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02.12.06 / Vom Tennis zum grünen Blut

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Dezember 2006

Vom Tennis zum grünen Blut

Pong! Mit diesem einfachen Geräusch begann 1972 in den Wohnstuben und Kinderzimmern eine Revolution der Spielkultur. In jenem Jahr brachte "Atari" das weltweit erste populäre Videospiel (Pong) auf den Markt. Es ist damit der Urahn aller heutigen Computerspiele. Ziel des Spieles, das an Tennis beziehungsweise Tischtennis - daher auch der abgeleitete Name "Ping-Pong" - erinnerte, war es, den Ball mittels Schläger auf die andere Seite des Spielfeldes zu bringen, ohne daß der Gegner herankommt.

Soweit, so harmlos - in der Gegenwart versuchen Spielehersteller eine Jugendfreigabe ihrer Spiele durch das Verwenden "grünen Blutes" zu erlangen. Die Logik dahinter: Solange kein "rotes Blut" fließt, liegt eine genügende Abstrahierung der Wirklichkeit vor.

Zwischen den Anfängen mit "Pong" und den heutigen Versuchen, eine Jugendfreigabe zu erhalten, liegen 34 Jahre Entwicklung und Fortschritt in der Computerspiel-Industrie.

Am Anfang dominierten Spiele, in denen vor allem aus seitlicher zweidimensionaler (2D) Perspektive gespielt wurde. In den späten 80er Jahren kamen Rollen- und Abenteuerspiele auf, die aber immer noch nur eine 2D-Sicht von oben boten. Erst Mitte der 90er kam es zu dem entscheidendem Wandel bei den Spielen. Die Technologie war inzwischen soweit fortgeschritten, daß es dem Spielentwickler möglich wurde, echte dreidimensionale Darstellungen (3D-Grafik) zu verwenden.

Dieser Fortschritt ermöglichte die Entwicklung eines völlig neuen Spiel-Genres: den sogenannten "Ego-Shooter" (aus der "Ich-Perspektive schießend"). Und wenn "Pong" für den Beginn des Computerspiel-Zeitalters genommen werden kann, muß man das Geräusch einer explodierenden Granate als Startschuß für diese Spielegeneration begreifen.

Zu den Vorreitern dieses Genres gehörte das Spiele "Doom", das im Dezember 1993 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das Ziel war schon damals: "Alles töten, was sich bewegt" - wobei es sich bei den damaligen Gegnern um "Höllenwesen" handelte. Heute, 13 Jahre später haben Monster als Feindbild ausgedient, und man hat den menschlichen Gegner entdeckt. F. Möbius


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