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21.10.06 / Leinen los und ab / Die Schiffe der norwegischen "Hurtigruten" transportieren nicht nur Post

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. Oktober 2006

Leinen los und ab
Die Schiffe der norwegischen "Hurtigruten" transportieren nicht nur Post
von Silke Osman

Die "alte Dame" sah neben dem großen und wesentlich jüngeren Kreuzfahrtschiff "Deutschland" aus wie ein Zwerg, als sie da hintereinander am Hamburger Kreuzfahrtterminal lagen. Doch ist "MS Nordstjernen" deshalb keinesfalls weniger seetüchtig. Immerhin hat es mittlerweile 50 Jahre auf dem Buckel und fährt dennoch in den Sommermonaten in Richtung Spitzbergen und im Winter an der norwegischen Küste entlang von Bergen bis hinauf nach Kirkenes und zurück. - Eine der schönsten Seereisen der Welt, das wird jeder bestätigen, der schon einmal an Bord war, entweder auf den beiden noch übrig gebliebenen Schiffen der traditionellen Generation ("Nordstjernen" und "Lofoten") oder auf denen der mittleren und der neuen Generation.

Allen zwölf Schiffen der norwegischen "Hurtigrute" ist eines gemein - sie strahlen eine besonders familiäre Atmosphäre aus, sei es durch den zwanglosen Alltag an Bord, sei es durch die liebenswürdigen Besatzungsmitglieder. Auf Showprogramme und ständigen Kleiderwechsel wird verzichtet, denn die gewaltige Natur und die norwegische Kultur stehen im Mittelpunkt des Interesses. Schließlich sind die Schiffe der "Hurtigruten" auch ein Transportmittel für die in abgelegenen Gegenden wohnenden Norweger, die oft nur von einem Hafen zum anderen fahren. Auch wird die Post - Briefe, Pakete und weitaus sperrigere Gegenstände - weiterhin mit diesen Schiffen befördert.

Touristisch interessante Stationen auf der Reise sind unter anderem der grandiose Geirangerfjord, der überaus enge Trollfjord, das Nordkap, die Krönungsstadt Trondheim mit ihrem gewaltigen Dom, Tromsø mit der zauberhaften Eismeerkathedrale, die dunkel aus dem Meer aufsteigende Wand der Lofoten ... Ein besonderer Reiz der Reise: Alles was man auf der Hinfahrt nachts versäumt hat, kann man auf der Route südlich am Tage sehen. In vielen der 34 Häfen liegt das Schiff so lange, daß man genügend Zeit für einen Landgang hat. Elf Tage dauert die einfache Fahrt von Bergen nach Kirkenes, und sie ist zur Zeit der Mitternachtssonne genauso reizvoll wie im Winter, wenn die Bergmassive an der Küste mit Schnee bedeckt sind und der eine oder andere Hagelschauer über die Passagiere, die eisern dem Wetter trotzen, hinwegfegt. Wie zauberhaft und stimmungsvoll eine Reise im Winter mit einem Schiff der "Hurtigrute" sein kann, das zeigen auch die meisterhaften Fotografien des in Ostpreußen geborenen Fotografen Helfried Weyer. Er hat gemeinsam mit seiner Frau Renate den Zauber der Fjorde im Polarlicht in einem Band zusammengefaßt, der gerade im Verlag Koehler herausgekommen ist ("Hurtigruten im Winter - Zauber der Fjorde im Polarlicht", 120 Seiten, etwa 100 Farbfotografien, geb., 34 Euro).

Da die Reisen mit dem Postschiff im Laufe der Jahre immer beliebter geworden sind, haben die Veranstalter jetzt auch Sonderflüge zum Einschiffungshafen mit im Programm (jeden Dienstag ab Düsseldorf, jeden Donnerstag ab München). Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Wer alles selbst einmal erleben will, der findet Informationen in jedem guten Reisebüro oder bei der Hurtigruten GmbH, Kleine Johannisstraße 10, 20457 Hamburg, Telefon (0 40) 37 69 30, Fax (0 40) 36 41 77, E-Mail info@hurtigruten.de oder im Internet unter www.hurtigruten.de


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