18.04.2024

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23.09.06 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 23. September 2006

Aus den Heimatkreisen

INSTERBURG

Geschäftsstelle: Telefon (0 21 51) 4 89 91, Fax (0 21 51) 49 11 41. Besuche nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Altes Rathaus, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld

Heimatgruppe Darmstadt - Für den nächsten Stammtisch der Heimatgruppe Darmstadt, der am Freitag, 6. Oktober, 11.30 Uhr, im Bürgerhaus in Darmstadt-Wixhausen stattfindet, laden wir hiermit alle interessierten Landsleute herzlich ein.

 

JOHANNISBURG

Kreisvertreter: Willi Reck, Georg-Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Telefon (0 51 71) 80 59 72, Fax (0 51 71) 80 59 73. Schriftführerin: Marlene Gesk, Unewattfeld 9, 24977 Langballig, Tel. (0 46 36) 15 60, Fax (0 46 36) 88 33

51. Kreistreffen der Johannisburger in der Stadt Dortmund - Unter dem Leitwort "Menschenrechte achten - Vertreibung ächten" stand das diesjährige Heimatkreistreffen der Johannisburger in der Stadt Dortmund. Der Goldsaal des Kongreßzentrums Westfalenhallen gab für die Feierstunde einen schönen, würdigen Rahmen, auch das Foyer bewährte sich wieder hervorragend für die Möglichkeit zum Forschen in Namenslisten, Heimatliteratur, Kaufen von Bernsteinschmuck, Büchern und Karten. Der Bläserchor der evangelischen Kirche (Leitung Hans-Ulrich Peuser) stimmte die ankommende Besucher mit einem Platzkonzert ein, das auch bis ins Foyer hinein zu hören war. Die ersten Besucher hatten sich schon gegen 9.30 Uhr eingefunden, sodaß der Kreisvertreter Willi Reck die Gäste im gut gefüllten Goldsaal begrüßen konnte. Den geistlichen Teil gestalteten die Johannisburger selbst durch Singen eines Chorals sowie durch eine von Gerhard Boesler gehaltene Andacht. Auch der Chor der "Deutschen aus Rußland" (Leitung Boris Kuferstein) wirkte im Ablauf des Programms mit drei Liedern mit. Die Totenehrung sprach Bernd Warda und gedachte stellvertretend für alle Heimgegangenen aus unserem Kreis Ellen Wallner. Der Kreisvertreter verlas danach ein Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Dortmund, Dr. Langemeyer, Herr Glawe (1. Vorsitzender des BdV-Dortmund), Herr Hein (BJO) schlossen daran an. Aus Johannisburg waren der 1. Vorsitzende Ditmar Leymanzcik und die Ehrenvorsitzende Mira Kreska des Deutschen Vereins Rosch angereist und grüßten die Besucher. In seiner Ansprache behandelte der Kreisvertreter Willi Reck die Arbeit des Kreistages und die Vorhaben der Kreisgemeinschaft für das folgende Jahr. Busfahrten in die Heimat, Aufstellen von Gedenksteinen, Dorfjubiläen und Dorftreffen, zweisprachige Tafeln an Friedhöfen kündeten von steter erfreulicher Entwick-lung von Verständigung. Auch Paten- und Partnerschaftstreffen zwischen Schleswig-Flensburg und Johannisburg werden gepflegt, und in der Heimatstube im Kreishaus Flensburg konnte deren Betreuer Herr Thomsen sogar ausländische Gäste begrüßen. Das Ostpreußische Landesmuseum Lüneburg und das Ostpreußische Kulturzentrum, ebenso das Archiv der Kreisgemeinschaft in Minden und die Unterstützung der Aktivitäten der Johanniter-Unfallhilfe für die Sozialstation in Johannisburg waren Thema der Ansprache. Die soziale Lage der Menschen im Kreis Johannisburg, die Pläne zur Stadtentwicklung und die politische Entwicklung des Landes waren Thema der Ansprache. In ihrem Schlußwort dankte Sieglinde Falkenstein allen Mitwirkenden und Akteuren, die zum Gelingen des Treffens und der Feierstunde beigetragen haben. Sie sandte auch im Namen aller Genesungswünsche an den zweiten Vorsitzenden Herbert Soyka. Besondere Erwähnung fanden der enorme Erfolg des Internet-Auftrittes der Kreisgemeinschaft (Engagement Werner Schuka) und die Herausgabe des Johannisburger Stadtplanes 1944 / 1945 (Erstellung Ulf Woebcke). Der Wunsch, daß beim nächsten Treffen doch auch die jüngeren Generationen dabei sein könnten, daß alle noch viel Freude beim "Schabbern" mit Landsleuten haben und die Ankündigung "auf Wiedersehen am 9. September 2007" beendeten die Feierstunde.

 

KÖNIGSBERG-STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51

Steindammer Knaben, Tragheimer Mädchen-Mittelschule - Es war bereits das achte gemeinsame Treffen, zu dem sich die Ehemaligen beider Königsberger Schulen mit ihren Partnern zusammenfanden. Reiseziel war in diesem Jahr der Margarethenhof in Bad Gohrisch in der Sächsischen Schweiz. Aus allen Himmelsrichtungen reisten 58 Personen an, darunter sogar einige "Neue". Mit einer kurzen Vorstellungsrunde, der eine Ehrung für unsere älteste Schülerin (Jahrgang 1919) und eine Gratulation zu einem 80. Geburtstag folgten, wurden die gemeinsamen Tage eingeleitet. Einige Gedenkminuten galten all denen, die nicht mehr unter uns sein können. Am Abend wurde in einem Diavortrag über Land und Leute in der Sächsischen Schweiz berichtet. Der nächste Tag begann mit einer Busfahrt zum Anleger in Bad Schandau, wo der Raddampfer "Pillnitz" für eine Schiffsreise nach Dresden bereitlag. Von dort ging es weiter zum Schloß Moritzburg. Eine hervorragende Führung informierte ausführlich über August den Starken, seiner Verdienste und seinen Lebenswandel. Nach einem schmackhaften und reichlichen Abendessen ging es um Belange der Schulgemeinschaft und Planungen für die nächsten Treffen. An dieser Stelle gilt ein besonderer Dank Dieter Gutzeit, der mit viel Einsatz und gutem Gespür immer die besten Reiseziele zu finden versteht, und sich intensiv um die Programmgestaltung kümmert. Der Dienstag war für Dresden reserviert. Nach einer geführten Stadtrundfahrt bestand am Nachmittag Gelegenheit, besondere Sehenswürdigkeiten wie den Zwinger, die Frauenkirche und die Semperoper mit Führung als umfassende Ergänzung zu Fuß zu erkunden. Ausflugziel für Mittwoch war der Dinosaurierpark in der Nähe von Bautzen. In einem sehr weiträumigen Gelände lernte man Tiere der Vorzeit und ihre Lebensgewohnheiten kennen. Ein zwangloser Rundgang durch die Stadt Bautzen mit ihren 17 Türmen bildete den Abschluß. Im Hotel angekommen, war alles für den Grillabend vorbereitet. Am Vormittag des letzten Tages wurde die Festung Königstein angesteuert. Hoch auf dem Berg über der Elbe wurde sie erbaut und galt als uneinnehmbar. Staatsgefangene wurden dort untergebracht, aber auch der Staatsschatz war in Kriegszeiten hier sicher verwahrt. Mit einem bunten Sächsischen Abend gingen vier wunderschöne Tage in heimatlicher Atmosphäre mit vielen Gesprächen zu Ende. Auf ein gesundes Wiedersehen in der Holsteinischen Schweiz vom 17. bis 22. Juni 2007.

Liebe Königsberger - die Stadtgemeinschaft fordert Sie nochmals auf, an dem diesjährigen Königsberger Treffen von Freitag bis Sonntag, 22. bis 24. September 2006, teilzunehmen. Damit viele Königsberger - nicht nur zur Wahl der Stadtvertreter - kommen, wurde ein reiches Kulturprogramm zusammengestellt. 1. Eröffnung der Ausstellung "Malerparadies Kurische Nehrung", am Freitag, 22. September 2006, 17 Uhr im Museum Stadt Königsberg, Eingang Karmelplatz. Es handelt sich um eine Bildergalerie mit Ölgemälden, Aquarellen und Grafiken aus dem Bestand des Museums und vielen Leihgaben aus ganz Deutschland. 2. Drei Programmpunkte am Sonnabend, 23. September 2006, in der Gesamtschule Falkstraße 44 (Nähe Bahnhof). Wahl der Königsberger Stadtvertreter, Vortrag von Intendant R. Lewandowski: Die Phantasie kommt Hoffmann zum Trost, Konzert: Amadeus-Amadeus, Staatliches Sinfonieorchester Königsberg. 3. Abschluß am Sonntag, 24. September 2006 in der Gesamtschule 11 Uhr, Festveranstaltung - mit Verleihung der Bürgermedaille und einem Grußwort von K. Weigelt. Vortrag: Besonderheiten aus der Geschichte des Königsberger Schlosses, Dr. Wulf Wagner. Das ausführliche Programm für Sonnabend und Sonntag kann Ihnen, soweit noch nicht geschehen, von der Geschäftsstelle zugesandt werden. Es freut sich auf ein Wiedersehen Ihre Geschaeftsstelle@stadtgemeinschaft.koenigsberg.de

Die "Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen" in Wiesbaden eröffnete Anfang August im Berliner Kronprinzenpalais (Unter den Linden) eine Ausstellung über die Flucht und Vertreibung europäischer Völker und ihre erzwungene Migration im Verlauf des 20. Jahrhunderts. Diese auf historische Genauigkeit achtende Ausstellung spannt einen geschichtlichen Bogen vom Völkermord an den Armeniern (1915-1917) über die Vertreibungen, die sich aus der Zeit vor -, um -, und nach dem Ersten Weltkrieg ergaben (zum Beispiel Türkisch-Russischer Krieg), über die Schicksale der Völker aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg (Folgen des Nichtangriffspaktes Rußland-Deutschland), über das Schicksal der Balten, Russen, Ukrainer, Polen und Tschechen unter anderem vor und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, über die Rolle der Ukraine und Rußlands in Verbindung mit der Vertreibung der Ostpolen, über die Vertreibung der Juden aus dem Einflußbereich der Nationalsozialisten, über die zahlenmäßig größte Vertreibungsaktion der Deutschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten bis hin zur Zypernfrage und zum Schicksal der Völker auf dem Balkan in der Zeit nach dem Tode Titos. Die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, betonte zu Recht den "europäischen Blick" dieser Ausstellung, die den Titel "Erzwungene Wege" führt. Es ist beachtlich, mit welcher Genauigkeit hier ein relativ kurzer Text zu jedem Thema formuliert wurde, dessen Aussage wissenschaftlich belegt ist. Originaldokumente oder Kopien werden nur ganz gezielt dargeboten, um die oft unfaßbar erscheinenden Maßnahmen der jeweiligen Behörden oder Verwaltungsorgane zu demonstrieren. Die kurzen Texte offenbaren, daß hier keinerlei Gewichtung der Leiden eines jedes einzelnen betroffenen Bevölkerungsteils vorgenommen wurde, ganz besonders auch nicht bezogen auf die uns betreffende größte Vertreibung mit rund 15 Millionen Deutschen aus den Ostgebieten. Daher versteht man nicht recht die Proteste aus Polen und Tschechien. Verglichen mit der Aussöhnung der Franzosen und selbst der Israelis mit den Deutschen stellen die Proteste zur Ausstellung aus den beiden Ländern einen Rückfall in altes Denken aus dem 20. Jahrhundert dar. Erfreulich ist die "gelassene Neugier", mit der Regierungsmitglieder der großen Koalition auf die Ausstellung reagiert haben, indem sie die Ausfälle besonders aus Polen mit Schweigen beantworteten. Besuchen Sie die Ausstellung in Berlin, die noch bis zum 29. Oktober 2006 geöffnet ist. Sie fördert die Völkerverständigung besonders im Hinblick auf die jüngere Generation der jeweiligen Bevölkerung der betroffenen Länder, und sie offenbart uns Vertriebenen aller Länder und Glaubensrichtungen, daß wir nur ein Zahnrad waren im Getriebe der Politik und Macht des 20. Jahrhunderts. Daß dabei die Nationalsozialisten die traurigste Rolle im Hinblick auf Ursache und Wirkung spielten, kommt klar zum Ausdruck: Diese Politik war eine Katastrophe für Millionen friedliebender Menschen zahlloser Völker. Die Ausstellung zeigt aber auch uns deutschen Vertriebenen auf, daß sich in der Ausstellung die Wahrheit durchgesetzt hat: auch unsere Nachbarn erfahren schonungslos über das unendliche Leid der Deutschen von der Überrollung der Flüchtenden durch Panzer, Erschlagung, Verschleppung bis zur Vergewaltigung. Es ist das Verdienst der "Stiftung Zentrum der Vertreibungen", objektiv dokumentiert zu haben. Dafür sei den Verantwortlichen gedankt. Geschaeftsstelle@stadtgemeinschaft.koenigsberg.de

 

KÖNIGSBERGLAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Tel. (05 71) 4 62 97, Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr.

Ostpreußenkalender 2007 - Für unsere Heimatkreisgemeinschaft hat unser Lm. Herbert Laubstein für das Jahr 2007 wieder einen Ostpreußenkalender mit schönen Motiven aus unserer Heimat erstellt. Dieser Kalender, den man ab sofort erwerben kann, ist auch ein schönes Geschenk und kann zum Sonderpreis von 11 Euro einschließlich Porto und Verpackung bei Herbert Laubstein, Amselstraße 29, 58285 Gevelsberg, Telefon und Fax (0 23 32) 8 05 77 bestellt werden. Obwohl die Arbeit der in den Kreisausschuß gewählten Mitglieder ehrenhalber erfolgt, sind wir dennoch für weitere Ausstattung und Erhaltung unseres Samlandmuseums auf Spenden unserer Freunde und Gönner angewiesen. Da der finanzielle Erlös aus dem Verkauf des Kalenders ausschließlich für unser Museum, das sich im Preußen-Museum in Minden befindet, verwendet wird, leisten auch Sie liebe Landsleute durch den Kauf des Kalenders einen kleinen finanziellen Beitrag dazu.

 

INSTERBURG

Geschäftsstelle: Telefon (0 21 51) 4 89 91, Fax (0 21 51) 49 11 41. Besuche nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Altes Rathaus, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld

Treffen der Schirwindter in Meiningen - Auch in diesem Jahr trafen sich 35 Schirwindter in der Theaterstadt Meiningen. Gerhard Preikschat hatte in diesem Jahr für die Besucher des Treffens wieder eine Überraschung bereit - den Ausdruck eines Satellitenfotos von "Google-Earth", auf dem das Gebiet von Schirwindt abgebildet ist. Alle Teilnehmer des Treffens versuchten auf dem Bild ihren ehemaligen Wohnsitz in Schirwindt zu lokalisieren. Der Zusammenhalt der Schirwindter ist durch eine besondere Qualität gekennzeichnet. Nur noch in der Erinnerung der Betroffenen besteht die ehemals östlichste Stadt Deutschlands, sie ist dem Erdboden gleichgemacht worden. Für den Sonnabend hatte Gerhard Preikschat Karten für die Oper "Carmen" besorgt, so daß man in dem schönen Meininger Theater diese Aufführung gemeinsam genießen konnte. Abschließend kann gesagt werden, daß es Gerhard Preikschat wieder einmal gelungen ist, seinen Landsleuten ein eindrucksvolles Treffen zu gestalten, von dem alle angefüllt mit Erlebnissen den Heimweg antraten. Dem Organisator sei hier noch einmal ein herzliches "Dankeschön" gesagt.

 

SENSBURG

Kreisvertreter: Siegbert Nadolny, Wasserstraße 9, 32602 Vlotho, Telefon (0 57 33) 55 85. Geschäftsstelle: "Sensburger Zimmer" in der Stadtverwaltung Remscheid, Kreuzbergstraße 15, 42849 Remscheid.

46. Treffen der Kreisgemeinschaft - Das 46. Sensburger Kreistreffen fand in der Patenstadt Remscheid statt. Mehr als 1100 Teilnehmer wurden gezählt. Aus Sensburg waren 25 Mitglieder der Sensburger Gesellschaft "Bärentatze" angereist, an ihrer Spitze die Vorsitzende Berta Cwiek und ihr Stellvertreter Heinz Czerwinski. Mit dabei war auch die Peitschendorfer Singgruppe "Masurenklang", die mit ihren Darbietungen zur Bereicherung der gesamten Veranstaltung immer wieder beitrug. Den Auftakt des Kreistreffens bildete am Sonnabendvormittag die öffentliche Sitzung des Kreistages im Remscheider Rathaus. Kreisvertreter Siegbert Nadolny begrüßte die Mitglieder des Kreistages sowie die Gäste und gab das Ergebnis der zu Beginn dieses Jahres erfolgten Wahlen bekannt. Er nutzte die Gelegenheit, um Gerhard Pfenning und Dr. Wolfgang Plaschke, die aus persönlichen Gründen nicht wieder kandidiert hatten und in Zukunft nicht mehr dem Kreistag angehören werden, für ihre Arbeit und ihren Einsatz zu danken. Adalbert Teuber gedachte der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Mitglieder der Kreisgemeinschaft. In seinem Jahresbericht ging der Kreisvertreter auf die wichtigsten Ereignisse im Berichtszeitraum ein. Mit besonderer Freude wies er auf die Tatsache hin, daß auch im letzten Jahr die zahlreichen Orts- und Kirchspieltreffen wiederum gut besucht waren und die Zusammenarbeit mit der Sensburger Deutschen Gesellschaft weiterhin ausgezeichnet war. Den Kassenbericht legte Schatzmeister Helmuth Tomscheit vor. Ihm wurde von den Kassenprüfern Nikolaus v. Ketelhodt und Alfred Karpa eine korrekte und einwandfreie Arbeit bescheinigt. Auf Antrag wurde Vorstand und Schatzmeister Entlastung erteilt. Die Wahl des Vorstandes und des gesamten Kreisausschusses, die satzungsgemäß nach vierjähriger Amtszeit anstand, leitete Alfred Karpa. Einstimmig wurde Siegbert Nadolny zum Kreisvertreter wieder gewählt. Ebenso einstimmig erfolgte die Wahl von Rolf E. Krause zum Ersten Stellvertreter und von Gudrun Froemer zur Zweiten Stellvertreterin. Die übrigen Mitglieder des Kreisausschusses wurden in ihren Ämtern bestätigt. Herzliche Grüße aus Sensburg und ein Dankeschön für die menschliche und finanzielle Unterstützung durch die Kreisgemeinschaft überbrachte der stellvertretende Vorsitzende der "Bärentatze" Heinz Czerwinski. Als Beauftragter für die "Bärentatze" im Vorstand der Kreisgemeinschaft berichtete Gerhard Terner über die Zusammenarbeit mit der Sensburger Deutschen Gesellschaft, die sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt habe. Diese Arbeit wird in Zukunft von Gudrun Froemer - auch weiterhin unterstützt durch Gerhard Terner - weitergeführt werden. Es folgten die Berichte des Kulturbeauftragten Rolf W. Krause über die Arbeit für den Heimatbrief und die Heimatstube sowie von Adalbert Teuber über die diesjährige Ostpreußenfahrt. Die ersten Besucher des Treffens, ihre Zahl wuchs ständig, trafen bereits am Sonnabendnachmittag ein und nutzten die Gelegenheit zum Wiedersehen, zum Austausch von Erinnerungen und langen Gesprächen. Es herrschte ein fröhliches Treiben. Ruhig wurde es immer nur, wenn die Peitschendorfer Singgruppe auftrat und die Anwesenden mit ihren vorgetragenen Liedern in deutscher und polnischer Sprache erfreute. Der bekannte Sänger "BernStein" verbreitete heitere Stimmung und sorgte mit viel Schwung dafür, daß bis tief in den Abend hinein getanzt wurde.

Zum Haupttreffen am Sonntag erschienen die Landsleute mit ihrer Begleitung aus der Nähe aber auch weiter Ferne. Kreisvertreter Siegbert Nadolny begrüßte auf der Feierstunde die Gäste, an erster Stelle die Ehrengäste und die aus dem Kreis Sensburg angereisten Landsleute. Deren Vorsitzende Berta Cwiek überbrachte "die allerbesten Grüße aus Eurer alten Heimat". Sie beantwortete die Frage: "Warum seid Ihr hier geblieben?", die den in der Heimat Verbliebenen immer wieder gestellt wird, mit der einfachen Feststellung: "Ja, wer sollte Eure Fragen beantworten?" Sie erinnerte an frühere bekannte Geschäfte und Straßen in Sensburg. Wo sie einst waren, weiß eigentlich nur noch, wer heute in Sensburg lebt, erklärte sie und sagte: "Wenn Ihr mehr wissen möchtet, dann kommt doch zu uns nach Sensburg in die Wolnosci Straße 15 (früher Ordensritterstraße). Ihr seid uns immer herzlich willkommen, und bei Kaffee und Kuchen plaudert man am schönsten."

Der Ostpreußenchor unter Leitung seines Dirigenten Alfred Kobusch leitete über zu einem sehr würdigen Totengedenken durch Adalbert Teuber. Die Festansprache hielt Kreisvertreter Siegbert Nadolny. Anhand von Beispielen zeigte er auf, wieviel Unverständnis und Nichtbeachtung häufig auch noch nach mehr als 60 Jahren den Vertriebenen in der öffentlichen Meinung entgegengebracht wird, ob es sich um den Sinn der jährlich stattfindenden Heimattreffen handelt oder um den Schmerz der Menschen, den sie immer noch empfinden, wenn sie ihre Geburtsorte besuchen. Er wies darauf hin, daß es für viele unerträglich sei, wenn immer wieder von ausländischen Zwangsarbeitern gesprochen werde, die bloße Erwähnung der Deportation von Hunderttausenden deutscher Zivilisten ab Januar 1945 aber als Aufrechung diskreditiert werde. Weitere Beispiele folgten, so auch der Hinweis auf die heutige Verwendung der Begriffe "Ostdeutschland" und "Ostdeutscher" für Städte und Regionen in den sogenannten neuen Bundesländern. Nadolny stellte die Frage: "Was für ein Deutscher bin ich dann, der östlich der Weichsel geboren wurde?" Mit Nachdruck machte der Redner deutlich, daß es sich bei diesem Kreistreffen aber nicht um Ewiggestrige handele, daß die Teilnehmer durch ihr Erscheinen vielmehr dazu beigetragen hätten, daß die Vertriebenen und Flüchtlingen nicht völlig in Vergessenheit geraten. Mit der Darbietung deutscher und polnischer Lieder bewies die Peitschendorfer Singgruppe erneut ihr Können und erntete dafür anhaltenden Beifall. Als die Peitschendorfer Frauen in ihren masurischen Trachtenkleidern, der Remscheider Ostpreußenchor und alle Anwesenden "Kein schöner Land" anstimmten, da wußte wohl jeder, wo für sie "kein schöner Land" liegt. Dann fanden sich an den Tischen mit den Plakaten der Heimatdörfer frühere Bewohner dieser Orte, Verwandte, Freunde und Bekannte zu nicht enden wollenden Gesprächen zusammen. Auf viel Interesse und Aufmerksamkeit stieß auch die von Nikolaus v. Ketelhodt und Gudrun Froemer vor zwei Jahren erstellte Ausstellung "Der Kreis Sensburg - Fakten, Zahlen und historische Bilder", die erneut gezeigt wurde und zu langen Gesprächen vor den Bildtafeln führte.


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