© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. Oktober 2006

Großes Angebot
Kinder feiern und spielen im Museum

Aufgeregte Kinderstimmen dringen durch den Hof: "Kalt! Ganz kalt!" - "Immer noch kalt!" - "Schon besser. Warm ... wärmer ... heiß ..." Dann erklingt ein schepperndes Geräusch, so als ob ein Löffel auf einen Topfboden geschlagen würde. Sollten die Kids von heute sich noch am alten Spiel des Topfschlagens erfreuen? Tatsächlich: Eine Horde Kinder umkreist aufgeregt den Gewinner mit seinem "Schatz", den er unter dem Topf gefunden hat. Ein Kindergeburtstag wie in alten Tagen. Doch nicht immer ist der Nachwuchs mit einem solchen Fest einverstanden. "Action" ist gefragt, alles andere doch langweilig. Den Kindern muß heute etwas geboten werden, denken die Erwachsenen und übertreffen sich meist in den Angeboten an die Kleinen. Doch nicht jeder ist mit reichen Ideen gesegnet, da braucht's schon mal Hilfe von außen. Die Museen der großen Städte sind auf "diesen Dampfer aufgesprungen" und bieten seit geraumer Zeit die Möglichkeit, Kindergeburtstage in den heiligen Hallen der Kunst zu feiern. Meist sind es allerdings Freilicht- oder Museen für Naturkunde oder Technik, die ein geeignetes Kinderprogramm anbieten. Das Museum Folkwang in Essen zum Beispiel hat die Aktion "Kinder führen Kinder" ins Leben gerufen und auch gute Erfolge damit erzielt. In Hamburg schließlich waren Kinder unterwegs, um die Museen der Hansestadt zu testen. Die Junioren achteten streng darauf, wie sie empfangen oder ob sie überhaupt bemerkt wurden und ob die Erklärungen verständlich waren. Wichtig war ihnen, etwas selbst machen zu können. Später wurden Noten verteilt. Das Völkerkundermuseum und das Museum für Kommunikation teilen sich den ersten Platz. (SiS)