berlin in Bezug auf Organisation und Ablauf in der bis dahin bekannten olympischen Geschichte einen Höhepunkt darstellten. Dies wurde danach von fast allen teilnehmenden Nationen bestätigt. Auch die Teilnehmer und Athleten selbst waren überwiegend beeindruckt. Zu ihnen gehörte auch der von Ihnen erwähnte Amerikaner Jesse Owens, der in der Leichtathletik Maßstäbe setzte. Übrigens gewann Owens nicht, wie von Ihnen irrtümlich berichtet, acht Goldmedaillen, aber immerhin derer vier, nämlich auf den Sprintstrecken über 100 Meter und 200 Meter, in der 4 x 100-Meter-Staffel und im Weitsprung. Mit diesen Erfolgen ist er für alle Zeiten in die Geschichte der olympischen Leichtathletik eingegangen.

Harald Hansen, Kiel

 

 

Das Deutsche Reich als "Fluch der Welt"
Betr.: „Schuldig bis in alle Ewigkeit“ (Nr. 26)

Die Kritik Rolf-Dieter Müllers an Stefan Scheils Artikel zur Kriegsschuldfrage enthält so viele Geschichtsentstellungen, daß man in einem Leserbrief nur auf einige wenige eingehen kann.

Müller ficht Scheils Aussage an, daß Churchill Europa in Brand stecken wollte. Nun gab aber Churchill selber am 19. Juli 1940 dem „Special Operation Executive“ den Befehl: „Set Europe ablaze“ und schürte damit den völkerrechtswidrigen Partisanenkrieg. Churchill hat auch nicht wegen der „rassistischen Struktur des Dritten Reichs“ den Krieg gegen Deutschland beginnen wollen. Sir Robert Vansittart, wichtigster Berater des Außenministers, erklärte: „Das Deutsche Reich und die Reichsidee sind seit 75 Jahren der Fluch der Welt, und wenn wir es diesmal nicht erledigen, werden wir es nie tun. Der Feind ist das Deutsche Reich und nicht nur der Nazismus.“

Und Churchill gab zu: „Über 400 Jahre ist das Ziel der Außenpolitik Englands gewesen, sich der stärksten, aggressivsten vorherrschenden Macht auf dem Kontinent entgegenzustellen. Die Frage ist nicht, ob es Spanien oder die französische Monarchie oder das französische Kaiserreich oder das Deutsche Kaiserreich oder das Hitlerregime war.“

Ingeborg Pohl, Keinmachnow

 

 

Paßt nicht zu uns
Betr.: „Ordenstracht gegen Kopftuch“ (Nr. 28)

Man fragt sich, was deutsche Gerichte noch fertig bringen. Ich meine, daß wir im christlich bestimmten Abendland leben, das unsere Kultur und unsere Werteordnung ausfüllt, auch wenn wir keiner Kirche direkt angehören. Priester und Nonnen gehören dazu, sind Teil unserer Gesellschaft und haben auch in unserem Bildungswesen ihren Platz.

Der Islam breitet sich zu unserem Leidwesen in unserem Lande aus. Zu unserem Leidwesen darum, weil er nicht in unsere Lebensordnung paßt, andere Rechtsvorstellungen (Scharia) pflegt, gegenüber anderen Religionen unduldsam ist und Frauen entrechtet. Hinzu kommt, daß in seinem Namen Mordbanditen unterwegs sind, die mit Vorliebe friedliche Menschen umbringen. Das Kopftuch ist zu einem Symbol des militanten Islamismus geworden. Das ist es auch dann, wenn seine Trägerin ein friedfertiger Mensch ist. Und friedfertig sind sicherlich viele Muslime in unserem Land. Nur ändert das leider ihre Religion nicht und auch nicht, was in islamischen Staaten Alltag ist.

Wolfgang Borchert, Regensburg

 

 

Krone ohne wirkliche Macht
Betr.: „Kann das Reich Vorbild sein?“ (Nr. 31)

Mit Interesse habe ich Ihren Beitrag zum Reich als Vorbild für die Europäische Union gelesen. Die Schlußfolgerung, daß sich das Heilige Römische Reich (insbesondere Deutscher Nation) aufgrund der Lage seiner damaligem Zentren mit der jetzigen EU, deren Zentren im französischsprachigen Raum gelegen sind, nicht als Modell eignen würde, ist irgendwo nachvollziehbar, aber durch Wahl eines anderen Reiches zu vermeiden. Zwischen dem Römischen und dem Heiligen Römischen Reich gab es ja bekanntermaßen noch das Fränkische Reich, das mit der Krönung Karls des Großen (französisch Charlemagne) im Jahre 800 auch Kaiserreich wurde. Mit dem Sitz in Aachen saß man, ähnlich wie jetzt in Brüssel, Luxemburg oder Straßburg, an der romanisch-germanischen Sprachgrenze. Ich weiß nicht, welche Sprache Karl selbst pflegte und als die seine empfand. Durch die „Straßburger Eide“ ist aber dokumentiert, daß seine Nachfolger in den Teilreichen, Ludwig und Karl, noch beides konnten, Deutsch und Französisch. Das Sprachproblem ist, heute noch einfacher als vor 1200 Jahren, lösbar.

Schwierigster Aspekt der Analogie zwischen Reich (welchem auch immer) und EU ist doch eigentlich: Wer soll Kaiser sein? Solange Einzelregierungen und Kommissare machen, was sie wollen und die politischen Ziele gegenseitig konterkarieren, ist die Besetzung einer entsprechenden Führungsposition, die mit wirklichen Richtlinienkompetenzen ausgestattet ist, doch nicht in Sicht. Das war sicher auch der Grund, warum Franz II. 1806 die Kaiserkrone niedergelegt hat. So schließt sich der Kreis.

Robert Flieger, Bad Wildungen

 

 

Zu dumm, böswillig oder zu jung
Betr.: „Als ,böse‘ Opfer ausgegrenzt“ (Nr. 30)

Wenn Ihre Ausführungen zutreffen, woran ich bei v. Leesen nicht zweifle, dann ist der vom Staat eingesetzte Direktor der „Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten“ Morsch, eine Peinlichkeit für unser Volk und zeigt durch die ihm verliehene Funktion auf, wie schlecht es noch immer um den deutschen Staat mit seinen Bundesländern bestellt ist.

Diesen Mann in seiner jetzigen Funktion zu belassen ist ein von Politikern zu verantwortender Skandal.

Wer Opfer wertet und unterscheidet, verläßt Menschlichkeit.

Wer nicht weiß, wie die sowjetischen Soldaten der Roten Armee in unserem Land gewütet, vergewaltigt und gemordet haben, wer nichts von der Willkür der sowjetischen Besatzungsmacht weiß, der muß schon sehr dumm, sehr böswillig oder zu jung sein, um es besser zu wissen.

Es ist belegt, daß die Kommunisten weit mehr Millionen Menschen vom Leben zum Tode befördert haben als alle vergleichbaren Unrechtssysteme.

Manfred Eglauer, Berlin

 

 

Unnötige Reform
Betr.: „Sprachschatz“ (Nr. 31)

Im Artikel, der sicher rundum viel Zustimmung findet, steht unter anderem: „Immerhin ist es ein erfreuliches Eingeständnis, daß mit der neuerlichen Reform der Rechtschreibreform der schlimmste Unsinn aus der Welt geschaffen ist.“ Auch unser damaliger, sehr geschätzter Herr Bundespräsident Roman Herzog, befand die Rechtschreibreform als unnötig.

Elfi Hardt, Bad Münder

 

 

Wir müssen uns nicht verstecken
Betr.: „Hungrig nach Helden“ (Nr. 29)

Hungrig auf Helden sind wir nicht, da gibt es viel, was uns besser mundet. Die hinter uns liegende WM mit ihrer Begeisterung, die sich in unsere nationalen Farben kleidete und unsere Hymne vom Rand in die Mitte holte, scheint mir weit eher auszudrücken, daß die Deutschen es leid sind, sozusagen als Dauerschuldige immer wieder an den Pranger gestellt zu werden und Soldaten und Geld nach fremden Wünschen in alle Welt zu entsenden. Wir wollen wie jedes andere Volk leben und uns möglichst oft unseres Lebens freuen. Ich glaube, daß dies die Aussage der deutschen Bürger ist, die wir hinter Freude und Begeisterung finden können. Ich hoffe, diese Grundstimmung bleibt uns erhalten. Wir haben lange genug Asche aufs Haupt gestreut bekommen. Das muß ein Ende haben, wir müssen uns vor niemanden verstecken.

Die jüngste deutsche Geschichte ist auch nicht immer so verlaufen, wie man uns einzureden sucht. Der Zweite Weltkrieg hatte viele Väter, und Polen spielte dabei eine besonders kriegstreibende Rolle. Wer sich die unglaublichen Leistungen der deutschen Soldaten in Polen, Holland, Luxemburg, Frankreich, Dänemark und Norwegen, Jugoslawien und Griechenland, Kreta, Nordafrika und in der UdSSR vor Augen führt, für den kann es nicht glaubhaft sein, daß diese Soldaten von Mordlust und Judenhaß erfüllt waren, es waren Soldaten, die wie die anderer Länder ihre Heimat liebten und sie gegen sehr viele Feinde über sechs endlose Jahre verteidigt haben. Die schrecklichen

Mordtaten an Juden sind zu beklagen und werden nicht vergessen, aber sie waren niemals ein Anliegen des deutschen Volkes, aller Deutschen.

Elke Listmann, Aalen

 

 

Fragliche Rolle
Betr.: Leserbrief „Das Versagen der Konservativen - Neue Kraft braucht das Land“ (Nr. 30)

Ich stimme dem Leserbriefschreiber zu, daß die sogenannten Konservativen in den letzten 75 Jahren mehrmals versagt haben und das nicht nur 1933. Ich meine auch 1944, als sich die sogenannten Konservativen anschickten, eine gewählte Regierung zu stürzen.

Erstaunlicherweise wollten sie nach dem Sturz viele der vorhandenen Einrichtungen kompromißlos übernehmen. Dazu gehörten die durch den Krieg gewonnenen Gebiete, auf die die zu stürzende Regierung bereits vor dem Krieg feierlich verzichtet hatte. Desweiteren die sozialen Einrichtungen wie die „Volkswohlfahrt“, den staatlichen Jugendverband (HJ), der nun von Offizieren geführt werden sollte, den „Reichsarbeitsdienst“ und die „Deutsche Arbeitsfront“ als Gewerkschaft, Einrichtungen wie „Mutter und Kind“ sowie andere Gliederungen, die man schnell umbenennen wollte. All das ist nachzulesen in den Verlautbarungen der „Neuen zu bildenden Militärregierung“. Natürlich gehörten dazu auch Standgerichte, die die Führer dieser zu übernehmenden Einrichtungen füsilieren sollten. Nun, frage ich, was wollten die Konservativen?

Heinz Unruh, Lemförde

 

 

"Das Deutsche Reich existiert fort" - Die Bundesrepublik ist nur "teilidentisch"
Betr.: „,Getrennt marschieren, vereint schlagen‘“ (Nr. 26)

Nun sollte die Leserzuschrift nicht mit einem Lob für die PAZ eingeleitet werden, denn Lobeszuschriften gibt es zur genüge, aber trotzdem, es soll noch einmal gesagt werden, daß die Preußische Allgemeine Zeitung wirklich eine der wenigen Zeitungen in der deutschen Presselandschaft ist, neutral und wirklichkeitsgerecht, die keine Scheu davor hat, sich auch unangenehmer Themen anzunehmen, auch derer, die der „political correctness“ unterliegen. Zu schätzen wissen auch die Nichtostpreußen unter der Leserschaft, zu denen ich gehöre, daß der Lesermeinung ein so breites Feld eingeräumt wird.

Natürlich wird auch die Geschichtsseite mit allergrößtem Interesse gelesen und hier gebührt Dr. Manuel Ruoff größter Dank, der mit seinen Artikeln Geschichte vertieft, Geschichtslücken schließt oder dem Leser ganz und gar Unbekanntes vermittelt. Zum Artikel „Wie es nach der Schlacht weiterging“, wonach das Deutsche Reich untergegangen ist und die Bundesrepublik Deutschland dessen Nachfolger sei, ist aber ein Einwand angebracht. Auch wenn wohl die Mehrheit der Völkerrechtler davon ausgeht, daß das Deutsche Reich untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland dessen Rechtsnachfolger sei, wird von anderen Juristen die Auffassung vertreten, daß auch mit dem Abschluß des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze vom 14. November 1990 keine Gebietsabtretungen vorgenommen worden seien (hier auch nicht das Thema) und das Deutsche Reich nicht untergegangen sei. Auch der Beitritt der mitteldeutschen Länder zur Bundesrepublik Deutschland hat die Rechtslage nicht verändert, denn diese sind nach Art. 23 GG der Bundesrepublik beigetreten und haben diese nur vergrößert. Der damalige Art. 23 GG wurde daraufhin, angeblich auf Druck von polnischer Seite, gestrichen und durch einen neuen, die Europäische Union betreffend, ersetzt. Art. 146 GG hingegen besteht fort und besagt, daß es noch eine offene deutsche Frage gibt: „Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“

Das Bundesverfassungsgericht stellte in mehreren Urteilen fest, daß das Deutsche Reich weder 1945 noch 1949 untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland somit kein Rechtsnachfolger ist. Im Urteil vom 31. Juli 1973 heißt es unter B III. eindeutig: „Das Deutsche Reich existiert fort, ... besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, ist allerdings als Gesamtstaat mangels Organisation, insbesondere mangels institutionalisierter Organe selbst nicht handlungsfähig ... Die Bundesrepublik Deutschland ist also nicht ,Rechtsnachfolger‘ des Deutsche Reiches, sondern als Staat identisch mit dem Staat ,Deutsches Reich‘ - in bezug auf seine räumliche Ausdehnung allerdings ‚teilidentisch‘, so daß insoweit die Identität keine Ausschließlichkeit beansprucht.“ Auch dieses Urteil wurde bis heute nicht aufgehoben.

Rechtsanwalt Dr. jur. Hannes Kaschkat äußerte sich dazu 1998 im Ostpreußenblatt: „An der völkerrechtlichen Fortexistenz des Deutschen Reiches hat sich seither nichts geändert. Eine Gebietsabtretung Ostdeutschlands hat nicht stattgefunden.“ Der selben Auffassung war der hochgeschätzte am 6. Februar 2005 gestorbene Völkerrechtler Prof. Dr. jur. Hans Werner Bracht. Prof. Bracht schreibt in seiner Abhandlung „Die Völkerrechtslage des vereinten Teil-Deutschlands nach dem 3. Oktober 1990“: „Nach der ständigen entsprechenden Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes ist das Deutsche Reich, das als solches allein völkerrechtlich verfügungsbefugt über seine Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße ist, bis heute nicht untergegangen. Doch ist es als solches völkerrechtlich auch nicht handlungsfähig. Da es nicht untergegangen ist, kann auch die Bundesrepublik Deutschland nicht etwa der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches sein.“

Da im allgemeinen davon ausgegangen wird, daß das Deutsche Reich untergegangen sei, sollen auch die Stimmen gehört werden, die dies verneinen und damit verbunden eine Rechtsnachfolge durch die Bundesrepublik Deutschland ausschließen.

Manfred Weinhold, Hamburg

 

 

Viele Deutsche wissen noch, was Vertreibung ist
Betr.: „Im Stich gelassen“ (Nr. 32)

Die Situation im Libanon ist eine wirkliche humanitäre Katastrophe: Wie kann es sein, daß Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz die Hilfeleistung verwehrt wird? Das ist ein krasser Bruch des Völkerrechts, welches die Zivilbevölkerung im Krieg schützen sollte. Außerdem: Immer wieder ist zu hören, daß neben neuen noch unbekannten Waffen auch abgereichertes Uran im Libanon eingesetzt wird. Es ist bekannt, daß durch diese Waffen das Land nachhaltig verseucht wird. So wird die Zivilbevölkerung Opfer dieser schrecklichen Waffe, aber auch die israelischen Soldaten werden gesundheitliche Schäden erleiden. Deswegen muß dieser Krieg sofort aufhören. Es ist beschämend, daß die deutsche Regierung nicht eindeutig gegen die Vertreibung von fast einer Million Menschen aus dem Südlibanon Stellung nimmt, gerade weil viele Deutsche selbst erfahren haben, was Vertreibung bedeutet. Vertreibung ist niemals zu rechtfertigen. Nun schlägt der SPD-Politiker Beck sogar vor, daß deutsche Soldaten in das Krisengebiet geschickt werden: Sie würden nicht nur die völkerrechtswidrige Invasion des Libanon legitimieren, sondern sich selbst der Gefahr aussetzen.

Dr. Tankred Schaer, Rielasingen Worblingen

 

 

Israel konnte das nicht mehr hinnehmen
Betr.: „Wendepunkt im Libanon-Krieg“ (Nr. 31)

Aus meiner Sicht kann Israel überhaupt nicht anders: Es muß seine Feinde zu vernichten suchen, und das möglichst schnell und umfassend. Dazu benötigt es vor allem Bodentruppen, aber diese wiederum brauchen die Luftunterstützung, die einem Haus nicht anzusehen vermag, ob in seinem Keller Zivilisten Unterschlupf gefunden haben. Die Kampfführung der Hisbollah zieht Zivilisten mit ein, was unausweichlich zu Opfern unter der Zivilbevölkerung führen muß. Das schuldhafte Verhalten ist allein bei der Hisbollah zu sehen. Wenn Israel bei zivilen Opfern die Unterstützung der Welt verlieren sollte, ist die üble Saat der Hisbollah aufgegangen.

Der Konflikt hat mit der Entführung zweier israelischer Soldaten begonnen, was Israel nicht hinnehmen konnte. Israel deswegen anzuklagen wäre hirnrissig.

Was soll Israel eigentlich dagegen tun, daß vor allem der Iran und terroristische Organisationen es vernichten wollen? Sollen sich seine Bürger selbst ihre Gräber schaufeln, um sich dann von Iranern, Hisbollah, Hamas und Selbstmordattentätern hineinbefördern zu lassen?

Wolfgang Franziskat, Herne

 

 

Bedrängtes Israel
Betr.: „Frau Knobloch, übernehmen Sie!“ (Nr. 31)

Mit den Ausführungen Herrn Röhl habe ich Probleme, denn ich vermag nicht zu erkennen, wie Israel in diesem Konflikt anders handeln könnte, da seine Feinde seine Vernichtung anstreben, Feinde übrigens, die auch nicht unsere Freunde sind, sondern zunehmend zu einer tödlichen Gefahr auch für uns werden. Ich hoffe, daß es Israel gelingen möge, die Hisbollah zu vernichten und den Kriegstreiber Iran in seine Schranken zu weisen.

Dem Zentralrat und Frau Knobloch sollten wir unsere Aufmerksamkeit entziehen, dann hätte er schnell die ihm zustehende Bedeutung, keine. Wir und unsere jüdischen Mitbürger, die mit uns leben und zu uns gehören, brauchen ihn nicht. Wir müssen uns nicht ständig vorwerfen lassen, Rassisten oder Antisemiten zu sein, und wir brauchen die Belehrungen des Zentralrats nicht.

Waldemar König, Lörrach

 

 

Ausgeliefert
Betr.: „Die Börse traut ihren Augen nicht“ (Nr. 31)

Die Annahme scheint zutreffend, daß bei steigender Not die Gewinne der Mineralölkonzerne besonders kräftig sprudeln, ja, auch der Verdacht ist nicht auszuschließen, daß sie sich auch gern am Zündeln beteiligen, wenn sich dadurch ihre Kassen füllen. Während wir immer mehr an den Tankstellen zu zahlen haben (auch vom Staat ausgenommen werden) und die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, ist hohe Zeit der Spekulanten. Ich gebe zu, daß mich das wütend macht, aber ich weiß keine Abhilfe und fühle mich ausgeliefert. Markus Meier, Berlin

 

 

Krieg im Libanon ist völkerrechtswidrig
Betr.: „Im Stich gelassen“ (Nr. 32)

Im Stich gelassen sind in diesem und allen anderen Kriegen vor allem die Menschen. Es ist erschütternd, daß selbst das Helfen (siehe Foto und Text der ersten Seite vom 12. August) unmöglich gemacht wird. Alle Brücken im Libanon werden zerstört, Zivilisten und Soldaten werden umgebracht und das Helfen, das dringendste Bedürfnis, das Menschen in solchen schrecklichen Situationen haben, wird verhindert. Warum? Wie kommt Israel dazu, dem IKRK keine Genehmigung zur Verteilung von Lebensmitteln und medizinischer Versorgung zu geben? Wieso erfahren nicht alle Menschen, daß im Libanon und im Gaza-Streifen Streubomben und Bomben mit abgereichtertem Uran verwendet werden? Diese Munition (DU, Depleted Uranium) schwebt in Nanopartikeln durch die Luft und ist wasserlöslich, das heißt, sie wird von allen Menschen eingeatmet und gelangt ins Grundwasser. Landstriche und Länder werden durch diese Munition verseucht. Aber auch alle anderen Länder und Menschen sind davon betroffen, denn der Wind bleibt nicht über dem Libanon stehen. Die Menschen in diesen Ländern sind von schwersten Krankheiten betroffen.

Können wir das alle mit unserem Gewissen und unserem Verantwortungsgefühl vereinbaren? Sicher nicht, zumal hier erneut ein völkerrechtswidriger Krieg vor unser aller Augen stattfindet. Wir sollten uns selbst und alle unsere Bekannten und Nachbarn über diese Kriege und die Verbrechen gegen das Völkerrecht informieren. Es ist die Pflicht aller unabhängigen Journalisten und Zeitungen, genau zu recherchieren und zu berichten.

Petra Flamme-Müller, Rodenberg

 

 

Nicht nur an Merkel rummäkeln
Betr.: „Das Tief Angela“ (Nr. 32)

Es gibt kaum einen Bericht zu politischen Themen, in dem Frau Merkel nicht negativ dargestellt wird. Ich nenne nur „Das Tief Angela“. Das läßt den Eindruck aufkommen, man wünsche sich die Zeiten von Rot-Grün zurück. Das erinnert sehr an den Ausspruch von Herrn Struck: Mit einem Bundeskanzler Schröder ginge es uns besser. Wohin soll also die Reise gehen? Sicherlich ist hier und da bei der Großen Koalition auch Kritik angebracht. Aber alles in allem sollten wir nicht vergessen, daß das Volk diese recht schwierige Konstellation gewählt hat und daß Frau Merkel nicht allein das Sagen hat. Wir sollten auch nicht vergessen, wer uns in unserer Lage die größten Sympathien entgegenbringt. Ein ewiges Herummäkeln kann nur unseren Gegnern in die Hand spielen.

Herbert Embacher, Hagen

 

 

Scheidungsrecht behindert Familiengründung
Betr.: „Kinder? Nein danke!“ (Nr. 28)

Es ist nicht nur Egoismus und der Einfluß der Spaßgesellschaft, der jungen Paaren die Eheschließung und das Großziehen von Kindern verleidet. Auch unsere Ehescheidungsgesetze und die Abschaffung des Schuldprinzips, welche jedem Gerechtigkeitsempfinden ins Gesicht schlägt, tragen Schuld daran, daß junge Leute auf die Gründung einer Familie verzichten.

Unsere heutigen Richter haben es zugegebenermaßen sehr leicht, schnell ein Urteil betreffs Ehegattenunterhalts zu fällen: Wer mehr verdient, zahlt dem geringer verdienenden Ex-Partner oft beträchtliche monatliche Summen. Das in der Ehe erarbeitete Vermögen wird geteilt, wobei es ja oft von einem Partner allein erwirtschaftet wurde - meistens vom Ehemann.

Hier ein Beispiel von vielen: Eine Ehefrau arbeitet einige Jahre mit. Als das erste Kind kommt, gibt sie ihre Arbeit auf. In einigem Abstand kommt das zweite Kind. In einem Sanatorium lernt sie einen Alkoholabhängigen kennen, mit dem sie ihren Mann betrügt. Letzterer bittet sie, während er die beiden Kinder zirka eineinhalb Jahre lang betreut, inständig, zur Familie zurückzukehren, was sie ablehnt.

Da der Ehemann diesen Zustand nicht ertragen will, trennt er sich von seiner Frau. Freiwillig erklärt er sich bereit, bis zum 18. Lebensjahr des jüngsten Kindes 3000

D-Mark monatlich an die Frau zu zahlen, unabhängig davon, ob sie selbst noch etwas dazuverdient. Darüber hinaus zahlt er ihr Unterhalt für die Kinder, als sie diese wieder zu sich nimmt.

Nachdem das jüngste Kind 18 Jahre alt ist und die Ex-Frau wieder recht ordentlich verdient (1800 Euro netto), stellt er die Zahlungen an die Frau ein, unterhält aber das jüngere Kind weiterhin mit 800 Euro monatlich, weil nach der absolvierten Lehre eine weitere Ausbildung (Abitur und Studium) angestrebt wird und das Kind bei der Mutter wohnt. Das Gericht aber entscheidet, daß er weiterhin - als Dankeschön für das Gehörntwerden - einen Betrag von 600 Euro an die Frau zu zahlen habe, obwohl ihr aus der Teilung des Vermögens bereits zirka 180000 D-Mark zugeflossen waren.

Im Bekanntenkreis erlebte ich einige ähnliche Fälle. Daß solche Urteile den jungen Leuten nicht verborgen bleiben und sie sich konsequenterweise oft gegen eine Ehe und gegen Kinder entscheiden, liegt auf der Hand.

Dringend muß wieder die Schuld am Scheitern einer Ehe in die Wagschale geworfen werden. Der triviale Spruch „Es sind immer beide schuld“ trifft häufig in keiner Weise zu. Will man zynisch sein, kann man natürlich argumentieren, daß ein Ehemann seine Familie vernachlässigt, indem er sich für den Lebensunterhalt der Familie abrackert und deshalb nicht genügend Zeit für die Ehefrau erübrigen kann, die sich zu Hause langweilt, wenn die Kinder ihr mit zunehmendem Alter entwachsen.

Daß man den Partner schamlos betrügen kann und dann noch den Rest seines Lebens ausbeuten darf, ist untragbar.

Kein Schmerzensgeld könnte sühnen, was an seelischem und auch körperlichem Leid einem Menschen durch die Untreue des Partners zugefügt wird. Aber unsere „Recht“-Sprechung kehrt den Spieß um und bittet den kräftig zur Kasse, der (besser) verdient.

Zur Demütigung durch die Handlungsweise des untreuen Partners kommt noch die Schmach, diesen und den Liebhaber bis ans Lebensende unterhalten zu dürfen.

Interessant ist, daß die Mehrzahl der Scheidungen inzwischen von den Ehefrauen betrieben werden, da sie meist als Nutznießer aus der Scheidung hervorgehen und es oft nicht mehr nötig haben, arbeiten zu gehen. Dies ist gesetzgeberisch unbedingt zu ändern, nicht nur um der Gerechtigkeit willen, sondern auch, um jungen Paaren wieder Mut zu machen, das Risiko einer Ehe einzugehen.

Brigitte Bean, Frankfurt

 

 

Krümel vom Tisch
Betr.: „Prag rückt ab von der Schmähung aller Deutschen“ (Nr. 27)

Sollen wir uns wirklich mit einem Krümel, der vom Tische fällt, zufrieden geben? Ich meine „Nein!“ Wie viele nun von Tschechien rehabilitierte NS-Widerstandskämpfer gab es denn unter den Sudetendeutschen? Was für Menschen waren sie, aus welchem Motiven haben sie gehandelt?

Wie viele Sudetendeutsche, Deutsche überhaupt, einschließlich deutscher Soldaten, sind in der Tschechoslowakei ermordet, geschändet, gequält, vergewaltigt und vertrieben worden, nicht weil sie NS-Schergen, sondern einzig weil sie Deutsche waren. Nicht vor Frauen und Kindern machte der mörderische Mob Halt. Und gilt nicht noch immer dieses menschenverachtende tschechische Gesetz vom 8. Mai 1946, das alle Täter von ihren Untaten freispricht, wenn sie ihre Schreckenstaten vor dem 28. November 1945 begannen haben?

Diese schlimme Zeit liegt über 60 Jahre zurück. Deutschland bekennt sich ohne Unterlaß zu seiner Schuld. Sollte es nicht auch Tschechien möglich sein, vergangenes Unrecht zu bekennen und zu bedauern?

Hans-Heinrich Holler, Heilbronn


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