20.04.2024

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10.02.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-07 vom 10. Februar 2007

Leserforum

Nichts, was uns berührt, Politikern überlassen
Betr.: "Bloß kein staatliches Mauermuseum" (Nr. 3)

Wenn man leider immer wieder feststellen muß, daß wir mit der Koalition unter die Taschendiebe geraten sind, und anhaltend erleben, daß diese Koalition linksgestrickt und unfähig ist, nüchtern die Zeichen der Zeit zu erkennen und entsprechend zu handeln, dann sollten wir diesen Politikern nichts in die Hände geben, was uns alle berührt.

Die Teilung unseres Vaterlandes, die Toten an der Mauer oder die Opfer und das Unrecht der Vertreibungen sind Leid aller Deutschen und stehen über der Politik.

Macht besitzenden Politikern sollten wir darum nicht die Gelegenheit geben, deutsches Leid parteipolitisch zu verfälschen oder zu zerfleddern.

Volkmar Rauter, Münster

 

Warum nicht der Sowjetunion?
Betr.: "Warum verhinderte MI5 Hitler-Attentat?" (Nr. 3)

Daß die beiden Weltkriege dazu dienen sollten, Deutschland als potentielle Außenhandelsmacht aus dem Wege zu räumen, kann wohl kaum mehr bezweifelt werden, wenn man die Reden bedeutender Politiker aus dem alliierten Lager hört. Wundern muß man sich aber, daß das englische Volk damals im September 1939 die Invasion Polens vom Osten her durch die UdSSR hinnahm und nicht von ihrer Regierung verlangte, auch der Sowjetunion den Krieg zu erklären, um Polen, wie im Beistandsvertrag zwischen Großbritannien und Polen vorgesehen, zu verteidigen. Hier zeigt es sich wieder einmal, wie gut die Hetzpropaganda arbeiten kann.

Hans Kewitsch, Winnipeg, Kanada

 

Unser Deutschland geht unter
Betr.: Deutschland, wohin?

Deutschland geht unter. Wer merkt es nicht? Es wird Herbst. Deutschland ist in eine tiefe Grube gefallen und kann nicht heraus. Bald wird das welke Laub sein Grab bedecken, und keiner fragt mehr danach. Was soll's?, eine Stimme weniger im Chor der Nationen. Wem täte es weh? Wenn nicht die Höhepunkte deutscher Kultur so zauberhaft gewesen wären, seine Klassik, seine Romantik. Nicht so hell leuchtend wie die Mittelmeer-Helligkeit der Griechen, aber von einem Märchenzauber durchglüht, seine Musik, seine Dichtung, seine Lieder, seine Gemälde. Es tut weh, wenn jetzt schon alles Schöne noch lebend begraben wird, im Theater, in der Schule, in der Hochschule, in der Literatur. Adé, Deutschland. Ich liebe dich.

Annemarie Kordack, Herford

 

Zu Recht geehrt
Betr.: Buchseite

Im Literaturteil der PAZ wurde kürzlich das 2006 erschienene Buch "Die Muse im Gulag" von Hein Mayer aus Wolfsburg von Ihrem Redaktionsmitglied Herrn v. Leesen vorgestellt. Vielleicht interessiert es die Redaktion, daß dem Autor am 24. Januar im Ratssitzungssaal in Wolfsburg das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande durch den Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg ausgehändigt wurde, nicht zuletzt wegen der selbstlosen Aktivitäten und des langjährigen Engagements für das Wohl deutscher Kriegsgefangener im Hauptlager von Stalingrad in den Jahren von 1949 bis 1954.

Nach unserer Heimkehr hat Herr Mayer die jährlichen Heimkehrertreffen der "Stalingrader Kulturgruppe" in Heppenheim - bis zum Jahre 2004 - organisiert und dadurch den Zusammenhalt der Veteranen und deren Familien nachhaltig gefestigt. Alle noch lebenden Kameraden sind noch heute voll des Lobes und der Dankbarkeit und begrüßen ohne Einschränkung die Verleihung des Bundesverdienstordens.

Alfons Kuhn, Kassel

 

Europa sollte Esperanto sprechen
Betr.: "Vorkämpfer für die deutsche Sprache" (Nr. 52)

Zur Kultur eines Volkes gehört auch seine Sprache. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. In Europa, dem größten Wirtschaftsraum der Erde, mit 27 Ländern, haben wir 27 verschiedene Sprachen. Die über 500 Millionen Einwohner können jedoch nur mit einer einzigen Sprache kommunizieren. Das ist die internationale Sprache: Esperanto.

Diese Sprache aus Lateinisch, Germanisch und Romanisch ist logisch aufgebaut. Sie kann in kurzer Zeit von jedem interessierten Menschen erlernt werden. Deshalb sollte das Europa-Parlament ein Gesetz verabschieden, daß in allen europäischen Schulen ab dem dritten Schuljahr als erste Fremdsprache Esperanto gelehrt wird. Gerade, weil diese Sprache in kurzer Zeit für jeden erlernbar ist, wird man sich in Europa bald überall verständigen können. Das heißt nicht, daß es eine primitive Sprache ist. Sie ist auf der ganzen Welt verbreitet. Esperanto wurde in den 30er Jahren von Stalin, Hitler, Mussolini und Franko verboten. ("Ein dummes Volk läßt sich leichter regieren.") Wenn mir jemand erzählt, mit Englisch kommt man überall klar, kann ich nur lachen, Ob in Königsberg (Kaliningrad), Prag, Paris oder in Portugal und Italien, überall verstand man eher Deutsch.

Hier einige Argumente für die Esperanto-Sprache: Das politische, ökonomische, kulturelle, pädagogische, technologische und das touristische. Eine allgemeinverständliche Sprache würde die bestehenden Ressentiments klären. Europa würde gestärkt, und weniger abhängig von der Diktatur der USA. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber ich bin überzeugt, mit etwas gutem Willen werden sich in einigen Jahren alle Europäer verstehen können. Welch ein Fortschritt für Frieden, Tourismus, Handel und Wandel.

Werner Richter, Bremerhaven

 

"Goodbye Deutschland": Nicht nur der Sender vox begleitet Auswanderer, die ihr Glück im Ausland suchen, da sie in ihre Heimat keine Hoffnungen mehr stecken. Foto: vox

 

Unser Sudermann
Betr.: "Wenn aus Häusern ,Archen' werden" (Nr. 4)

Zwischen der Arche Noah und den Amphibienhäusern erinnern wir uns an "unseren" Hermann Sudermann. In seinen "Litauischen Geschichten" finden wir "Jons und Erdme", die mit ihren Töchtern aus der "Wassersnot" gerettet werden - der Nachbar nimmt sie in sein schwimmendes Haus auf. Was sich der ehemalige Raubmörder, der nun "Geschmack am Retten gefunden" hat, gebaut hatte, konnte er bis zu diesem Tag vor allen verborgen halten. Viel Freude beim Lesen!

Edda Fricke, Wietzendorf

 

Wir als Mitteldeutsche haben unsere Zukunft nicht in diesem Deutschland gesehen
Betr.: "Allen Grund zum Abwandern" (Nr. 4)

Da wir selber aus Mitteldeutschland stammen und auch ausgewandert sind, nur etwas weiter, möchte ich etwas dazu sagen:

Das grundlegende Übel an der ganzen Sache kommt schon im Sprachgebrauch zum Vorschein: "Neue Länder" - so als wäre dieser Teil Deutschlands nicht schon immer ein Teil des Deutschen Reiches gewesen, sondern ein "Findelkind" von irgendwoher, dessen sich die "alten" Länder aus Barmherzigkeit angenommen haben.

Mit der Bezeichnung "Ostdeutschland", die schlimmste aller Lügen, will man doch die Existenz von den deutschen Ländern östlich von Oder und Neiße vergessen machen. So als hätten Ost- und Westpreußen, Pommern, Schlesien nie existiert, und folglich kann es auch kein deutsches Flüchtlingsdrama, keine Massaker und Vergewaltigungen an Deutschen gegeben haben.

Jedoch, wo bitteschön, liegt dann Mitteldeutschland? Am Rhein bei Köln?

"Ossi", das Wort wird so ausgesprochen, als Spucke man dabei auf die Erde. Und meint dabei alles: Arbeitsscheue, Russenknechte, Duckmäuser. Jedoch haben die "Ossis" zwei Aufstände gegen Diktatur und Besatzung gewagt und viele verloren Leben, Freiheit oder wurden nach Sibirien verschleppt. Was man aus Mitteldeutschland berichten kann, kann man aus den "alten" Bundesländern nicht berichten.

Obwohl die Mitteldeutschen das Pech hatten, unter russische Besatzung und kommunistische Diktatur zu geraten, übernahmen sie nicht die Lebensweise "ihrer" Besatzungsmacht und ließen sich ihr Deutschtum nicht in dem Maße austreiben, wie die (nein, ich benutze nicht das Wort "Wessi", für mich sind alles Deutsche) Landsleute in dem Teil Deutschlands, der das Glück hatte, nicht dermaßen ausgeplündert zu werden, und in dem die Alliierten aus Eigennutz viel Geld investierten.

Und "Duckmäuser"? Die Mitteldeutschen haben trotz Besatzungstruppen, trotz Stasi, Schießbefehl und Sibirien die kommunistische Diktatur letztendlich abgeschüttelt und nicht gekuscht. Was man von vielen Landsleuten heute leider nicht sagen kann, die sich freiwillig, ohne für Leib und Leben fürchten zu müssen wie früher ihre mitteldeutschen Landsleute, vor "politischer Korrektheit" den Rücken verbiegen (und wohl noch mehr), die mit einer schauderhaft ekligen Aussprache Anglizismen verwenden und weinerlich von "Migranten" und sabbernd von "Multikulti" reden und in ihrem ach so "gelehrtem" Denglisch jeden rot-grünen Quatsch mit verdrehten Augen nachplappern.

Und so lange wie Mitteldeutschland im Bewußtsein vieler Landsleute eben als solch ungeliebtes Findelkind existiert und auch so behandelt wird, so lange wird sich an dieser Situation nichts ändern.

Daniela Behrendt, Lepe, Spanien

 

Nur Müllwerker!
Betr.: "Beuys, Muehl und Nitsch" (Nr. 52)

Vor einiger Zeit nahm ich in Schloß Moyland bei Kalkar an einer Führung teil, in der die Sammlung Beuys vorgestellt wurde. Vertraut mit dem großen Schaffen der Flamen, Niederländer und Franzosen in Malerei, Bildhauerei, Goldschmiede- und Emailkunst, überkam mich beim Anblick der ausgesellten Kreationen das Lachen. Dies sind die albernen Einfälle eines Mannes, den ich als Müllwerker und Gossenkünstler bezeichnen möchte.

Adolf Frerk, Geldern

 

Beuys pur: Das Museum Schloß Moyland im niederrheinischen Bedburg-Hau hat die weltweit größte Joseph-Beuys-Sammlung, die über 5000 Werke des durch seine Filz- und Fettarbeiten international bekannt gewordenen Künstlers umfaßt. Foto: Moyland

 

Lieber Gesundheit
Betr.: "Der Rosa Luxemburg haben wir's geschworen" (Nr. 3)

Danke für Ihren Beitrag zu Rosa Luxemburg. Ich hätte mir gewünscht, daß auch andere Publikationen wie der "Focus" hierzu Stellung genommen hätten. Statt investigativen Journalismus zu betreiben kümmert der sich um Gesundheitsthemen, obwohl es hierfür spezielle Zeitschriften gibt.

Christian Rimek, Frankfurt / M.

 

Die Menschen spüren ihre Unterdrückung
Betr.: Leserbriefe

Mit großer Erwartung freue ich mich jedes Mal auf Ihre Leserbriefe und bewundere Ihren Mut, diese ohne Rücksicht auf die uns oktroyierte "political correctness" zu veröffentlichen. Die Leser, die in ihren Briefen mit oft großer Verwunderung die Mißstände in unserer Politik anprangern, kennen leider die Hintergründe nicht.

Wäre nicht das folgende eine Erklärung für die oft unverständliche Politik? Wer kann diese Vermutung widerlegen und eine überzeugendere Lösung präsentieren?

Deutschland ist nicht souverän; über uns bestimmen die ehemaligen Sieger von 1945. Dies ist in den 2+4-Verträgen anläßlich der kleinen Wiedervereinigung ausdrücklich festgelegt. Die einschlägigen Passagen wurden seinerzeit in der "Neuen Züricher Zeitung" veröffentlicht und wurden weder von unserer Regierung noch von den großen Zeitungen kommentiert oder dementiert. Nach der Feindstaatenklausel der UN-Satzung, Art. 52, Abs. 2 sind wir mit den anderen Verlierern des Krieges von einigen Rechten ausgeschlossen, wir werden also als Menschen zweiter Klasse behandelt. Daher gibt es auch - einmalig in der Geschichte der Kulturvölker - 62 Jahre nach dem Krieg keinen Friedensvertrag, der uns einmal die durch die UN-Satzung entzogenen Rechte wiedergeben müßte und zum anderen die Frage der nicht bestehende Souveränität und noch so manches andere zu klären hätte.

Da auch in einer Verfassung diese Punkte klar formuliert würden, haben wir auch keine Verfassung, sondern nur das vorläufig geltende Grundgesetz. Nach der Rechtslage scheint es so, daß die Alliierten die wirklichen Herrscher sind, die unserer Regierung vorschreiben, wie sie zu handeln hat, unsere Regierung ist zur Durchführung dieser Weisungen verpflichtet, wobei sie vorzugeben scheint, es seien ihre eigenen Entscheidungen, und wir sind die entrechteten und planmäßig verarmten und dumm gehaltenen Eingeborenen. Wir können zwar wählen, aber nur die uns vorbestimmten Personen und die von der Regierung genehmigten Parteien. Durch Öffnung der Grenzen nach Osten - die Türkei wartet schon - und durch die gezielt verursachte Abwanderung der Intelligenz ins Ausland (die USA begrüßen jeden qualifizierten Einwanderer) schreitet die von den Herrschern gewünschte Proletarisierung Deutschlands weiter fort.

Francois Poncet, der französische Hochkommissar nach 1945 in Deutschland, meinte: Es sei geradezu ein Phänomen, die Deutschen wollten nicht glauben, daß Politiker lügen können. Wer diese Hintergründe nicht kennt, kann die in Deutschland vorexerzierte Politik nicht verstehen. - Oder kann mir einer eine bessere Erklärung geben?

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

Falsches Denken!
Betr.: "Keine Belege - Linkspolitiker zweifelt an Armeniermord" (Nr. 3)

Wer für Meinungsfreiheit ist, der muß diesem Linkspolitiker seinen Zweifel lassen. Er ist frei, jeden Blödsinn zu meinen. Und wenn er meint, daß die netten Türken die Armenier nur gestreichelt hätten, dann soll er doch!

Natürlich ist die Freiheit der eigenen Meinung in unserem Land nicht gegeben. Wir dürfen nur meinen, was für rechtens befunden worden ist. Wer am Holocaust zweifeln sollte, gehört hinter Gitter. Darum wird dann auch fragwürdig, wenn ein Türke mit deutschem Paß den Völkermord an den Armeniern bestreitet, der wie der Holocaust belegt ist.

Ich meine, daß es nur eine Meinungsfreiheit gibt, nämlich die, auch jeden Unsinn zu meinen und ihn zu glauben. Das sollten auch wir Deutschen endlich begreifen und uns auch dagegen wehren, von linken Instituten und in ihr Horn blasenden Experten als rechts, rassistisch und ausländerfeindlich eingestuft zu werden.

Ute Frahm, Nürnberg

 

Ohne Kernkraft kein umweltfreundlicher Strom
Betr.: "Die Macht der Stromfundis" (Nr. 3)

Die "Internationale Energieagentur" (IEA) hat erneut den Einsatz der Kernenergie gefordert, um die Abhängigkeit von Energieimporten und den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu vermindern. Auch das MIT und Akademien der Wissenschaft befürworten die Nutzung der Kernenergie. Nur in Deutschland, dem Land, dessen Kernkraftwerke wegen ihrer hohen Arbeitsverfügbarkeit als die betriebssichersten ausgewiesen sind, behindert die Politik die weitere Nutzung.

Tatsächlich kann die Kernenergie wesentlich sowohl zur Senkung des Ausstoßes von Kohlendioxid wie zur Verminderung der Energieimporte beitragen, nicht nur in der Stromerzeugung. Sie kann durch die Kraft-Wärme-Kopplung den großen Bedarf der Chemie an Strom und Prozeßwärme decken, sie kann aber auch durch elektrische Direktheizung, elektrisch betriebene Wärmepumpen oder durch Fernwärme die Wärmeversorgung sichern. Der Wasserstoffbedarf der Chemie und der für die Treibstoffgewinnung aus Kohle ist, wenn dafür einmal nicht mehr Öl oder Gas verfügbar sind, ohnehin in den erforderlichen großen Mengen nur elektrolytisch unter Einsatz von Strom aus Kernkraftwerken zu gewinnen. Kohle wird langfristig zudem nicht zur Sicherung der Energieversorgung, sondern als Rohstoff für die Chemie gebraucht.

In Frankreich bewirkte die erste Ölkrise in 1973 eine Entwicklung hin zur Kernenergie. Im Jahr 2001 erzeugte das Land bei einer gegenüber uns um etwas mehr als 25 Prozent geringeren Bevölkerung mit zirka 420 Milliarden kWh/Jahr etwa 2,5mal soviel Strom aus Kernenergie wie Deutschland. Da die Emissionen an Kohlendioxid je Einwohner dort jährlich nur sechs gegenüber zehn Tonnen in Deutschland betragen, sind planwirtschaftliche und verteuernde Maßnahmen zum Schutz der Umwelt nicht erforderlich. Die Kernenergie vermindert zudem Importabhängigkeiten, wobei die Verlängerung der Laufzeiten noch zu einer weiteren Verbilligung des Stroms und damit zu einer zugleich umweltfreundlichen Steigerung des Wohlstands führen wird.

Würden alle 30 Mitglieder der OECD, deren Kohlendioxid-Ausstoß pro Einwohner den Frankreichs übertrifft, ihn durch Einsatz der Kernenergie auf den für Frankreich geltenden Wert vermindern, so sänke nicht nur ihr Öl- und Gasimport drastisch, sondern auch der Ausstoß des Kohlendioxids um etwa 5,8 Milliarden Tonnen jährlich. Das entspricht etwa 27 Prozent der weltweiten jährlichen Emissionen. Windstrom hat in dieser Rechnung bezogen auf die gesamte Stromproduktion in der OECD nur den Stellenwert von einigen Promille, Solarstrom spielt gar keine Rolle.

Prof. Dr.-Ing. Klaus Knizia, Herdecke

 

Nicht Rassisten, sondern berechtigte Zweifler
Betr.: "Angst vorm Islam" (Nr. 52)

Die "Europäische Stelle zur Beobachtung von Fremdenfeindlichkeit" gehört zu den Organisationen, die sich selbst dadurch notwendig und mit Steuermitteln förderungswürdig machen, indem sie ein bedrohliches Feindbild konstruieren, vor dem zu warnen sie berufen sind.

Konrad Adam hat unlängst in der "Welt" festgestellt, daß die Definition von Rechts durch Linke und keineswegs verbindlich und nach anerkannten Kriterien erfolgt. In jedem Krieg läßt sich aufzeigen, wie der Gegner von dazu Beauftragten und den Medien erst zum hassenswerten Feind gemacht worden ist.

So ähnlich verhält es sich auch mit uns "Rassisten" und "Ausländerfeinden". Wenn wir berechtigte Angst vor der Ausbreitung des Islam haben, wenn wir die Scharia und die Diskriminierung unserer Frauen fürchten und wenn wir nicht die Augen vor der Unterdrückung der Christen in islamischen Ländern oder vor den Schreckenstaten der Islamisten verschließen, dann werden wir abgeurteilt.

Trostreich ist aber, daß die Bürger in der Regel genau wissen, was sie sind, und auf die Verbreitung des Wiener Unrats durch die Medien verzichten können.

Finn Bauer, Ingolstadt

 

Tod ist geringere Schande als lebenslange Haft
Betr.: "Zum Henker" (Nr. 1)

Zum Thema Hussein habe ich eine andere Meinung. Christliche Lehre und Verankerung in der abendländischen Kultur hin, christliche Lehre her, der Grundsatz, daß der Mensch nicht über Leben und Tod zu entscheiden habe, ist eher eine noch nicht sehr alte Entdeckung und hat sich in der abendländischen Rechtssprechung erst seit knapp 60 Jahren (in der BRD vor 58 mit dem GG) und bis heute nicht mal überall, nur zögerlich verbreitet. Über die Abschaffung der Todesstrafe haben die Gesetzgeber erst lange, nachdem die Richter nicht mehr im Namen Christi zu entscheiden hatten, also nachdem Staat und Kirche getrennt waren, angefangen, sich Gedanken zu machen. Die Gesetze des Klerus wurden durch solche abgelöst, in die moralischer Hintergrund christlich-abendländischer Laien einging. Bis dahin jedenfalls gehörte der Vollzug von Todesurteilen zu den gerne besuchten Volksfesten ohne moralische Bedenken. Diesen Reiz scheinen sie bis heute nicht verloren zu haben, obwohl die große Öffentlichkeit längst ausgeschlossen ist. So finden sich natürlich auch Leute, die das mit Hilfe moderner Technik zu Geld machen, und zahllose Video-Gaffer mit vermeintlich christlich-abendländischer Moral haben ihren Nervenkitzel per Internet. Kein "moralischer" Fernsehsender will im Einschaltquotenwettbewerb verlieren. Er bringt Einzelheiten und spielt "moralisch" Entsetzen. In den Breiten, wo Todesstrafen noch alltäglich sind, wird die Vollstreckung für weniger Diskussion sorgen als bei uns. Die Anhänger des Hingerichteten werden seinen Tod als geringere Schande ansehen als die lebenslange Haft auf Veranlassung von "Ungläubigen". Für sie wird er gar im islamischen Himmel alle Vorteile der Gläubigen genießen, wie es die Suren 52 und 56 versprechen: "Im bewässerten Garten, in Seide gewandet auf Ruhekissen lagernd, eine berückende Jungfrau mit großen schwarzen Augen zur Vermählung angedient bekommen, Essen und Trinken im Überfluß", was ja auch viele zum Selbstmord-Attentat lockt. Die werden dann sogar von neun Jungfrauen (arabisch: Huris) bezirzt.

Horst Dietrich, Wiesbaden

 

Biermann-Ehrung
Betr.: "Der alte Ungeist lebt" (Nr. 3)

In der PAZ setzen sich zwei Autoren vehement dafür ein, daß Wolf Biermann die Ehrenbürgerschaft von Berlin verliehen wird.

Von Wolf Biermann habe ich vor Jahren einen Ausspruch gelesen, den ich mir gemerkt habe. So soll er sich am 28. März 2000 im ZDF über die Bombardierung von Dresden wie folgt geäußert haben: "Wir haben die Bomben auf die Schnauze gekriegt, weil wir die Juden verfolgt haben!" Bei diesem Satz sehe ich immer ein Bild vor mir, wie bei der Bombardierung von Dresden die Hitze so groß war, daß Menschen im flüssigen Asphalt stecken

blieben und auf ihr Gesicht stürzten. Wer solche Sätze von sich gibt, der ist für keine deutsche Stadt als Ehrenbürger geeignet.

Wenn sich Ihre Zeitung für Biermann ausspricht, weil die Kommunisten dagegen sind, so finde ich diesen Standpunkt nicht akzeptabel.

Werner Albrecht, Goldberg


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