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04.11.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. November 2006

Leserforum

Schlechtes Vorbild?
Betr.: "Köhler-Bild ,stigmatisiert'" (Nr. 41)

Nicht das Bild unseres Präsidenten, auch unsere nationalen Farben passen nicht in das Weltbild der noch immer mächtigen deutschen und ausländischen Feinde unseres deutschen Landes.

Warum sollen in Kindergärten nicht Bilder unserer Bundespräsidenten und unsere Fahnen hängen, lernen kleine Kinder doch unbewußt an Vorbildern?

Und sind das etwa schlechte Vorbilder?

Sollen kleine Türkenkinder nicht etwas mehr von der neuen Heimat ihrer Eltern mitbekommen?

Sollen sie nicht ein Gefühl für ihre deutsche Umwelt, ihre neue Heimat in sich aufnehmen?

Wer haßt unser Land so, daß er/sie/es sich von unseren Fahnen und den Bildern unserer Präsidenten beeinträchtigt fühlt?

Ich empfehle die Umsiedlung in die USA, wo zu lernen ist, wie man mit nationalen Symbolen umzugehen hat.

Walter Rosen, Berlin

 

Ungerufene Geister
Betr.: "Willkommen im Wirtschaftswunderland" (Nr. 43)

Die Versorgung eigener Kinder ist an erster Stelle nicht Sache der Regierung, sondern der Eltern.

Mit dem Schwinden des christlichen Glaubens in Deutschland erwachen erneut ungerufene Geister der vorchristlichen Geschichte. So zum Beispiel Neid, Grausamkeit, maßloser Egoismus, ungezügelte Unzucht, Haß, lasterhafte Lebensweise ohne Verantwortung für sich selbst oder andere und der Zerfall der Ehe als heilige Institution Gottes. Deutschlands Untergang in absehbarer Zeit als Pfeiler des Christentums und damit der zivilisierten westlichen Welt scheint besiegelt. Vielleicht war der Untergang Preußens der entscheidende Faktor?

Sicher gab es diese Laster auch in der "guten alten Zeit", aber sie waren längst nicht so schamlos öffentlich verbreitet, da die damaligen Bürger noch feste Begriffe über eine anständige Lebensweise im Herzen trugen.

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA

 

Nur Gedenkstätten für "die anderen"
Betr.: "Der vergessene Tod im Russen-KZ" (Nr. 41)

Heinrich George ist nur einer von vielen Vergessenen, deren Tod in sowjetischen Lagern nicht in die getürkte deutsche Geschichte paßt. Das verantworten Politiker und Einheitsmedien, für die es zweierlei Opfer gibt, Deutsche und andere, die deutschen unter "ferner liefen", für die anderen können nicht genug Gedenkstätten errichtet werden. Das können wir bedauern, aber nicht ändern. Medien und Parteien haben die Macht, gegen die redliche Bürger nicht ankommen.

Konstantin Hafner, Berlin

 

Symbol ihrer Eigenständigkeit
Betr.: "Ihre Eltern kamen aus Masuren" (Nr. 38)

Gegen die Darstellung der sportlichen Geschichte des FC Schalke 04 ist sicher nichts einzuwenden, aber im Gegensatz zur Erwartung, die die Überschrift weckt, kommt die Bedeutung des Clubs für die Identität der Ruhr-Masuren zu kurz.

Das beginnt schon damit, das es in der zweiten Überschrift heißt: "Viele Westdeutsche ostpreußischer Herkunft fanden im Fußballclub Schalke 04 ein Stück Heimat in der Fremde."

Es waren nicht "Westdeutsche", sondern es waren - oft noch in der Heimat geborene - Masuren, die sich unter den Westdeutschen nicht wohl fühlten, weil sie sich mit ihrer polnisch-masurischen Sprache und ihrem evangelischen Glauben unter ihnen fremd vorkamen und zudem mit echten Polen verwechselt wurden, die es auch im Ruhrgebiet gab.

Die erwähnten "weltlichen und christlichen Vereinsgründungen" dienten also vorrangig der ungestörten Pflege der masurischen Sprache und des evangelischen Glaubens.

Der letzte masurischsprachige Gottesdienst fand nach Schiwy in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Erle statt.

Und die Gebetsvereine der Gromadkis, die im Ruhrgebiet auch weit verbreitet waren, leben noch heute in den Ev.-lutherischen Gebetsvereinen und etwa in dem 1961 gegründeten "Gemeinschaftswerk der Evang.-Lutherischen Gebetsgemeinschaften e.V." mit seinen sozialen Einrichtungen weiter, auch wenn die masurische Sprache von den Mitgliedern nicht mehr gesprochen wird.

Unter den weltlichen Vereinsgründungen war Schalke 04 für die rund 200000 Ruhr-Masuren so etwas wie ein Symbol ihrer Eigenständigkeit; denn es war ja nicht so, daß die Spieler ihr Masurentum versteckten.

Von den acht masurischen Spielern der Meistermannschaft von 1934 änderte nur Cerwinski seinen Namen. Ausgerechnet ihn erwähnt der Verfasser, aber nicht, daß Kalwitzki, Szepan, Gellesch, Badoreck, Kuzorra, Tibulski und Urban an ihren masurischen Namen festhielten.

So konnte es dann kommen, daß 1934 in der polnischen Presse Überschriften erschienen wie "Schalke 04, die Gemeinschaft unserer polnischen Landsleute" oder "Die deutsche Fußballmeisterschaft in Händen der Polen". Auf Wunsch der Spieler reagierte die Vereinsführung und veröffentlichte im "Kicker" eine Liste mit den Geburtsorten der Aktiven und deren Eltern, die alle innerhalb der Reichsgrenzen lagen; denn Schalke war eben der Club der Ruhr-Masuren! (Nach Hans Rettkowski im "Neidenburger Heimatbrief", Nr. 126; dort gibt es auch einen Hinweis auf die Arbeiten von Prof. Heinz Menge, Ruhruniversität Bochum, zum Thema).

Hans-W. Erdt, Oldendorf

 

Anders, als bisher immer gedacht
Betr.: "Täterväter im Trend" (Nr. 36)

Wie der Artikel von H.-J. von Leesen wieder einmal bestätigt, hat manch einer seine Schwierigkeiten mit dieser besonderen Sorte von Vorfahren, deren Pech es war, daß sie sich ihr Geburtsjahr nicht aussuchen konnten.

Als bescheidener Mensch vermeide ich es im allgemeinen möglichst, mich in den Vordergrund zu schieben; zutreffend gilt "Eigenlob stinkt". Dementsprechend zeigt ein aktuelles Zwiebelbuch, daß Eigenkritik durchaus nützlich und auflagensteigernd zu sein vermag, auch wenn der Gedanke an Zwiebeln leicht die Augen tränen läßt. Jedoch ist dies eigentlich unnötig, da sich daraus, daß einer ein paar Wochen mit einer Einheit der Waffen-SS herumfuhr, ohne mangels eines Feindes die Landserweisheit "Wer zuerst schießt, lebt länger" beherzigen zu müssen, weder Vorwürfe noch Mitleid ableiten lassen. Aber zur Sache. Wer sich wirklich über die "Tätervölker" und darüber, wie sie in der Regel waren und sich verhielten, informieren will, könnte dies leicht mit Hilfe einer kleinen Trilogie tun, bestehend aus zwei schmalen Bändchen und einem Heft: "Einer vom Jahrgang 23", "Weder Narren noch Täter ..." und "Zwischen Kriegsgeneration und Friedensbewegung". Dazu, auf diese so dreist hinzuweisen, fühle ich mich nur berechtigt aufgrund der großen Anzahl von Anrufen, Briefen, manchmal sogar Besuchen und weiteren Buchanforderungen, die ich von Lesern erhielt und ständig noch erhalte. Übereinstimmend wird mir bestätigt, daß die Lektüre dieser Büchlein die Kinder und Enkel dazu gebracht habe, ihnen zu glauben, daß die damalige Zeit und mit ihr die "Täter" anders waren, als sie es bisher gemeint hatten. Daß letztere nämlich nicht nur Narren, Mitläufer oder gar Verbrecher waren, wie man es ihnen weiszumachen versucht, sondern einfach Kinder ihrer Zeit, was sich aber heute kaum einer vorstellen kann.

Will Seelmann-Eggebert, Ahlhorn

 

Anbiedern bringt Politikern nichts
Betr.: "Berliner CDU will ,grüner' werden" (Nr. 41)

Wenn die Berliner CDU sich für Lärm und Mieterschutz einsetzen möchte, macht sie das nicht grün. Überhaupt sollte sie sich nicht mit fremden Farben schmücken wollen, schon gar nicht mit der grünen, die nur einen Überzug über einem kräftigen Rot abgibt.

Berlin braucht eine Bürgerpartei, die mitten unter den Berlinern steht, weiß, was sie bewegt, was sie brauchen und was sie wissen müssen.

Und diese Partei muß zeigen, daß sie von einem Willen getragen wird und nicht nur von den Egoismen eitler Politiker, die sich gegenseitig die Posten abzujagen suchen.

Anbiedern ist nicht nur für die Berliner CDU eine schlechte Sache, denn der Anbiedernde belegt, daß er nicht gebraucht wird, selber nichts zu bieten hat. Das hatten die Berliner auch bei der vergangenen Wahl erkannt, bei der die Berliner CDU gerade mal 13 bis 14 Prozent der Wahlberechtigten hinter sich gebracht hat.

Sigrun Holzer, Berlin

 

CDU ist ausgefallen
Betr.: "Der Union fehlt eine konservative Schwester" (Nr. 39)

Die Union befindet sich im freien Fall. Wenn wie in Berlin von 100 Wählern 40 gar nicht erst zur Wahl gehen und von den 60 nur ein Fünftel die CDU wählen (wie viele davon mit Widerstreben?), dann liegt die Union zwischen zwölf und 13 Prozent der Wahlberechtigten. Viel ist von ihr nicht mehr zu sehen. Auch wenn es der SPD nicht viel besser geht, hat sie mit den Grünen und der Linkspartei zwei linke Genossen, ein linker Block, hinter dem die Union sich verstecken kann und wohl auch für die Regierungsmacht keine Chancen mehr haben dürfte, wenn zwischen den linken Brüdern erst noch einige Stolpersteine weggeräumt sind. Ich meine, daß es noch viele konservative Bürger in der Republik gibt, die aber keine Partei finden, der sie guten Gewissens ihre Stimme geben können. Die CDU ist weitgehend ausgefallen.

Hubert Jakobs, Leverkusen

 

Ausdehnungswille war schon viel eher bekannt
Betr.: Vertriebenen-Ausstellung "Erzwungene Wege"

Während eines Aufenthaltes in Berlin besuchte ich natürlich auch die oben genannte Ausstellung. Fazit aller dokumentierten Vertreibungen: Wer die Macht hatte, nutzte die Gunst der Stunde und breitete seinen Bereich so weit aus, wie es nur möglich war. Die Behandlung der Bevölkerung blieb immer gleich. Entsprachen sie nicht den Vorstellungen der Regierenden, wurden diese Menschen im günstigsten Fall zu billigen Arbeitskräften degradiert. Wer noch mehr seinen Gebietszuwachs "genießen" wollte, ließ foltern, morden, vertreiben - je nach Gegebenheit.

Als Ostpreußin interessierten mich die Tafeln "Vertreibung der Deutschen 1945" besonders. Hier suchte ich nach Stolpersteinen, die den Polen und der politischen Korrektheit gar nicht gefallen. So heißt es immer: Flucht und Vertreibung sowie die entschädigungslose Enteignung privaten Grundeigentums hängt mit Hitlers angefangenem Krieg und seinen Verbrechen zusammen. Die Frage, warum dann nicht alle Deutschen vertrieben und enteignet wurden, ist mir nie beantwortet worden. In der Ausstellung las ich nun, (sinngemäß wiedergegeben) daß die polnische Exilregierung schon früh (28. September 1939) Gebietsforderungen im Westen erhoben hat; aber die Abtretung im polnischen Osten verweigerte. Diese Forderung wurde auf den Kriegskonferenzen in Jalta (1943) und Teheran (1945) gebilligt. Doch Stalin hatte "vorgesorgt". Im Juli 1944 setzte er eine kommunistische Führung in Polen ein, und am 16. August 1945 wurde ein Grenzvertrag zwischen beiden Staaten abgeschlossen, in dem die Russen das besetzte Ostpolen behielten und Polen seinen Gebietsverlust auf Kosten Deutschlands ausglich. (der Begriff "unter polnischer und russischer Verwaltung" im Potsdamer Abkommen war nur eine Verschleierung). Der Ausdehnungswille Polens war schon viel eher bekannt. In der Festrede des Mohrunger Bürgermeisters Artur Weyde zur 600-Jahr-Feier 1927 kann man unter anderem lesen: "So weit ist es gekommen, daß polnische Machtgier unverhohlen von der Einverleibung ganz Ostpreußens in den polnischen Staat spricht." Ja, und 1927 war Hitler weder an der Macht noch seine Grausamkeiten passiert. Polen ist es jetzt wohl hochnotpeinlich, daß die Wahrheit dargestellt wird. Hitler war einfach nur bequem.

Elisabeth Krahn, Celle


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