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16.12.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 16. Dezember 2006

Leserforum

Alarmsignale
Betr.: "Eltern sind ahnungslos" (Nr. 47)

Auch Eltern sind keine Hellseher und können nicht jeden Gedanken ihrer Kinder erahnen, wie sie ja auch selbst nicht immer in den Grund der Seele ihres Partners schauen können.

Aber, es muß doch auffallen, wenn der Sohn Freude an Gewalt hat, sich diesbezügliche Videos ansieht und die zugehörigen Computerspiele seine Freizeit ausfüllen. Auch müssen Eltern doch merken, wenn ihr Sohn Probleme mit seiner Umwelt hat. Und daß er sich ganz unbemerkt Waffen besorgen kann, ist auch schwer verständlich.

Killerspiele würde ich verbieten, auch auf die Gefahr hin, daß es junge Menschen gibt, die sich durch Verbote besonders reizen lassen. Diese Produkte kranker Hirne und übler Gewinninteressen sind nichts als Schmutz, der wie der auf der Straße zusammenzukehren und auf den Müll zu befördern ist.

Das Verbot dient auch als unmißverständliches Signal. Auch wenn man in einer freien Gesellschaft mit Verboten äußerst sparsam umgehen solle, gibt es doch das Gebot: Bis hierher und keinen Schritt weiter.

Ulrich Marten, Offenbach

 

 

Nicht alles Gold
Betr.: Mehr Werte à la CSU?

In konservativen Kreisen gilt Bayern immer noch als das Land der Träume. Alles scheint hier besser zu sein als in Restdeutschland.

Wirklich? Stichwort Bildungspolitik: Unsere Tochter besucht ein Elitegymnasium humanistischer Prägung in Nürnberg und muß im nächsten Jahr wegen unseres Umzugs nach Berlin auf ein Gymnasium der vielgeschmähten Hauptstadt wechseln. Nach Rücksprache mit der neuen Schule das niederschmetternde Ergebnis: Rückstand in Latein: ein Jahr, Rückstand in Altgriechisch: ein Jahr, auch ansonsten schneidet das "Flaggschiff der bayerischen Gymnasien" (Originalton Kultusministerium) eher schlecht ab.

Hat CSU-Chef Stoiber mit seiner jüngsten "Bildungsreform" dem Freistaat einen Bärendienst erwiesen? Das umstrittene, in der Öffentlichkeit kaum beachtete Reformwerk erinnert eher an die Zeiten der 68er Generation als an humanistische Ideale.

Die Bayern-Euphorie sollte vielleicht häufiger einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt!"

Sabine Hofmann, Mittelfranken

 

 

Luise starb voller Schuldgefühle
Betr.: "Freiheitskampf ohne Schwert" (Nr. 46)

Ihr gerechter, ausführlicher (eine ganze Seite) Artikel über die Königin Luise hat mir sehr gefallen. So sehr sie früher geliebt und verehrt wurde, um so mehr wurde sie später verleumdet, verhöhnt, als schönes Dummchen herabgesetzt. Nein, sie war nicht dumm. Sie war eine kluge Frau. Sie ist jung gestorben, mit 34 Jahren (am Kummer über Preußens Unglück, wie man früher sagte). Sie hatte 1806 das Schlachtfeld von Jena gesehen. Ihr Kutscher hatte sie an den Rand des Geschehens gebracht, als sie ihren Mann, den König, suchte.

Sie hatte gesehen, wie die auf der Höhe des Landgrafenberges stehenden Kanonen Napoleons in das nach altmodischer Art dicht zusammengeschlossene Karree der Preußen schossen und sie hinmähten wie der Schnitter die Ähren, starke Männer, ihre Untertanen.

Sie war Schuld an ihrem Tod. Sie hatte zum Kriege gehetzt, gesagt, sie sollten es wagen, Napoleon Widerstand zu leisten. Dies war der Erfolg. Vier Jahre danach starb sie. In einem ihrer Bücher fand sich ein Zettel mit ihrer Handschrift. Darauf standen die Goethe-Verse aus "Wilhelm Meister": "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, wer nie in kummervollen Nächten auf seinem Bette weinend saß, der kennt Euch nicht, ihr himmlischen Mächte, Ihr führt in's Leben ihn hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt Ihr ihn der Pein, denn jede Schuld rächt sich auf Erden."

Annemarie Kordack, Herford

 

 

Die Bundeswehr geht jeden Bürger an
Betr.: "Im Stich gelassen" (Nr. 44)

Die PAZ hat in ihren vergangenen Ausgaben umfänglich und Kritisches zur Bundeswehr geschrieben. Dafür gebührt ihr Dank und Anerkennung, da die meisten Printmedien entweder aus Sensationslust entstellend berichten oder das Thema meiden. Meines Erachtens sind unsere Politiker seit geraumer Zeit dabei, den guten Ruf der Bundeswehr und mit ihr den unseres Landes gründlich zu ruinieren, getreu dem Motto folgend: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's vollkommen ungeniert." Letzte Beispiele sind der Afghanistan- und der Libanon-Einsatz. Bedauerlich ist, daß aus der Truppenführung nach wie vor scheinbar alles widerspruchslos exekutiert wird, was von teilweise despektierlichen Reaktionen aus dem politischen Bereich den Bundeswehrangehörigen zugemutet wird. Vermutlich zum Schutz der persönlichen Karriere wird vorschnell hinter dem "Primat der Politik" in Deckung gegangen. Fürsorge und Kameradschaft bleiben dabei auf der Strecke. Wo bleibt eigentlich der "Staatsbürger in Uniform"? Sie weist den Soldaten politische Verantwortung zu, wie jedem Staatsbürger in unserer Demokratie. Vorgesetzte sollten hierbei mit gutem Beispiel vorangehen. Auch dies ist Bestandteil der "Inneren Führung". Die durch den Wehrbeauftragten beklagte "freundliche Distanz" der Öffentlichkeit zu unserer Bundeswehr hat ihre Ursache in der absichtlich vermiedenen öffentlichen Diskussion über unsere Sicherheitspolitik und die Rolle der Bundeswehr hierin. Dabei ist die Bundeswehr verfassungsgemäß nicht nur ein Instrument in der Hand einiger Politiker, sondern eine Institution aller Staatsbürger unseres Landes. Hieraus folgt die Verpflichtung aller Staatsbürger, mit und ohne Uniform, sich mit den Fragen und Problemen militärischen Handelns zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Nur so kann mißbräuchliche Verwendung des Militärs und angemessenes Verhalten durch das Militär im Sinne aller Staatsbürger erreicht werden. Noch heute findet sich im evangelischen Kirchengesangbuch unter den Bußtags-Liedern das Lied (Nr. 145) "Wach auf, wach auf, du deutsches Land! Du hast genug geschlafen ..." Mir scheint dieses Lied von 1561 ist heute aktueller denn je.

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

 

Alberner Schutz
Betr.: "Der Wahnsinn am Hindukusch" (Nr. 46)

Lächerlich. Würden die Soldaten im Kriegseinsatz auch eine ASU-Plakette benötigen? Können sie das nicht vor Ort selbst machen? Wieso Techniker auf Kosten des Steuerzahlers runterfliegen lasse. Unsere Autos fallen dort wegen dieser Plakette auf. Der Wahnsinn in Deutschland und anderswo. Hier werden neuere Kraftwerke abgeschaltet. In anderen Ländern wurden Alt-Modelle der Kraftwerke am Netz belassen. Keiner machte diese Länder auf Umweltschäden aufmerksam. Im Gegenteil, von dort bezieht das weltvorbildliche umweltfreundliche Deutschland Strom. Niemand ist irritiert. Wieso nicht? Die Umwelt endet nicht an der deutschen Grenze.

Dr. Marlies Wriede, Hamburg

 

 

Immer alles geschenkt haben wollen
Betr.: Kündigungsschutz

Ich habe in Ihrer Internetumfragefür für den lockeren Kündigungsschutz gestimmt. Ich gehöre noch der Generation an, wo man Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt hat. Wenn ich lesen muß, daß Meisterbetriebe verzweifelt Lehrlinge suchen, die ihr Handwerk erlernen wollen, um dieses dann in Zukunft weiter zu vermitteln, scheitern sie einfach daran, daß erstens diejenigen, die sich überhaupt bewerben, nicht Lesen, Schreiben und Rechnen können und zweitens keine Disziplin gelernt haben. Diese Generation will alles geschenkt haben, ohne je eine Leistung erbracht zu haben.

Ich bin 65 Jahre alt, geboren in Elbing, habe die Flucht über die Ostsee, dann mit Lazarettzug nach Dresden, den Großangriff auf Dresden am Hauptbahnhof mit meiner Mutter und drei Geschwistern überlebt. Nach Betreuung in Rot-Kreuz-Baracken oberhalb der Stadt Dresden wurden wir zu einem Bauern nach Schönfeld verbracht. Dieses ist nur ein Teil meines Überlebens.

Und dann streiten sich heutzutage die Herrschaften um Kündigungszeiten.

Reintraut Kandler, München

 

 

Zu uns gehören
Betr.: "Täter ohne Abstammung" (Nr. 47)

Die Geschehnisse in Berlin mit gewalttätigen Ausländern haben gezeigt, wohin wir bereits gelangt sind. Es nützt uns dabei leider wenig, Politiker und Medien zu benennen, denen wir dies zu "danken" haben; wichtiger ist, nach Wegen zu suchen, wie dieses Übel vielleicht noch zu beherrschen ist. Und es hat mit Ausländerfeindlichkeit, dieser Zweckvokabel der uns Deutschen übel Wollenden, nicht das geringste zu tun, wenn offen benannt wird, wo Ausländer unser Zusammenleben stören, unsere Sicherheit gefährden und über den Islam auch zur Bedrohung für ein Leben in Freiheit und Menschenwürde werden. Und hierzu gehört auch das Wissen um die vielen Ausländer aus der nicht-islamischen Welt, die sich reibungslos in unser Leben einfügen, die wir gern bei uns haben und die zu uns gehören.

Andreas Kühn, Lüdenscheidt

 

 

Schmerz der Vertriebenen nicht ernstgenommen
Betr.: Preußen und die deutsche Einheit

Als gebürtiger Westpreuße hatte ich die Zeitung "Der Westpreuße" abonniert und erhalte nun seit geraumer Zeit die PAZ. Ihre Zeitung gefällt mir besser, spricht mir aus dem Herzen und nimmt ohne Scheuklappen auch zur aktuellen Situation Stellung. Jede Woche freue ich mich auf die Zeitung.

Wenn ich an Preußen denke, an seine Geschichte und an das, was deutsche Politiker in der Nachkriegszeit versäumten, ist mir vieles unverständlich. Alle preußischen Provinzen jenseits von Oder und Neiße gehörten ursprünglich zu Deutschland. Es hätte einen festeren Zusammenhalt aller deutschen Landsmannschaften geben müssen, denn nur gemeinsam ist man stark. Der BdV hat kaum politischen Einfluß, und die einzelnen Landsmannschaften beschäftigen sich zu sehr mit sich selbst. Das ist auch ein Grund, daß deutsche Nachkriegspolitiker den ehemals deutschen Osten abgeschrieben haben, nicht darüber reden wollen und möglichst nichts mehr davon wissen wollen.

Man soll Ostpreußen nicht ständig als eine vom Reich getrennte Provinz betrachten. Historisch gesehen haben Ost- und Westpreußen vieles gemeinsam. Ursprünglich war beides das Land der Prussen. Westpreußen hat zwar eine wechselvollere Geschichte, doch sind auch hier historische Bauten, Burgen und Ruinen von Befestigungsanlagen sichtbare Zeugen gemeinsamer Vergangenheit. Die Preußische Allgemeine Zeitung sollte öfter und mehr über den gesamten deutschen Osten berichten und von deutschen Politikern Rechenschaft über den leichtfertigen Verzicht auf die deutschen Gebiete im Osten verlangen. Leider haben Politiker weniger das Wohl des Volkes, sondern viel mehr ihre eigene parteipolitische Karriere im Auge. Diese handeln meist nach dem Motto: "Nach uns die Sintflut." Es ist unverständlich, daß es Menschen gibt, die den Schmerz über den Verlust der Heimat und die Heimatliebe der Ostdeutschen nicht ernst nehmen und auch nicht verstehen wollen.

Inzwischen ist nicht nur viel Zeit vergangen, sondern auch fraglich geworden, was mit unserem Land in Zukunft werden soll. Politiker, die sich hauptsächlich für das Wohl des Volkes und für Deutschland einsetzen, sind derzeit nicht zu sehen.

Hans G. Brunst, Wachtberg


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