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23.12.06 / Warnung vor reinen Zahlenspielen / "Institut der deutschen Wirtschaft Köln" hat ausgerechnet, wie der Bevölkerungsschwund den deutschen Wohlstand gefährdet

© Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Dezember 2006

Warnung vor reinen Zahlenspielen
"Institut der deutschen Wirtschaft Köln" hat ausgerechnet, wie der Bevölkerungsschwund den deutschen Wohlstand gefährdet
von Rebecca Bellano

Mit dem Volk nimmt auch der Wohlstand ab, so die Hiobsbotschaft, mit der das "Institut der Deutschen Wirtschaft Köln" kurz vor Weihnachten die Deutschen schockte. In der Studie wird mit Hilfe vieler Zahlenspiele den Menschen Angst und Bange gemacht. Während der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg schon mehrfach vor dem Zusammenbruch der Sozialsysteme aufgrund einer immer älter werdenden, zugleich aber schrumpfenden Bevölkerung gewarnt hat, rechnet das Kölner Institut genau vor, wie sich der demographische Wandel als Wachstumsbremse auswirken werde. Eine kleinere Bevölkerung produziere weniger, so die Aussage und nur eine Erhöhung der Geburtenzahlen von derzeit 1,4 Kinder pro Frau auf 2,1 Kinder pro Frau könnte den Bevölkerungsschwund kompensieren. Auch eine erhöhte Zuwanderung wird als Möglichkeit zur Rettung des heimischen Wohlstand ins Feld geführt.

"Eine Grundschwäche bei solchen Prognosen liegt häufig in der mehr oder weniger starren Projektion aktueller Trends in die Zukunft", kommentierte unlängst die "Neue Zürcher Zeitung" auf die Zukunftsvoraussagen von Herwig Birg. Ähnliches dürfte auch für die Zahlenspiele des Kölner Institutes gelten. Zwar werden einigen Teile Deutschlands bei einer Bevölkerungsabnahme von jetzt 82 Millionen auf mögliche 74 Millionen oder gar 69 Millionen im Jahr 2050 stark entvölkert, doch nichts anderes geschieht jetzt schon in vielen Teilen der neuen Bundesländer und sogar in wirtschaftlich schwachen Regionen im Westen. Die Deutschen werden also weiter mehr aus der Fläche raus und in ökonomisch florierende Ballungszentren ziehen.

Bezüglich der sinkenden Zahl der Arbeitnehmer verweisen Kritiker der selbsternannten illusionslosen Realisten in Sachen Demographie gern auf die seit Jahrzehnten zunehmenden Produktivitätszuwächse und die ungenutzten Reserven in der deutschen Bevölkerung. Zu den Reserven werden die über vier Millionen Arbeitslosen, die sich in viel zu langen Ausbildungsgängen befindlichen jungen Menschen und die unfreiwillig zur Vollzeit-Hausfrau gemachten Ehefrauen gezählt.

Zwar wird der deutsche Markt aufgrund weniger Konsumenten international an Bedeutung verlieren, doch angesichts von zusammen gut zwei Milliarden Chinesen und Indern ist dies sowieso zu erwarten, egal ob es 82 oder 68 Millionen Deutsche gibt.

Daß gute Ideen zur Bewältigung der demographischen Probleme gefragt sind, steht außer Frage. Doch die hiesige Bevölkerung hat schon mehrfach starke Schwankungen durchlebt.

Ob zu Zeiten der Pest, der Industrialisierung oder der beiden Weltkriege; irgendwie wurden die Krisen gemeistert.

Der Verweis auf die preußische Geschichte, in der zugewanderte französische Hugenotten die personellen Lücken füllten, scheitert schlicht daran, daß uns in der Gegenwart gleichwertig qualifizierte und integrationswillige Zuwanderer fehlen.


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