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28.10.06 / Eine würdige Gedenkstätte / Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich an Restaurierung von Luthers Geburtshaus

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Oktober 2006

Eine würdige Gedenkstätte
Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich an Restaurierung von Luthers Geburtshaus

Eine wichtige Etappe bei der Restaurierung und Ergänzung von Luthers Geburtshaus in Eisleben ist erreicht. Erst kürzlich konnte Richtfest gefeiert werden. Das Gebäude, in dem 1483 der Reformator Martin Luther geboren wurde, war bereits im 16. Jahrhundert entsprechend gekennzeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde es endgültig Gedenkstätte und Museum, in dem der Herkunft und Jugend Luthers gedacht wurde.

An den notwendigen Maßnahmen zur Instandsetzung der Gebäudestatik und den Trockenlegungsarbeiten beteiligt sich die "Deutsche Stiftung Denkmalschutz" mit 120000 Euro.

In den durch den Kupferbergbau prosperierenden Ort Eisleben zog es 1483 auch Hans Luder und Ehefrau Margaretha. Ihr Sohn Martin wurde hier am 10. November 1483 geboren und am Tag darauf in der Kirche St. Petri und Pauli getauft. Das Wohn- und Geburtshaus, das Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde, ist ein zweigeschossiger, mehrfach umgestalteter Bau mit massivem Erdgeschoß. Das Fachwerkobergeschoß ist zur Straße hin verputzt. Bis heute ist die ursprüngliche Raumaufteilung mit der großen Halle, dem Wohnraum und der Küche mit Rauchfang im Erdgeschoß erhalten, während das Obergeschoß 1689 durch einen Brand vernichtet wurde. Die Stadt ließ das Gebäude 1693 wieder errichten und danach als Armenschule und Gedenkstätte nutzen. Das Brustbild Martin Luthers mit Wappen über dem Portal der Straßenseite stammt aus dieser Zeit.

Mit der 1693 eingerichteten ersten Gedenkstätte ist es eine der ältesten Einrichtungen dieser Art im deutschsprachigen Raum überhaupt. Zum Museum mit sakralen Exponaten, welche die Frömmigkeit der Lutherzeit widerspiegeln, wurde das Gebäude nach einer Restaurierung 1815 bis 1819. Auf Anregung Friedrich August Stülers erfolgte von 1864 bis 1867 die Rekonstruktion des Erscheinungsbildes im 17. Jahrhundert. Die Hofseite wurde im Erdgeschoß von einer steinernen Doppelarkade durchbrochen und ist mit einem Sitznischenportal geschmückt, das Fachwerkobergeschoß durch einen nachträglich geschlossenen Laubengang strukturiert. Im Innern des auch heute noch als Museum genutzten Gebäudes befinden sich schlichte barocke Balkendecken. (DSD)


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