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© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. August 2006
Vom Keller zum Kult
oder Wenn Architekten sich des Themas Wein annehmen
von Silke Osman
Die alte Speicherstadt im Hamburger Freihafen ist schon lange nicht mehr das,
was sie einmal war. Schon lange duftet es dort nicht mehr nach Tabak, Kaffee
oder Tee. Von den drei K für Kontor, Kaffee und Kelim sind allenfalls der Kelim
und andere Teppichsorten übriggeblieben. Seit einigen Jahren bestimmen
stattdessen Kommunikation, Kreativität und Kultur das Gesicht der
Speicherstadt. Werbeagenturen und Firmen rund um die IT-Branche haben in den
alten Speichern und ehemaligen Kontorräumen eine Heimstatt gefunden. Doch geht
es nicht nur um den schnöden Mammon, auch Kultur wird großgeschrieben. So ist
in den ehemaligen Räumen des Kaffeeimporteurs J. J. Darboven derzeit eine
Ausstellung zum Thema „WeinArchitektur“ zu sehen. Unter dem Titel „Vom
Keller zum Kult“ wird anhand von Fotografien und Plänen gezeigt, wie sehr
sich die Weinlandschaft geändert hat. Vorbei die Zeit der modrig riechenden
Keller mit den uralten Weinfässern, vorbei auch die idyllisch anmutenden
Weingüter. Mit den jungen Winzern ist auch oft eine neue Einstellung gegenüber
der modernen Architektur gekommen. So unverwechselbar und einmalig wie der Wein,
den sie produzieren, sollen auch die Gebäude sein, in denen er hergestellt
wird. Beispiele vornehmlich aus Österreich, aber auch aus den USA und Italien
zeigen diese erstaunliche Wandlung. Selbstbewußt interpretieren die Architekten
die heutigen Anforderungen, ohne dabei die Tradition zu verletzen.
Die Ausstellung des Architekturzentrums Wien „WeinArchitektur. Vom Keller
zum Kult“, Alter Wandrahm 10, 20457 Hamburg, täglich von 10 bis 20 Uhr, bis
2. September; Eintritt 5 / 3 Euro; vom 5. September bis 26. November wird sie
im deutschen Architektur Museum, Schaumainkai, Frankfurt / Main, gezeigt,
anschließend in New York.
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