18.04.2024

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13.01.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-07 vom 13. Januar 2007

Leserforum

Bürger aus den Neuen Ländern sind wachsamer
Betr.: "Hatz auf die Hinterbank" (Nr. 49)

Wer in den 30er Jahren oder später im Ostblock offen seine Meinung zum Ausdruck brachte, mußte mit persönlichen Konsequenzen rechnen. Weil er nicht in das zeitgemäße System hineinpaßte, wurde er einfach kalt gestellt. Er verbaute sich seinen Weg zur Karriere, verlor seinen Posten, wurde in der Gesellschaft geächtet und isoliert. So mancher, der damals im Ostblock (bei mir unter den Polen) die Mißstände hingenommen und geschwiegen hat, machte sich später Vorwürfe, nichts dagegen getan zu haben. Ich bewundere daher die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die in unserer Bundesrepublik versuchten und versuchen, die Spirale des Schweigens zu durchbrechen.

Ob es der ehemalige Bundestagspräsident Jenninger, Heitmann, Hohmann oder der in Ihrem Fall erwähnte Abgeordnete Henry Nitzsche ist, sie alle stehen bei mir, und nicht nur bei mir, hoch im Kurs. Auffallend ist, daß Bürger aus den Neuen Bundesländern, die leitvolle Erfahrungen mit der Unterdrückung gemacht haben, gegen die Zustände in der Bundesrepublik opponieren. Sie sind wachsam, weil sie nicht von den Engländern und Amerikanern in der Nachkriegszeit umerzogen worden sind.

Gunter Rast, Bielefeld

 

 

Kein Geld mehr in das verlorene Ostpreußen
Betr.: "Auch wenn es uns schmerzt ..." (Nr. 47)

In der Ausgabe waren mehrere Hinweise auf den Ist-Zustand unserer (ehemaligen) Heimat Ostpreußen.

Wie Wilhelm v. Gottberg leider schreiben mußte, schreitet die Russifizierung Ostpreußens mit dem gleichzeitigen Verfall des Landes unentwegt fort.

Das schlimme ist die de facto Anerkennung Ostpreußens von der ganzen Welt als Teil der russischen Föderation!

Das "Deutschtum" wird nur geduldet, sofern es mit Treuespenden und allen weiteren materiellen Zuwendungen und Aufbauarbeiten zum Erhalt eines systematisch verrottenden Landes seit 1945 beiträgt. Es wird mir ärgerliche Reaktionen eintragen, wenn ich sage, da die Sieger unser Land zum Teil erobert, beziehungsweise durch alliierte Absprachen zugesprochen bekamen, meine ich, daß wir aufhören sollten, unser Geld in unser gestohlenes Land zu tragen. Benutzen wir unser Geld, um in Deutschland Erinnerungsstätten zu schaffen, die an unsere verlorene Heimat erinnern, wie eine Hünengrabstätte oder einen Hünenring, anstatt Wassertropfen - bildlich gesagt - auf einen verlorenen heißen Stein in der jetzigen Fremde zu tropfen, wo er verdunstet, ohne Wirkung zu zeigen.

Manfred Krause, Isernhagen

 

 

Lehrer stützen
Betr.: "Mehr türkische Lehrer" (Nr. 51)

Wir brauchen keine türkischen Lehrer, sondern wir müssen durchsetzen, daß türkische Schüler deutsche Lehrkräfte, egal welchen Geschlechtes, respektieren. Wenn sie dies nicht tun, müssen sie dazu gezwungen werden, wozu die Einbeziehung ihrer Eltern gehört.

Und wenn sich Eltern und Schüler der deutschen Kultur verweigern, zu der ja auch unsere Schulen gehören, dann sollten wir sie ihrer Heimat mit Freuden wiederschenken.

Lehrer müssen Mut haben, sie dürfen nicht vor Ausländern zurückweichen, weil sie fürchten, leider auch von Deutschen als Ausländerfeinde diskriminiert zu werden.

Schulleiter, Schulaufsicht und die Macher der Schulpolitik haben hinter den Lehrern zu stehen und ihnen den Rücken zu stärken.

Kindern aus dem Ausland soll unsere Hilfe gelten (die leider oft nicht ausreichend ist), doch setzt sie voraus, daß das Kind sich helfen lassen will, wozu ein angemessenes Benehmen gehört.

Bernhardt Volpini, Oetzen

 

 

Denkverbote
Betr.: "Abrechnung in Teheran" (Nr. 50)

Man könnte sich vorstellen, daß es Iranern Freude bereitet, wenn sie das verhaßte Israel und die Juden insgesamt provozieren können, den ganzen Westen gleich eingeschlossen.

Auch wenn ihnen von jüdischen Organisationen ob der Holocaust-Konferenz Sanktionen angedroht werden, wissen sie genau, daß das nur leere Drohungen sind. Da passen schon Rußland und China auf.

Und was soll eigentlich die ganze Empörung?

Wenn der Holocaust ein historisches Geschehen war, ein besonders schreckliches dazu, für das es zweifelsfreie Belege gibt, dann braucht es keine Denkverbote, da muß der freie Mensch auch Falsches sagen dürfen, ohne gleich in der Manier von autoritären Staaten eingesperrt zu werden.

Wer Freiheit mit Denkverboten belegt, darf sich nicht wundern, wenn er dafür die Folgen tragen muß. Und er darf sich auch nicht wundern, wenn gerade seine Verbote den Zweifel herausfordern.

Klaus Engelmann, Pluwig

 

 

CDU distanziert sich von uns
Betr.: "Den Linken das Feld überlassen" (Nr. 44)

Wenn sich Linke - SPD, PDS (Linkspartei), Grüne - wie Linke benehmen, ist das eigentlich selbstverständlich und von ihnen nicht anders zu erwarten. Daß Wissmann ihnen nichts bedeutet und dem deutschen historischen Abfall zugerechnet wird, wundert nicht.

Nur etwas anders sieht es bei der CDU aus, deren jüngere Politiker durch Schulen gegangen sind, in denen sie mit dem Holocaust und der Ablehnung des eigenen Landes abgefüllt worden sind. Kommen sie nach Berlin, finden sie das riesige Holocaust-Mahnmal gleich neben dem Brandenburger Tor (Sinti/Roma und Schwule sollen folgen) und im Raum Berlin noch über hundert Gedenkstätten gleichen Inhalts, nicht zu vergessen auch die Stolpersteine vor den ehemaligen Wohnungen jüdischer Mitbürger. Die Distanz zum eigenen Land wird jungen Deutschen auch von den Medien immer wieder neu eingeimpft. Die Distanz wird zur Ablehnung, die dann auch so weit reichen kann, daß Linksextreme eine erneute Bombardierung Dresdens wünschen.

Der alte Mitbürger, noch Zeitzeuge, hat andere Erfahrungen, hat auch persönliches Wissen, weshalb er bei der Respektierung aller Opfer das eigene Land und seine Geschichte nicht nur auf den Holocaust bezieht.

Von seiner Warte aus verhält sich die Hamburger CDU (die auch nicht anders als andere ist) gegenüber dem Gedenken an Wissmann erbärmlich. Wem von uns Alten der Fall Hohmann nicht über die CDU die Augen geöffnet hat, dem ist - so möchte man fast sagen - nicht zu helfen.

Aber so wie wir einstmals Kinder unserer Zeit waren und aus ihr heraus handelten, so handeln auch die Heutigen aus ihrer Zeit heraus, die nur in Teilen auch die unsere ist. Leider haben wir es oft nicht vermocht, unsere Sicht und unser Erleben an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben. Die Umwelt war stärker und mächtiger und wir zu schwach.

Robert Berger, Berlin

 

 

Wir müssen selbst für unsere Sprache kämpfen
Betr.: "Vorkämpfer für die deutsche Sprache" (Nr. 52)

Nach einer repräsentativen Umfrage befürworten vier von fünf Deutschen die Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz und wollen so unsere wunderschöne Muttersprache vor einer weiteren Verdrängung und zunehmenden Überschwemmung durch das Englische bewahren. Es sind also nicht nur einige prominente Persönlichkeiten wie Bundestagspräsident Lammert, Vizepräsident Wolfgang Thierse, Loki Schmidt, der verstorbene Bundespräsident Rau, Loriot, Didi Hallervorden oder auch Prof. Krämer (Verein Deutsche Sprache), die die Entwicklung unserer Sprache für sehr bedenklich halten, sondern fast unser ganzes Volk. Inzwischen sollen fast 25 Prozent der 100 häufigsten Wörter im deutschen Sprachgebrauch englisch beziehungsweise englischen Ursprungs sein und in manchen Bereichen wird Deutsch schon völlig von Englisch verdrängt. Daß wir die Aufgabe unserer Sprache und Kultur hinnehmen, Politikern, Wirtschaftsbossen, Wissenschaftslenkern, Geschäftsleuten, Kulturschaffenden, Werbefachleuten, Reportern, Redakteuren und Journalisten, die unsere Sprache mit Verachtung und Gleichgültigkeit behandeln, sogar noch Beifall zollen für das, was sie dem Deutschen antun, grenzt schon an Bewußtseinsspaltung und frustvoller Lust am eigenen Identitäts- und Geltungsverlust, am eigenen kulturellen Untergang.

Die Erwartungen, von oben werde schon jemand die Hand über unsere Sprache halten oder irgendwie durch irgendwen werde die deutsche Sprache schon bewahrt (so daß man sich später besinnen und auf sie zurückkommen könnte), oder die deutsche Sprache werde sich schon selbst schützen und überleben wie in den Jahrhunderten zuvor, sind allesamt trügerisches Wunschdenken und gefällige Vorstellungen derer, die den Mißstand durch Nichtstun auch noch fördern.

Die Petition zur Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz, von über 150000 Petenten unterstützt, ist vor allem aus verfassungsrechtlichen Gründen (Länderkompetenzen, Rechtsdurchsetzung) von Bundestag und Bundesregierung nur zur Kenntnis genommen worden (21. November 06); gleichzeitig appelliert der Petitionsausschuß angesichts der Gefahren für die deutsche Sprache und der negativen Auswirkungen auf große Bevölkerungskreise (die zum Beispiel das Denglisch nicht verstehen oder aussprechen können) an jeden Bürger, "selbst dazu beizutragen, daß die Ausbreitung englischer Wörter in der Alltagssprache eingeschränkt wird, indem er konsequent deutsche Begriffe verwendet". Außerdem solle man sinnvollerweise durchaus "gelegentlich Mitmenschen und vor allem Wirtschaftsunternehmen sowie Politiker, bei deren übermäßiger Verwendung von vielen unbekannten englischen Worten, darauf aufmerksam machen, daß diesen deutsche Begrifflichkeiten gegenüberstehen".

Also, liebe Mitmenschen, Kunden, Leser, Zuschauer und Zuhörer, beherzigen wir den Rat unserer Volksvertreter!

Reinhard Ulmar, Hann. Münden

 

 

Ungeliebter Bruder
Betr.: "Frankreichs neue Marianne" (Nr. 47)

Das Porträt von Ségolène Royal ist zu oberflächlich. Sie hat stets verschwiegen, daß es ihr Bruder Gérard Royal, Oberst des Geheimdienstes, war, der am 10. Juli 1985 die Sprengung des Greenpeace-Flaggschiffs "Rainbow Warrier" durchführte, wobei ein Fotograf umkam. Sie benutzt jedoch ein anderes Familienmitglied stolz als Aushängeschild: Ihr Vater Jacques Royal war Oberstleutnant in der Armee, und sie behauptete, er sei im Algerienkrieg gefallen. Eine Lüge - er starb 1981 an Krebs. Zu ergänzen ist, daß sie die Einwanderung bejubelt und gegen Le Pen hetzt.

Friedrich Pohl, Lüneburg

 

 

Opfer sind Opfer
Betr.: "Als 15jährige im Gulag der SBZ" (Nr. 51)

So lange es noch gelingt, Opfer in Klassen einzuteilen und deutsche Opfer mit der Begründung als mindere zu klassifizieren, daß Deutschland angeblich die Alleinschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trage, so lange werden Millionen deutscher Opfer darauf warten müssen, daß ihnen Gerechtigkeit und Trauer zuteil wird.

Eigenartig, daß die Ablehner der Aufrechnung gerade uns Deutschen gegenüber die Aufrechnung über alles stellen, dient sie ihnen doch als Begründung für die schrecklichsten Untaten an Deutschen. Angeblich und auch tatsächlich haben ja auch Deutsche Verbrechen begangen. Nur steht in unserer christlich bestimmten Kultur nirgendwo geschrieben, daß ein Verbrechen ein anderes begründen darf. Verbrechen sind immer Verbrechen, von wem sie auch begangen worden sind. Ihre Opfer sind immer nur beklagenswerte und zu betrauernde Mitmenschen. Solange wir das nicht begreifen und bekennen, so lange werden wir auch die Frechheiten ehemaliger Stasi-Knechte und ihrer Freunde zu ertragen haben.

Wolfgang Bertram, Berlin

 

 

Kreuzberger Kinder
,Betr.: "Ungewollte Bankrotterklärung" (Nr. 50)

Wowereit konnte den Mund nicht halten und sprach, bevor er als Regierender Bürgermeister dachte. Als Bürger XYZ hätte er allerdings nur ausgedrückt, was viele Berliner denken und inzwischen auch bildungsorientierte Migrationshintergründler beherzigen, die sich für ihre Kinder Schulen außerhalb Kreuzbergs suchen.

Wer es mit seinen Kindern gut meint, schickt sie nicht in Kreuzberg zur Schule, denn da herrscht meist der Migrationshintergrund vor, und auch sonst hat sich in Kreuzberg gesammelt, was schulische Arbeit besonders schwer macht.

Bankrott steht der Stadt nicht zu, auch nicht ihrem eigenartigem Bürgermeister, geht es doch um Kinder, die man nicht aufgeben darf, wenn man nicht will, daß sie als Erwachsene Sozialhilfeempfänger und - das ist leider nicht auszuschließen - kriminell werden.

Ihnen zu helfen, hilft uns allen. Und damit da etwas geschieht, wählen wir Politiker, die für uns handeln sollten. Berlin hat gewählt. Das bezeugen nicht nur die Kinder in Kreuzberg.

Lena Kaiser, Berlin

 

 

Desinformiert und böser Wille
Betr.: "Politisch inkorrekt" (Nr. 47)

Österreich und Deutschland unterscheiden sich leider wenig, wenn es darum geht, unsere Soldaten des Zweiten Weltkrieges zu diffamieren, ihr Ansehen zu schänden und ihre Gedenkstätten zu beschmutzen oder sogar zu zerstören.

Leider sind es nicht nur verbrecherische Elemente des Sumpfes einer Gesellschaft, zu ihnen gehören auch sogenannte Gutmenschen aller Färbungen, die sich zwar nicht selber die Hände schmutzig machen, aber, was fast noch schlimmer ist, den Abschaum der Gesellschaft sozusagen mit falschen Informationen und Sichtweisen versorgen und so ihrem verbrecherischen Tun die Begründung liefern.

Es ist dabei nicht immer nur erkennbar böser Wille, der Menschen fehlinformiert und zu Fehlhandlungen anleitet. Es ist auch Gedankenlosigkeit, Frucht über Jahrzehnte reichender Desinformation, die dazu führt, daß sogar hochrangige Politiker wie auch Journalisten gar nicht merken, auf welch morastigen Boden sich ihre Moral gründet. Da werden während des Volkstrauertages hehre Worte gesprochen und Kränze niedergelegt und zur gleichen Zeit sind noch nicht einmal die Überreste vieler Gefallener beerdigt, vor allem wohl in Tschechien und Rußland. 61 Jahre nach dem Krieg haben die Bundesregierungen und Bundespräsidenten es nicht als ihre Aufgabe angesehen, für die Beerdigung aller unserer Gefallenen Sorge zu tragen. Ist das faßbar?

Hans-Peter Handl, Solingen

 

 

Solche Theater schließen
Betr.: "Wer schützt Mozart" (Nr. 49)

In der Inszenierung der Mozart-Oper "Idomeneo" in Berlin wird der geköpfte Christus vorgeführt und die Aufführung wurde zeitweilig nur aus Furcht vor dem Islam, weil auch der geköpfte Mohammed dabei ist, abgestellt. Mohammed "rettet" Christus, ist das nicht grotesk? Und wo sind unsere Kirchen, unsere christlichen Parteien? Warum schweigt selbst der Bürger?

Nun wird in Hamburg im Thalia Theater eine Szene gezeigt, wo Schauspieler in Kostümen auftreten, die einer Vagina ähneln und selbst die Romanautorin, die zitiert wird, kann nichts dagegen machen. Und das wird noch vom Steuerzahler finanziert!

Man müßte sich fragen, ob Gotteslästerung und Schamlosigkeit zu unserer Kultur, zu unseren "Sitten" gehören, wo doch schon Art. 2 GG die Entfaltung eines Jeden garantiert, soweit er "nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen ... das Sittengesetz verstößt".

Daher entstehen Fragen: Warum wird die Finanzierung solcher Abscheulichkeiten nicht eingestellt? Warum machen unsere Kulturbeauftragten, unsere Regierung, unser Parlament, unsere Parteien mit ihren Ethik-Kommissionen, ja, auch Stellen, die über das Grundgesetz wachen, nichts dagegen? Müßte man solche Theater nicht ohne Vorwarnung schließen beziehungsweise deren Finanzierung abbrechen?

Die Autorin warnt: "Wie heute im Theater gearbeitet wird, wird es demnächst in der ganzen Gesellschaft zugehen."

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

 

Dem Volk aufs Maul schauen
Betr.: PAZ

Die PAZ ist nicht nur durch ihre unbedingt sachliche Thematisierung eine Ausnahme im allgemeinen Blätterwald, sie ist vielseitig interessiert, liegt politisch im richtigen Wellenbereich, wie es die vielen Zuschriften auf der Seite der Lesermeinungen erklären, ebenso ist der offene Spalt zwischen Volk und Regierenden unübersehbar, weil die letzteren gar keine Notwendigkeit darin erkennen, dem Volk wahrlich aufs Maul zu schauen, wie sich Luther schon vor 500 Jahre ausdrückte.

Ich würde sagen, die zwei Kriege und die lügnerische und heuchlerische Begleitmusik haben einfach die deutsche Seele zerstört. Diesen Faden bis zum Ende durchzuziehen ist erstens nicht möglich und zweitens sind die Lügen zu einer Normalerscheinung geworden, daß das Volk laut Sefton Delmer total den Faden der Normalität verloren hat. Im Westen hat sich außer Flächenbombardements und fast Totalzerstörungen an den Grenzen kaum etwas verändert, was den unterlegenen an der Oder nicht vergönnt war.

Der Völkerbund oder die UN - haben sie nicht den Zweck, übernationale Eigenmächtigkeiten durch ihre Weltgeltung gegen Krieg und Frieden in die Schranken zu weisen, um Blutvergießen und ein Massensterben zu verhindern? Schwer verständlich, wodurch dieser Superbau Aggressoren davon abhält, sich der internationalen Gesetzgebung zu unterstellen? Der Irak und Afghanistan sind neben vielen anderen die letzten Beispiele.

Gerhard Mittelstaedt, Quebec, Kanada

 

 

Beziehungen auf den Boden des Rechts stellen
Betr.: "Mit einem Bein noch in der Zelle" und "Heimatvertriebene ausgegrenzt" (Nr. 52)

Man würde doch gern in einem Rechtsstaat leben, in dem man sich auf das herrschende Recht und seine Wahrer verlassen kann.

Und natürlich möchte man auch die Meinungsfreiheit nicht missen, die Teil des Rechtsstaates ist.

Die nachbarschaftlichen Beziehungen, besonders zu Polen und Tschechien, werden durch Fälschungen und Lügen beeinträchtigt.

Obwohl der unselige Krieg so lange vorbei ist und kaum noch jemand lebt, der in diesem Krieg Verantwortung trug, ist die politische Klasse dieser beiden Länder in nationalistischem Wahn nicht bereit, eigene Fehler und Untaten zu bekennen und die Beziehungen zu Deutschland, die zwischen Polen und Deutschen auf der privaten Ebene häufig bestens sind, auf den Boden des Rechts und der Wahrheit zu stellen. Schlimmer noch sind allerdings Deutsche, die Geschäfte der nationalistischen Polen und Tschechen betreiben.

David Irving mag Falsches glauben oder meinen. Das steht ihm zu wie jedem Bürger in einem demokratischen Staat. Die Herrschenden in Österreich und Deutschland haben sich für eine Demokratie mit Fehlern entschieden und die Meinungsfreiheit zum Bedarfsartikel gemacht, der Zwecken dient. Das haben sie zu verantworten.

Hartwin Rieter, Rengsdorf

 

 

Eine Beleidigung
Betr.: "Der graue Wahnsinn" (Nr. 52)

Seit 1959 fahre ich regelmäßig nach Mitteldeutschland, also 30 Jahre lang vor der deutschen Teilvereinigung, und so sehe ich mich veranlaßt, diesen Artikel nicht widerspruchslos hinzunehmen. Es stimmt, die alten Häuser, besonders in den Innenstädten, waren zum Teil marode und baufällig, aber mit dem Bild und der Bemerkung "Damals sahen die meisten Häuser in der ,Zone' so aus" wird suggeriert, daß die überwiegende Mehrheit der DDR-Bewohner, also auch meine Verwandten, Freunde und Bekannten, in solchen heruntergekommenen und verwahrlosten Gebäuden gewohnt - hier müßte man wohl sagen: gehaust - hätten. Das ist ein Schlag ins Gesicht und eine Beleidigung aller mitteldeutschen und dorthin vertriebenen und geflüchteten ostdeutschen Landsleute.

Manfred Weinhold, Hamburg

 

 

Auch Noske war Monarchist
Betr.: "Einer muß der Bluthund werden" (Nr. 47)

Über Gustav Noske, dem ersten Reichswehrminister, zu schreiben ist sicher nicht leicht, da er nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg politisch leider zwischen allen Stühlen saß. Um so mehr freut es mich, nach langem Vergessen den außerordentlich kenntnisreichen Artikel von Herrn von Leesen der PAZ zu entnehmen.

Lassen Sie mich eine kleine Episode, die mir mein Vater erzählte, über diesen außerordentlich couragierten Politiker hinzufügen: Es war 1918, gleich nach Ausbruch des Matrosen-Aufstandes in Kiel. Eines nachmittags saß die Familie meines Großvaters, der Rektor einer Realschule in Plön war, gerade bei Tisch, als Gustav Noske, begleitet von mehreren Soldaten, im Wagen mit roter Fahne plötzlich bei ihm zu Haus mit den Worten erschien: "Heinrich, ich brauch Dich sofort in Kiel, Du mußt Kultusminister werden." Mein Großvater, der mit Noske befreundet war, erschrak und antwortete: "Gustav, das geht nicht, ich verstehe nichts von Politik. Außerdem bin ich immer noch Beamter und kaisertreu." Noske war wirklich in einer verzweifelten Lage und konnte es nicht verstehen, daß mein Großvater nicht bei der neuen Regierung mitmachen wollte; denn auch Noske bedauerte im tiefsten Herzen den Verlust der Monarchie, versuchte aber aus der Not eine Tugend zu machen, indem er die neue Republik und vor allen Dingen das von allen Seiten bedrohte Deutsche Reich erhalten wollte.

Mein Großvater mußte sich hinterher von seinen Nachbarn in dem damals durch und durch monarchistisch gesonnenen Plön, wo die Söhne der Hohenzollern auf dem Schloß die Kadettenanstalt besuchten, allerhand anhören, wieso er plötzlich Besuch von den "Roten" erhielt. Der Freundschaft jedenfalls zwischen Gustav Noske und Heinrich Lietzow und ihren Familien hat es auch hinterher keinen Abbruch getan.

Manfred Lietzow, Pönitz


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