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18.11.06 / Ruhmloses Ende / Vier Herrscher aus dem Hause Habsburg und ihr Schicksal

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. November 2006

Ruhmloses Ende
Vier Herrscher aus dem Hause Habsburg und ihr Schicksal

Wie in allen europäischen Königshäusern haben sich auch im österreichischen Herrscherhaus der Habsburger viele Tragödien ereignet.

Sigrid-Maria Größing hat ihr Buch "Tragödien im Hause Habsburg" vier Abkömmlingen dieser Familie gewidmet. Vier Menschen, die sich in ihr Schicksal fügten und daran letztendlich zugrunde gingen.

"Natürlich war Marie Antoinette vor allem auf ihren Gemahl neugierig, der an der Seite seines schönen Großvaters ihre Ankunft mehr notgedrungen als freudig erwartete ... Im Wald von Compiègne, einem Schicksalsort in der Geschichte, sollte Marie Antoinette sowohl ihren Gemahl als auch dessen Großvater kennenlernen. Als die prachtvoll verzierte Kutsche anhielt, die der französische König an die Grenze gesandt hatte, und die Türen geöffnet wurden, sprang Marie Antoinette aus dem Wagen und eilte leichtfüßig auf den König zu, um vor ihm in einem tiefen Hofknicks zu versinken."

Was so vielversprechend für die junge Frau begann, sollte wenige Jahre später ein schlimmes Ende nehmen.

Sigrid-Maria Größing faßt im ersten Kapitel dieses Buches die interessantesten und wichtigsten Lebensabschnitte Marie Antoinettes, Königin von Frankreich, zusammen.

Im zweiten Kapitel berichtet die Autorin über Leopoldine, die sogenannte "Mutter Brasiliens", welche mit dem alles andere als treuen Dom-Pedro verheiratet wurde und letztendlich an den Folgen dessen seelischer und körperlicher Mißhandlungen als Kaiserin Brasiliens verstarb.

Des weiteren finden Maximilian, Kaiser von Mexiko, und Karl I., Kaiser von Österreich, in diesem Buch Erwähnung. "Über die Absicht Maximilians nach Mexiko zu gehen, war man in Europa geteilter Meinung. Vor allem die engsten Familienmitglieder versuchten ihren Einfluß geltend zu machen und den Erzherzog und seine Frau von dem dubiosen Abenteuer abzuhalten ..."

Hätte Maximilian nur auf die warnenden Stimmen gehört, denn am "12. Juni 1867 begann das Verfahren gegen den - wie es hingestellt wurde - selbst ernannten mexikanischen Kaiser im städtischen Theater, wie in einem richtigen Schauprozeß", welches für den einst so optimistischen Herrscher alles andere als gut und fair verlaufen sollte. Vier unterschiedliche Schicksale, vier völlig verschiedene Charaktere, verbunden nur aufgrund der gemeinsamen Abstammung, den Wurzeln im Hause Habsburg und einem ähnlich ruhmlosen Ende als Monarch, wenn auch sehr unterschiedlicher Länder und Völker.

Sigrid-Maria Größing gelingt es, dem Leser auf den verhältnismäßig wenigen Seiten dieses Buches sachlich und komprimiert relativ viel Geschichts- und Hintergrundwissen auf eine anschauliche und gut greifbare Art und Weise zu vermitteln. A. Ney

Sigrid-Maria Größing: "Tragödien im Hause Habsburg", Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2006, SW Abb., geb., 208 Seiten, 19,95 Euro, Best.-Nr. 5937


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