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10.02.07 / Ein Ventil geöffnet / "Tagesspiegel" entdeckt die Wirklichkeit: Berliner entladen sich über Multikulti

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-07 vom 10. Februar 2007

Ein Ventil geöffnet
"Tagesspiegel" entdeckt die Wirklichkeit: Berliner entladen sich über Multikulti
von Markus Schleusener

Gerd Nowakowski sitzt im Bus. Hinter ihm und seiner kleinen Tochter lümmeln sich zwei Jugendliche "mit Migrationshintergrund". Provokativ beschmutzen sie die Sitzbank, spucken darauf. Als Nowakowski sie zur Ordnung mahnt, wird ihm ein trotziges "Wir sind Araber" entgegengeschleudert.

Damit ist offenbar alles gesagt. Aber die Situation ist noch nicht vorbei oder entschärft. Im Gegenteil: Während seine kleine Tochter Nowakowski aus dem Wagen zu ziehen versucht, nehmen die beiden Halbstarken eine bedrohliche Haltung ein. Als Nowakowski aussteigt, folgen ihm die beiden. Ängstlich steigt er deswegen gleich wieder in den Bus ein und fährt eine Station weiter.

Begebenheiten wie diese ereignen sich in Berlin jeden Tag. Sie bleiben in der Regel folgenlos. Diesmal nicht. Denn Gerd Nowakowski will das Thema nicht auf sich beruhen lassen. Vergangenes Wochenende: Der Journalist sitzt jetzt im Studio von "TV Berlin" und schimpft auf ausländische Jugendbanden und auf deren Eltern, die "ihre verfassungsmäßige Rolle nicht wahrnehmen". Und: "Wir waren nicht auf diese Welle der Gewalt der 13-, 14jährigen vorbereitet", klagt er. Ungewohnte Worte aus dem Mund eines linken Journalisten.

Nowakowski ist Lokalchef beim Berliner "Tagesspiegel", einer überaus linksliberalen Tageszeitung. Er hat das Thema Ausländerkriminalität und Jugendgangs zum Thema in seiner Zeitung gemacht und damit einen Tabubruch vollzogen.

Der "Tagespiegel" hat sich eigentlich ganz dem "Kampf gegen rechts" verschrieben, dem "alltäglichen Rassismus" - von seiten der Deutschen, versteht sich. Reporter Frank Jansen beschäftigt sich tagein, tagaus nur mit Rechtsextremismus oder was er dafür hält. Andererseits wurden sogar manche Vornamen geändert, weil es der Redaktion nicht paßte, daß ein Verdächtiger Mohammed oder Abdul mit Vornamen heißt. Das zu benennen leiste dem Rassismus Vorschub, hieß es dann, und prompt mutierte der Name zu Michael oder Andreas.

Die Trendwende hin zur objektiven Berichterstattung über die Probleme mit ausländischen Jugendlichen hat der "Tagesspiegel" bereits vor einigen Monaten vollzogen. Die konservative Berliner Wochenzeitung "Junge Freiheit" hat der Besinnung beim "Tagesspiegel" in ihrer vergangenen Ausgabe gleich mehrere anerkennende Beiträge gewidmet.

Vor drei Wochen erschütterte ein weiterer deutschenfeindlicher Vorfall die Hauptstadt. Da wurde ein Polizist in Lichtenrade von einem türkisch-arabischen Lynchmob halb totgeschlagen (siehe Beitrag unten). Der "Tagesspiegel" reagierte unter anderem mit einem Kommentar, in dem der vor kurzem noch undenkbare Satz stand: "Niemand ist gezwungen, in Deutschland zu leben." Die anschließende Debatte unter den Lesern hat ein "Ventil geöffnet", wie die Redaktion der Hauptstadtzeitung selbst offen zugibt. Massenhaft und überwiegend positiv reagierten die Leser auf die neue Linie des Blattes.

Plötzlich sprudelt es aus der Leserschaft immer neue Briefe. Von Frauen, die sexuell genötigt wurden. Von Senioren, die von Ausländerkindern beklaut wurden. Von Schulkindern, die sich vor dem Heimweg ängstigen, weil ihnen die Jacken, Handys, MP3-Player "abgezogen" werden. Von Homosexuellen, die sich tätlichen Angriffen junger Männer - "und zwar ausschließlich türkisch-arabischer Abstammung" - ausgesetzt sehen.

So beschwert sich ein Leser aus Steglitz über "die immanente, krude Deutschfeindlichkeit" von "stets in Gruppen auftretenden Totschlägern mit sogenanntem Migrationshintergrund". Ein anderer Berliner schreibt: "Der Artikel macht mich wütend. Wütend auf diejenigen Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, um u. a. von den Wohltaten und Vorteilen eines sozialen Rechtsstaates zu profitieren, die sich diesem gegenüber jedoch nicht nur nicht loyal verhalten, sondern ihn auch nicht respektieren." Ein Wilmersdorfer schließlich hat eine schlichte Lösung parat: "Der Angriff der arabischen Jugendlichen auf den Kriminalbeamten ist nur die Spitze des Eisberges. Ausländergewalt geschieht tagtäglich hundertfach, ohne daß dies veröffentlicht wird. Über 80 Prozent aller jugendlichen Intensivtäter in Berlin haben einen Migrationshintergrund. Doch von den Politikern hört man lediglich immer, daß wir den Ausländern weitere Angebote machen müssen. Falsch, die Ausländer müssen sich uns anpassen. Wer unser Gastrecht mißbraucht und kriminell wird, gehört sofort abgeschoben. So einfach ist das." So einfach ist das - und so unerhört in einer Zeitung, die sich seit jeher der "Politischen Korrektheit" verschrieben hatte.

Aber die neue Linie beim "Tagesspiegel" wird womöglich nicht von Dauer sein, selbst wenn der ehemalige "taz"-Redakteur und Altlinke Gerd Nowakowski bei seinen Ansichten bleibt. Schon in der vergangenen Woche veröffentlichte das Blatt eine ganzseitige Geschichte über zwei Jugendliche, die Angst vor den Übergriffen einer Gang haben - "aber nicht von Migranten", wie es in der Überschrift ausdrücklich heißt. Sondern von "Nazis".

Nach Jahren der Einseitigkeit mag der Verdacht aufkommen, daß hier ideologische Wiedergutmachung am Werk war. Die "Nazis" in der Geschichte haben jedenfalls keine Namen, auch ihre angeblichen Opfer nicht. Und es gibt auch kein Foto von ihnen.

"Niemand ist gezwungen, in Deutschland zu leben": Die Toleranz gegenüber arabischen und türkischen Gewalttätern schwindet sogar in Medien, die vormals von "Ausländerkriminalität" wenig wissen wollten. Foto: Colourbox


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