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11.11.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 11. November 2006

Leserforum

Achtung hat sich in Verachtung verwandelt
Betr.: Mozart oder Mohammed und Saubere Lösungen (Nr. 40)

Mir ist nach allem, was ich bisher erlebt habe, die "Achtung" gegenüber Politik und ihren Vertretern total abhanden gekommen, an deren Stelle ist übelste "Verachtung" eingekehrt. Ich habe einst gedacht, in einem Land zu leben, mit dem ich mich voll und ganz identifizieren kann; statt dessen werde ich, besonders als alter Mensch, nicht mehr akzeptiert und fair behandelt, sondern von allen Seiten nur noch vergackeiert.

Ein Papagei redet auch immer ein- und dasselbe, aber nur zur Belustigung seines Halters.

Es wäre ja gelacht, wenn die Amtierenden ihre "Reformen" nicht über die zweijährige Hürde hinüber bekämen; in der hauptsächlichen Absicht, vor allem die eigenen Pensionsansprüche für die gesamte Legislaturperiode zu sichern!

Margot Mahner, Bremen

 

 

Wenn der Staat wollte, dann könnte er
Betr.: "Willkommen im Wirtschaftswunderland" (Nr. 43)

Ihre Frage, ob der deutsche Staat seine Bewohner noch ausreichend vor Armut schützen kann, habe ich mit "ja" beantwortet, unter der Voraussetzung, daß Sie damit ausschließlich "seine deutschen Bewohner" meinen.

Eigentlich hätte die Frage lauten müssen: Könnte der deutsche Staat seine deutschen Bewohner noch ausreichend vor Armut schützen?

Meine Antwort wäre gewesen: Ja, wenn er es wollte, könnte er es. Und dieses "wollte" beinhaltet notwendige Maßnahmen wie Asylantenstop, Rückführung der Ausländer, vor allem der Scheinasylanten und Wirtschaftsflüchtlinge, in ihre Heimatländer, Austritt aus der Europäischen Union, Stop des Einsatzes unserer Bundeswehrsoldaten in Kriegsschauplätzen, die uns nichts angehen.

Edith Schlösser, Kerpen

 

 

Helfen geht anders
Betr.: "Lehrer decken Illegale" (Nr. 41)

Lehrer deckten Illegale, und sie fühlten sich dabei toll, hatten sie doch gezeigt, was für ein mitfühlendes Herz sie haben. Und der Staat ist doch nicht die Sache vieler linker Lehrer, die ein von den 68ern geprägtes Verhältnis zu ihm haben, "So wahr ihnen die GEW helfe." Und von Recht oder Beamtenpflicht (Pension ist aber super) haben sie nichts mitbekommen.

Kindern gehört natürlich unser Mitgefühl, nur können wir nicht alles Elend unserer Welt auf unseren Schultern tragen. Wir müssen Grenzen setzen, wenn wir nicht selbst vor die Hunde gehen sollen. Wenn Lehrer helfen wollen, sie verdienen ja nicht schlecht, dann her mit ein paar Daueraufträgen für Organisationen, die Kindern in der Dritten Welt zu einem menschenwürdigen Leben verhelfen wollen. Da ist ihrem Mitfühlen keine Grenze gesetzt, und ihre Hilfe muß nicht von anderen Bürgern bezahlt werden, die von ihnen nicht gefragt wurden. Wir alle sind doch der Staat.

Hans-Jörg Kandolf, Neu-Fahrland

 

 

Kampf gegen sich
Betr.: "Schöne heile Förderwelt" (Nr. 39)

Unser Staat hat so wenig Geld, daß seine Politiker nach immer neuen Wegen suchen, um an das den Bürgern noch verbliebene Geld zu gelangen. Statt ihre Beute für die Bürger, für das Wohl des Staates, für den wirtschaftlichen Aufschwung und für mehr Arbeitsplätze zu verwenden, verschleudern sie Millionen unter Außerachtlassung linksextremer Gewalttaten in einem abstrusen Kampf

gegen Rechts, ein zusammenfassender Begriff, der auch oft die Union einbezieht, die sich nicht scheut, diesen Kampf auch gegen sich selbst zu unterstützen.

Hinter diesem Kampf gegen Rechts stehen auch finanzielle Interessen, denn die "Kämpfer" wollen ja auch ihren Stundenlohn haben, keinen schlechten. Umsonst ist auch der Kampf gegen Rechts nicht zu haben. Dabei wäre doch alles so einfach. Würden Deutschlands Bürger endlich die Auswirkungen eines Kampfes "für" Rechts verspüren, hätten Rechts- wie Linksextremisten keine Chance.

Karlheinz Saurbier, Bad Salzschlirf

 

 

Kinder sind doch nicht alle gleich
Betr.: "Zahl der Sitzenbleiber reduzieren" (Nr. 40)

Das Ziel ist zu begrüßen, die linksextremistische Art der Durchführung in Schleswig-Holstein kann nur mit aller Schärfe abgelehnt werden.

Gemeinschaftsschulen, das Zusammenpferchen unterschiedlichster Anlagen, Fähigkeiten,

Behinderungen und sozialer Störungen ist für mich ein Verbrechen am Kind, das ja kein Gemeinschaftsprodukt ist, nicht vorgeformt aus einer Maschine kommt und nicht in der gleichen Verpackung bis zur Einschulung aufbewahrt worden ist.

Will ich weniger Sitzenbleiber, Schulabgänger ohne Abschluß, dann muß ich in sie investieren, wozu ich Geld und mehr Lehrerstunden benötige, Kleingruppen bilden muß, die bis zur Einzelförderung führen können.

Auch dann noch wird es Schüler geben, bei denen alle Hilfen versagen, aber man hätte nach ihrer Förderung doch das Gefühl, sein Möglichstes gegeben zu haben.

Alle Schüler in eine Klasse zu sperren, sozialistisches Ur-Modell, schadet allen Kindern gleichermaßen, den einen verweigert es die Ausbildung ihrer Fähigkeiten, den anderen gibt es zu wenig Hilfen und Förderung, anderen setzt es nicht die notwendigen Grenzen in ihrem Sozialverhalten ...

Wenn das die CDU in Schleswig-Holstein mitmacht, ist sie nicht besser als die roten Genossen / Genossinnen.

Paul Peter Schultz, Heidelberg

 

 

Wie viele Jahre sollen wir noch warten?
Betr.: Landestreffen

Das Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern verdient großes Lob für das Engagement bei der Organisation.

Neben dem kulturellen Gedanken und dem göttlichen Segen des Kaplans aus Allenstein bleiben viele Fragezeichen.

Am peinlichsten berührt war ich, daß kaum politische Forderungen gestellt wurden. Mit Glück konnte ich zudem feststellen, daß ich nicht Bürgerin der Stadt Neubrandenburg bin, denn die Rede des Stadtpräsidenten von Neubrandenburg, Herrn Rühs (CDU), war mehr als peinlich.

Warum ist die Stadt Neubrandenburg unfähig, an die deutschen Heimatvertriebenen zu erinnern? Ein Gedenkstein ist nicht alles!

Unser Aufbauwerk für Deutschland findet in der kreisfreien Stadt Neubrandenburg keine Anerkennung, das ist die Tatsache, die ich durch die Aussage des CDU-Mannes Rühs mit nach Hause nehmen konnte. Wer nicht dabei war, dem gebe ich die Aussage gerne zur Kenntnis: "Aufgrund politischer Mehrheiten ist es nicht möglich, einen Gedenkstein für die deutschen Heimatvertriebenen in Neubrandenburg zu errichten." Doch wie viele Jahre sollen wir noch warten?

Schreiben Sie bitte den Oberbürgermeister Paul Krüger, F. Engels Ring 53, 17033 Neubrandenburg an und unterstützen Sie das Anliegen, daß auch diese Stadt an die deutschen Heimatvertriebenen erinnert.

Ida Klee, Holldorf

 

 

Deutsches Vaterland vergessen - Verbrechen an unserem Volk
Betr.: "Danke für Ihre Aufrichtigkeit, Herr Akkaya" (Nr. 41)

Dieser Artikel von Klaus Rainer Röhl ist lesenswert, weil er Denkanstöße für die Zukunft unseres deutschen Volkes beinhaltet. Der Artikel weist darauf hin, daß unser deutsches Volk am Untergehen ist.

Die Wurzel für das Untergehen unseres Volkes haben unsere Bundesregierungen gelegt, weil sie unser deutsches Vaterland vergessen haben und mehrere Millionen Menschen aus fremden Völkern zu uns geholt haben beziehungsweise reingelassen haben. Für diese Verbrechen an unserem Volk müßten sie zur Rechenschaft gezogen werden, weil sie Umstände geschaffen haben, in deren Folge unser deutsches Volk in Europa verschwindet. Zwischen dem Amtseid eines Ministers und seinen Taten klafft eine gewaltige Lücke, in die unser Volk stürzt. Alle, die sich mit der Demographie unsere Volkes befassen, erkennen, daß wenn keine grundsätzliche Änderung in unserem Volk stattfindet, wir Deutschen in 50 Jahren nur noch eine Minderheit in unserem Land sind und in 100 Jahren kaum noch Spuren unsere Volkes in Europa zu finden sind.

Georg Banszerus, Höxter

 

 

Unnötig
Betr.: "Machtlos mit gezückter Waffe" (Nr. 42)

Ich habe mit großem Interesse ihren Beitrag bezüglich des Opiumanbaus in Afghanistan gelesen.

Geärgert hab ich mich allerdings über die für ihre Publikationen sonst unüblichen unnötigen Anglizismen.

Ein "warlord" ist im Deutschen ein "Kriegsfürst" oder "Kriegsherr" und ein "special agent" ist ein "Spezialagent".

Desweiteren ist das aus dem Französischen stammende Wort "Diner" mißverständlich, denkt man doch hier, angesichts der anglomanen deutschen Presse, zunächst eher an Englisch "diner", also an ein billiges Straßenrestaurant.

Thomas Wagner, Alagoinhas, Brasilien

 

 

Zu wenig Kräfte
Betr.: "Die Lage spitzt sich zu" (Nr. 42)

Die Lage in Afghanistan spitzt sich zu.

Immer dringlicher stellt sich die Frage, was wir dort überhaupt zu suchen haben und mit welcher Begründung in diesem uns sehr fernen Land deutsche Soldaten möglicherweise sogar den Tod finden sollen.

Ich meine, daß dies Bundesregierung und Parlament nicht verantworten können.

Wenn internationale Organisationen in Staaten für Sicherheit sorgen wollen, dann doch bitte mit ausreichenden Kräften, die dem Gegner ob ihrer Überlegenheit keine Chance lassen und dem Hilfesuchenden die Zeit zur Stabilisierung des Staates geben.

Waldemar Küperts, Groß Gerau

 

 

Falsche Fregatte
Betr.: "Auf in den Libanon" (Nr. 40)

Bei der auslaufenden Fregatte handelt es sich um eine Schiff der Klasse 122. Also nicht um die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern", die der Klasse 123 angehört.

Werner Schiemann, Friedenfels

 

 

Geschmacklos
Betr.: "Wolfgang Schäuble in Allenstein" (Nr. 41)

Na bitte, nun wissen wir endlich, wem wir die ersehnte Einheit zu verdanken haben.

Dieses unterwürfige Verhalten eines deutschen Ministers ist - gelinde gesagt - geschmacklos.

Wilhelm Ruppenstein, Norderstedt

 

 

Ein Gebot der Höflichkeit
Betr.: Ortsnamen

Die PAZ lese ich sporadisch bei aus Ostpreußen stammenden Bekannten. Mein Interesse an Ostpreußen ist auf die Gegenwart und die Zukunft bezogen. Dazu gehört natürlich auch die Historie. In Masuren bin ich seit zirka 15 Jahren mehrmals im Jahr bei Freunden zu Besuch. Aus der erlebten Entwicklung gäbe es viel zu berichten, aber darum geht es mir heute nicht.

Ich bin verwundert darüber, daß in Artikeln zu aktuellen Ereignissen nur der deutsche Ortsname genannt wird und der polnische Name verschwiegen wird. Beispiel: Ausgabe 41, Seite 20 zu einer Ausstellung in Preußisch Holland. Erwähnt wird, daß die Ausstellungstafeln zweisprachig sind und auch die polnischen Kommunalpolitiker werden namentlich genannt. Warum wird der heutige Name nicht einfach in Klammern genannt.

Die derzeitigen Namen von Königsberg und Allenstein sind geläufig und müssen nicht laufend erwähnt werden. Aber in dem Artikel auf Seite 13, in dem über die von der Universität an Wolfgang Schäuble verliehene Ehrendoktorwürde berichtet wird, wäre ein aktueller Name dieser Universität angebracht gewesen.

In den mir bekannten ländlichen Gebieten Masurens gab es bei der Nennung von alten und neuen Ortsnamen nie Probleme. In Buchhandlungen gibt es Karten zu kaufen, die beide Namen erhalten. Es gibt zahlreiche Reiseführer in deutsch und polnisch und mit beiden Ortsnamen. Es gibt auch Kartennachdrucke von polnischen Karten von vor 1939 zu kaufen, die den deutschen Namen und die damalige polnische Benennung haben und als Überdruck den heutigen polnischen Namen, wie zum Beispiel bei Sensburg und Johannisburg.

Nur wenn wir, Deutsche wie Polen, mit unserer Geschichte und den daraus resultierenden Fakten unverkrampft umgehen, können wir gemeinsam versöhnungsfeindlichen Politikern trotzen. Die polnische Bevölkerung ist nicht deutschfeindlich, und über das Warschauer Zwillingspaar gibt es deutliche Wort.

Aber nicht nur deswegen bin ich für zweisprachige Ortsnamen, ich halte es auch für ein Gebot der Höflichkeit gegenüber der Bevölkerung und ihren Mandatsträgern.

Hartwig Löhr, Reinbek

 

 

Die Frechheit kennt keine Parteigrenzen
Betr.: "Eine Hauptstadt, ein Regierungssitz" (Nr. 42)

Was eine Selbstverständlichkeit für intelligente Menschen ist, ist in unserem Land, wie es scheint, nicht machbar, weil zu viele zu mächtige Politiker ihre ganz persönlichen Interessen haushoch über das Gemeinwohl stellen.

Die unverfrorene Frechheit kennt keine Parteigrenzen.

Angeblich oder tatsächlich haben wir kein Geld, aber deutsche Politiker haben es, um Bonn, mit dem sie wohl versippt sind, auch weiterhin als Zweitregierungssitz zu erhalten und dafür unser Geld zum Fenster hinaus auf Bonns Straßen zu werfen.

Daß sich die Europäische Union die kostspielige Idiotie leistet, das europäische Parlament zwischen Brüssel und Straßburg für viele Millionen Euro regelmäßig wechseln zu lassen, entschuldigt die bundesdeutsche Torheit absolut nicht.

Günther Morgenstern, Salzhausen

 

 

Keine zweite Heimat gefunden
Betr.: "Was vom alten Allenstein zeugt" (Nr. 37)

Mein geliebtes Allenstein, es war mir so nah und doch so fern.

Mein Heimatgefühl ist noch so stark, daß es oft sehr wehtut, und das auch noch nach über 61 Jahren!

Ich bin 1923 in Allenstein geboren! In die Bismarck-Schule gegangen zu "Fräulein Sonnabend", und dann in die Luisenschule! Es war eine herrliche Jugend in einem vorbildlichen Elternhaus. Wir wohnten in der Freiherr von Stein Straße 24, heute W. Emilia Platter 24. Es steht noch da, sehr verkommen! Es gehört der Stadt. Mein Vater war Besitzer der Rathausdrogerie Fritz Krenz. 1920 hatte er sie vom damaligen Besitzer Krenz gekauft, mit der Auflage, den Firmennamen zu behalten!

Ich habe in den 60 Jahren keine zweite Heimat gefunden.

Gisela Engelhardt, Neuss

 

 

US-Lagerhaft - Wir vegetierten im Schlamm
Betr.: Zweiter Weltkrieg

Ein guter Freund von mir bezieht Ihre Zeitung regelmäßig, und ich habe das Glück, den Inhalt mit ihm zu teilen. Ihre verhältnismäßige Offenheit über politische Probleme, besonders über Vertreibung, Recht und Unrecht, sind sehr interessant und regen zum Denken an.

Allerdings erscheint es mir, als ob das Schwergewicht bei den östlichen Schandtaten liegt und der Westen ziemlich glimpflich davonkommt.

Am 1. Mai 1945 versuchte ich mit noch zwei Fliegerkameraden, von München zu unserer Einheit, der Luftkriegsschule in Fürstenfeldbruck, zu gelangen. Da aller Verkehr brach lag, marschierten wir einfach nach Westen, unserem Standort und den Amerikanern entgegen. Wir waren uns bewußt, daß der Krieg so gut wie verloren war, und wollten uns der erstbesten amerikanischen Truppe ergeben.

Da wir als Fluglehrer in keinerlei Kämpfe verwickelt waren, glaubten wir, man würde unser Soldbuch prüfen, uns eine Bescheinigung der friedlichen Übergabe ins Buch heften und uns nach Hause schicken. Leider kam es ganz anders.

Mit erhobenen Händen wurden wir auf einen Sammelplatz getrieben und dann begann unser Leidensweg mit dem Marsch nach dem Westen. Trotz eines Überflusses an Lastwagen mußten wir die zirka 30 Kilometer bis Fürstenfeldbruck zu Fuß gehen. Als wir den Fliegerhorst erkannten, sagten wir aus Spaß: "Jetzt können wir gleich wieder in unsere alten Unterkünfte einziehen. Jedoch der Marsch ging noch etwas weiter, bis wir an einem großen Feld ankamen, vor dem etwa 30 US-Soldaten mit langen Stangen standen. Jetzt mußten wir Spießruten laufen bis zum Lagereingang, während die Soldaten auf uns eindroschen. Es hatte geregnet, die Erde wurde schlammig, mehr und mehr Soldaten aller Waffengattungen wurden zu Hunderten auf diesen Acker getrieben. Hier mußten wir für etwa zwei Monate vegetieren.

Die erste Woche erhielten wir weder Essen noch Trinken. Viele scharrten den Schlamm zur Seite, um wenigstens einen trockenen Platz für die Nacht zu haben. Wir drei Kameraden hatten in einem Fallschirmsack etwas Proviant gerettet, das war unser Glück. Doch jeden Tag starben einige der Lagerinsassen, besonders die sehr Jungen und die Alten, die diesen Strapazen nicht gewachsen waren. Aborte gab es nicht. Die Notdurft mußte am Rande des Lagers gemacht werden. Wenn neue Gefangene kamen und der Raum wurde zu eng, dann mußten sie an diesen Stellen kampieren. Das Lager hatte keinen Zaun, war aber von Gewehrposten umgeben. Nachts schossen sie öfters wahllos ins Lager und es gab Tote.

Dies soll genug sein, um Ihren Lesern einen kleinen Einblick über die unmenschliche Behandlung der Amerikaner unseren Soldaten gegenüber zu vermitteln. Später wurden die Verhältnisse besser, wir mußten noch mehrere Monate Frondienste in Frankreich leisten, doch wir überlebten. Das Schicksal war mir gnädig.

Genau ein Jahr nach meiner Gefangennahme wurde ich am 1. Mai 1946 nach Hannover entlassen. Fünf Jahre später wanderte ich nach Kanada aus. In diesem schönen Lande habe ich meine Zukunftsträume weitgehend erfüllen können. Die Gefangenschaft ist nur noch wie ein böser Traum.

Der kanadische Autor und Geschichtsforscher James Bacque hat die Schicksale der deutschen Kriegsgefangenen in den Westalliierten Lagern in seinem Buch "Other Losses" dokumentiert. Er beziffert die Verluste auf eine Million. Leider gab es bisher weder eine Untersuchungskommission noch wurde jemand angeklagt. Wo bleibt das gleiche Recht für alle? Was sagen die Politiker?

H.R. Hartel, Brantford, Kanada

 

 

Schwäche gezeigt
Betr.: "Das Vertrauen verspielt" (Nr. 38)

So ist es leider! Und der Eindruck drängt sich auf, daß es nur immer so weiter gehen wird.

Die Koalition und überhaupt die Parteien wissen nicht, wie es weitergehen soll, wie sie die Arbeitsplätze und den Wohlstand erhalten, trotz der von ihnen herbeigelobten Globalisierung für das eigene Land auch etwas übrig behalten können.

Nun ist gerade wieder von einem Verbot der NPD die Rede, bei dem ich mich frage, warum die PDS überhaupt zugelassen worden ist.

Aber wie auch immer: Verbote sind ein Zeichen der Schwäche und besagen das eigene Unvermögen, die Bürger hinter sich zu scharen.

Deutlicher kann vor allem die SPD den Bürgern nicht ihr Unvermögen vorführen.

Niklas Wackenröder, Rheine


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