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04.11.06 / Die Familie Medici intim / Sohn der Dynastie verbindet Familiengeschichte mit Porträt der Renaissance

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. November 2006

Die Familie Medici intim
Sohn der Dynastie verbindet Familiengeschichte mit Porträt der Renaissance

Die Medici, eine große Florentiner Familie, die die europäische Geschichte und Kultur entscheidend beeinflußt hat. Zahllose Bücher sind über die Medici geschrieben worden.

Geschichtsbücher, historische Romane, Liebesromane und viele mehr. Doch wer könnte besser die Zeiten der italienischen Renaissance und die schillernde Vergangenheit der Medici schildern als ein Sohn der berühmten Dynastie selbst.

Lorenzo di Medici berichtet in der fesselnden Biographie "Die Medici - Die Geschichte meiner Familie" über die berühmtesten und interessantesten Mitglieder der italienischen Sippe.

"Die Nachricht von Giovanni di Medicis Wahl zum Papst traf knapp zehn Stunden später in Florenz ein. Die Stadt verfiel in einen wahren Freudentaumel. Es war nicht nur der erste Papst aus der Familie der Medici gewählt worden, sondern er war auch der erste Pontifex aus Florenz. Endlich hatte es einer von ihnen geschafft, zur höchsten Autorität der Christenheit aufzusteigen. Die Thronbesteigung wurde deshalb zu einem unglaublichen Jubelfest ... Die Florentiner vergaßen wie durch Zauberhand allen Haß, den sie so viele Jahre auf diese Familie gehegt und die sie ins Exil verbannt hatten."

Auch auf das Leben und den Charakter der zwei anderen Medici-Päpste sowie Papst Pius' IV., der einer anderen Familie entstammte, aber das Wappen der berühmten Familie übernehmen wollte, geht Lorenzo di Medici ein.

Selbstverständlich enthält der Autor dem Leser auch die große Staatsfrau Caterina di Medici (1519-1589), Königin von Frankreich, nicht vor.

"In der über tausendjährigen Geschichte Frankreichs haben nur wenige Frauen eine so große und nachhaltige Wirkung gehabt wie Caterina di Medici. Es mag gefallen oder nicht, sie mag herabgewürdigt oder gerühmt worden sein, aber Caterina hat diejenigen, die sich mit ihrer Geschichte beschäftigt haben, nicht gleichgültig gelassen, denn sie war zweifelsohne eine der größten Königinnen des Landes ... Caterina di Medici hatte eine unglückliche Kindheit und ein leidvolles Leben, aber das konnte ihr nie ihren ausgeprägten Lebenswillen nehmen. Von ihr ist ein Bild großer Härte überliefert, das ihrem Charakter nicht entsprach."

Lorenzo di Medici gibt in dieser Sammelbiographie vielen Mitgliedern der Dynastie Medici ein Gesicht.

Er berichtet über deren Eigenarten und zeigt den Einfluß auf, welchen sie auf die Renaissance, die Kultur, die Geschichte genommen haben.

Die Tatsache, daß der Autor selbst dieser großen Familie entstammt, macht seine Sicht der Dinge für den Leser um so interessanter und verleiht der Sammelbiographie eine persönliche Note. A. Ney

Lorenzo de` Medici: "Die Medici - Die Geschichte meiner Familie", Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, zahlr. Abb., geb., 319 Seiten, 24,90 Euro, Best.-Nr. 5897


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