19.04.2024

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27.01.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-07 vom 27. Januar 2007

Leserforum

Alte Rechtschreibung als Hinweis auf Kontinuität
Betr.: Leserbrief ",dass' statt ,daß'" (Nr. 52)

Das Beibehalten der "alten" Rechtschreibung in der Preußischen Allgemeinen Zeitung verunsichert junge Leute so, daß sie die Zeitung nicht mehr lesen?! Mit dieser Begründung können unsere Kinder und Enkel dann wohl auch auf die Lektüre aller Bücher, die vor der "Rechtschreibreform" gedruckt wurden, verzichten.

Wer das meint, unterschätzt die geistigen Fähigkeiten der jungen Generation, die sich durchaus auch auf Ungewohntes einstellen kann, wenn man ihr dessen Sinn erläutert: daß die Verwendung der "alten" Rechtschreibung in der PAZ ein symbolhafter Hinweis auf Kontinuität, nämlich bei der Bewahrung geistiger und sozialer Werte, ist.

Solche nur scheinbare Äußerlichkeit ist gerade heute wichtig, wo oft allzu schnell opportunistisch, angeblich "zweckmäßig" gehandelt wird.

Die Briten zum Beispiel wissen um den hohen Wert von Tradition. Mehr Respekt und Toleranz zu zeigen - notfalls zu lernen -, wenn es um "Althergebrachtes" geht, kann unserer Jugend nur guttun, denn es fordert auch zur kritischen Auseinandersetzung mit dem, was gerade "modern" ist, heraus.

Bleiben Sie bitte bei der bisherigen Schreibweise in Ihrer Zeitung.

Dr. Arnd Commichau, Breitengüßbach

 

Kommunismus als gute Idee
Betr.: Jugendorganisationen der Bundestagsparteien (Nr. 47)

"Der Kommunismus ist eine gute Idee - alle Menschen sind gleich ..." entgegnete mir ein Mitglied der "Grünen Jugend" an einem "Anti-Rechts-Stand" auf meinen Hinweis, daß sich dem Protest gegen "Rechte" auch DKP und andere Linksextremisten angeschlossen hatten. Die "Jusos" inszenieren Hetzkampagnen gegen die Berliner Wochenzeitung "Junge Freiheit", die "Deutsche Burschenschaft" und alles andere, was sie als "nicht links genug" beurteilen. Die Junge Union verhält sich angepaßt, getreu dem Motto: Papa ist Rechtsanwalt und Mitbegründer des CDU-Ortsverbandes.

Hans-Ulrich Thiele, Bielefeld

 

Gut und mutig
Betr.: Leserbrief ",dass' statt ,daß'" (Nr. 52)

Der Einsender stößt sich an der alten Rechtschreibung! Ich finde es gut und mutig, die "Recht"schreibreform abzulehnen, zumal diese Meinung uns Älteren zugestanden wurde. Seine Enkel sollen sich am Inhalt der Zeitung orientieren und nicht an einzelnen Buchstaben! Es wäre schade, ihnen die PAZ nun vorzuenthalten.

D. Blankenagel, Duisburg

 

Mehr Geburten
Betr.: "Teures Vormachtstreben - ,Gender Mainstreaming'" (Nr. 2)

Als Frauen und Männer noch ganz ungestört von "Emanzen-Politikerinnen" altmodisch sein konnten, gab es bei weniger Einkommen mehr Geburten und viel weniger sozial auffällige Kinder.

Ulrich Motte, München

 

Chávez befreit
Betr.: "Zum Alleinherrscher gekrönt" (Nr. 3)

Was Ihren Vergleich mit Hugo Chávez angeht, so rührt dessen Bedeutung nur zum kleineren Teil daher, daß er in Richtung Sozialismus steuern würde, was bei Licht besehen nicht der Fall ist. Seine Bedeutung für Venezuela und Lateinamerika liegt in den bolivarischen Ideen, dem Land ein Selbstbewußtsein zu geben und es in die (tatsächliche) Unabhängigkeit von den USA zu führen. Aber dies ist etwas, woran unsere Pseudo-Elite in Deutschland schon lange nicht mehr denkt.

Frank Siol, Panama

 

Frechheit
Betr.: "Schächten trotz Tierschutz" (Nr. 49)

Es ist eine Frechheit, im Namen des Volkes ein solches Urteil zu fällen. Ich frage mich, im Namen wessen Volkes? Denn im Namen des deutschen Volkes kann ein solches Urteil nicht gesprochen werden. Ich frage mich weiter, wo Richter und Politiker ihren Zentralrat einholen. Meine Nerven und die der anderen Tierschützer liegen blank. Leider ist zu befürchten, daß die Wähler alles bis zur nächsten Wahl vergessen haben. Darum gebe ich der Bundeskanzlerin den Rat, ein schwarzrotgoldenes Kopftuch zu tragen, damit die Bürger das System der privilegierten Partnerschaft schneller erkennen.

Ernst R. Langenfeld, Wuppertal

 

Die Schuld trifft an allerletzter Stelle Stoiber
Betr.: "Erstaunlich krisenfest" (Nr. 2)

Mit diesem Artikel hat Herr Voss alles gesagt, was man aus meiner Sicht, einem Münchner mit fränkischen Hintergrund und seit 25 Jahren im europäischen Ausland lebend, nur unterschreiben kann.

Zu zwei Bemerkungen möchte ich etwas hinzufügen. Es heißt hier, daß die Bilanz Stoibers nach 13 Jahren als Ministerpräsident so schlecht nicht gewesen sein soll und das trotz der mißlungenen Ausflüge nach Berlin. Stoibers Griff nach der Kanzlerschaft mißlang, weil den mitteldeutschen PDS-Wählern Gerhard Schröder von der vormals vereinigungsfeindlichen SPD besser zu Gesicht stand als der wie auch immer verdächtige CSU-Mann. Der Rückzug aus seiner Zusage, Superminister unter Angela Merkel zu werden, war eine zwangsläufige Folge des Wahldesasters vom September 2005. Anders kann man den "Erfolg" der Union nicht bezeichnen. Schuld daran war an letzter Stelle Edmund Stoiber und die bayerische CSU.

Im letzten Absatz des Artikels wird die Fürther Landrätin, Gabriele Pauli, etwas "abgekanzelt". Das Problem liegt etwas tiefer, als daß man die Herausforderung dieser mit einer Attacke aus der Kreisliga abtun könnte. Den Ministerpräsidenten in Bayern stellt seit Menschengedenken die CSU. Die Mehrheit der Abgeordneten wählt in der Regel den Parteivorsitzenden dann im Landtag zum Ministerpräsidenten. Frau Pauli ist dieses Procedere nicht demokratisch genug, und sie möchte, zusammen mit einigen anderen Mandatsträgern, daß sich Herr Stoiber einem Mitgliedervotum stellt. Hier beginnt der Irrtum. Die Mitgliederbefragung führt leicht zu einem Ergebnis, wie es die damals starke SPD, die Kohl-CDU war nicht besonders gut aufgestellt, nicht verdient hatte. Das Ende der politischen Karriere des Herrn Scharping ist uns allen bekannt. Die Parteiorgane sind dazu da, die fähigsten Persönlichkeiten über innerparteiliche Diskussionen für die Wahl zu bestimmen, zum Wohle des Ganzen und nicht nur zum Wohle der Partei. Ist dieses Ziel schon in diesem demokratischen Verfahren schwer möglich, glaubt man ernsthaft, daß die Ministerpräsidenten-Kandidaten-Kürung über ein Parteimitgliedervotum bessere Ergebnisse zeitigen könnte?

Helmut Schatz, Lüttich, Belgien

 

Eigentlich war es Pflicht unserer Regierung
Betr.: "Bis heute ungelöst" (Nr. 51)

Die katholischen Heimatvertriebenen sind von einigen ihrer Kirchenführer Nackenschläge gewöhnt. Ich erinnere nur daran, daß der Berliner Kardinal Sterzinsky sich gegen ein "Zentrum gegen Vertreibungen" gestellt hat. Nun sieht Kardinal Lehmann in den Klagen der "Preußischen Treuhand" einen "Schlag ins Gesicht all derer, die um eine Aussöhnung gekämpft haben". Vertreibung und Enteignung sind freilich ein sehr komplexes Thema. Im Grunde aber geht es hier doch ganz einfach darum, daß Millionen schuldlose Deutsche nicht nur ihrer Heimat, sondern auch ihres gesamten, zu allermeist ehrlich erworbenen oder ererbten Eigentums beraubt wurden. Ein objektiv eindeutig völkerrechtswidriges Vorgehen, das auch noch durch "Dekrete" kommunistischer Behörden legalisiert wurde. Nun tut die private "Preußische Treuhand" das, was eigentlich seit Jahrzehnten Pflicht und Aufgabe jeder deutschen Regierung gewesen wäre: Sie versucht nämlich, auf dem Rechtswege einen Ausgleich herbeizuführen. Im täglichen Leben ein völlig normales Verfahren. Nicht so für Kardinal Lehmann (und viele andere "politisch Korrekte"!). Er ergreift die Partei der Rechtsbrecher und stellt sich damit gegen die Beraubten. Ein, zumal für einen Kirchenfürsten, eigenartiges Vorgehen. In Wahrheit ein "Schlag ins Gesicht" der Heimatvertriebenen. Und nicht nur der katholischen. Wenn sich der Kardinal als Nicht-Betroffener schon nicht in ihre Lage versetzen kann, so sollte er doch wenigstens schweigen. Um Mißverständnissen vorzubeugen: 1. Ich kämpfe selbst seit Jahrzehnten um eine Verständigung mit den Polen und 2. Ich bin heimatvertriebener Katholik.

S. Freiherr v. Zedlitz, Berlin

 

Ein Vergnügen
Betr.: Wochenrückblick

Hans Heckel versteht es meisterlich, das Unbehagen der Menschen in unserem Land auf den Punkt zu bringen. Sein Stil weckt in uns Lesern ein Gefühl der Fröhlichkeit. Ich lese seine Rückblicke stets mit großem Vergnügen. Danke an Hans Heckel!

Ulla Lang, Bruchköbel

 

Unter uns
Betr.: "Streitpunkt: Polnische Minderheit" (Nr. 49)

Wenn jemand Streit sucht, kann man ihn daran kaum hindern. An seinen Verstand zu appellieren, ist sinnlos, denn er hat keinen, beziehungsweise er hat ihn seinen Zielen untergeordnet.

Es gibt keine polnische Minderheit in Deutschland, aber es gibt viele ehemalige Polen, die längst zu Deutschen geworden sind und andere, die später zu uns gekommen sind und in der Regel auf dem Wege zu uns sind und sich unter uns wohlfühlen. Wir kennen aus Polen stammende Schwestern in einem Altenheim, wir erleben sie immer wieder als besonders lieb und nett zu den von ihnen zu Betreuenden, und natürlich beherrschen sie längst unsere Sprache.

Bettina Peters, Bremen

 

Etwas wird bleiben - Nationalsymbole erobert
Betr.: "Nur ein Sommermärchen" (Nr. 52)

Das Fahnenmeer ist zwar verschwunden und die Welle nationaler Begeisterung verebbt, doch etwas von den Bildern der Euphorie anläßlich der Weltmeisterschaft wird bleiben.

Die Deutschen sind bei sich angekommen, haben etwas freigesetzt, das Deutschland dauerhaft verändert hat. Sie haben sich ihre Nationalsymbole zurückerobert, mit denen ihre Politiker sowenig anzufangen wissen.

Fahne und Hymne gehören jetzt dem Volk und unterstreichen eindrucksvoll das Zusammengehören, das "Wir-Gefühl". Bleiben wird auch das Erlebnis, von Menschen aus anderen Völkern nicht mißtrauisch beäugt zu werden, wenn man sich mit den eigenen Nationalsymbolen schmückt, sondern im Gegenteil dafür erst recht respektiert und als normal akzeptiert zu werden.

Vorbei ist die gewollte und gemachte Verkrampfung, abgeschüttelt die penible Überwachung vaterländischer Regungen durch traumlose Spießer in Redaktionsstuben, Rundfunkanstalten und Parlamenten und für immer verloren der verlogene Einwand, deutscher Patriotismus wecke Befürchtungen im Ausland.

Der deutsche Patriotismus hat auf die wunderbarste Weise sein Gesicht gezeigt.

Und eine Erkenntnis bleibt: Nicht die Medien, nicht die Wirtschaftsunternehmen, nicht die Politiker haben diese Normalisierung bewirkt, sondern der gemeine Bürger. Während die Vorgenannten noch sinnieren, wie es zu dieser Entwicklung kam, hat das Volk begonnen, seine Identität zu finden.

Das läßt für Deutschland hoffen.

Konrad Zimmer, Königsberg i. Ufr.


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