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07.10.06 / "Ein großer Gewinn" / Erste Theater- und Musiktage der Rußlanddeutschen in NRW

© Preußische Allgemeine Zeitung / 07. Oktober 2006

"Ein großer Gewinn"
Erste Theater- und Musiktage der Rußlanddeutschen in NRW
von Dieter Göllner

Die Rußlanddeutschen Theater- und Musiktage leisten auf vorbildliche Weise, was nicht selbstverständlich ist: Sie verbinden den Blick zurück auf Geschichte, Heimat und Heimatkultur mit dem Blick nach vorn auf die Gegenwart und Zukunft eines Lebens in Deutschland", betonte der Integrationsbeauftragte der Landesregierung NRW, Thomas Kufen, bei der Eröffnungsfeier im Gerhart-Hauptmann-Haus.

Die Düsseldorfer Stiftung "Gerhart-Hauptmann-Haus - Deutsch-osteuropäisches Forum" fördert seit Jahren die kulturelle Integration von Deutschen aus Rußland mit einer Vielfalt von Aktivitäten. Die traditionellen "Rußlanddeutschen Kulturtage" gehören auch zu jenen Programmen, mit denen das kulturelle Potential von Spätaussiedlern durch künstlerische Darbietungen veranschaulicht wird. In diesem Herbst stellten das Gerhart-Hauptmann-Haus und die Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland die Veranstaltung erstmals mit einem thematischen Schwerpunkt, nämlich Theater und Musik, vor.

Der feierlichen Eröffnung der ersten "Rußlanddeutschen Theater- und Musiktage" in Nordrhein-Westfalen, die im Eichendorff-Saal des Gerhart-Hauptmann-Hauses stattgefunden hat, wohnten zahlreiche Persönlichkeiten des politischen, kulturellen und sozialen Lebens in NRW bei. Konrad Grundmann, Staatsminister a. D. und Vorstandsvorsitzender der Stiftung, betonte, daß es wünschenswert und im Sinne der Philosophie des Gastgeberhauses sei, wenn die Rußlanddeutschen ihre Kultur in Deutschland als Teil der gesamtdeutschen Kultur einbringen und ihr wertvolles Erbe weiterpflegen.

Thomas Kufen, der Integrationsbeauftragte der Landesregierung NRW, stellte fest: "Daß man sich gleichzeitig mit Stolz an die Vergangenheit in Rußland erinnern und aktiv für eine gute Zukunft in Deutschland arbeiten kann, davon zeugen die zahlreichen Aktivitäten, davon zeugen die Rußlanddeutschen Theater- und Musiktage 2006, die wir heute eröffnen." Und Ministerialrat Johannes Lierenfeld von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen unterstrich: "Es gilt, das deutsche Kulturerbe - auch die Sitten und Traditionen der Deutschen aus Rußland - in das Bewußtsein der Öffentlichkeit zu bringen. Es gilt deutlich zu machen, daß die Spätaussiedler ein Gewinn für unsere Gesellschaft sind."

Gleich am Eröffnungstag boten Maria und Peter Warkentin vom Rußlanddeutschen Theater Niederstetten eine gelungene Aufführung unter dem Motto "Der weite Weg zurück".

Die außerordentlich bunte Collage von Texten, Liedern und gespielten Szenen vermittelte den Zuschauern sehr facettenreiche Bilder der Aussiedlung aus Deutschland, der Deportation und der Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland.

Das Ensemble des Rußlanddeutschen Theaters Niederstetten trat auch im Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen mit dem Stück "Emigranten" auf.

Ein Rußlanddeutsches Theaterforum, ein Workshop, ein Vortrag zum Jubiläum 25 Jahre Deutsches Theater Temirtau-Almaty und ein Begegnungsabend, bei dem Schauspieler des ehemaligen Almaty-Ensembles Ausschnitte aus dem Theaterleben ihrer alten Heimat zeigten, rundeten das Bühnenprogramm ab.

Der Höhepunkt des Musikbereiches war das VII. Rußlanddeutsche Chorfest, das im Hofgarten von Düsseldorf stattgefunden hat.

Foto: Darsteller des Stückes "Der weite Weg zurück" (DG)


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