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10.03.07 / Frauentage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-07 vom 10. März 2007

Frauentage
von Harald Fourier

Zu den vielen schönen Dingen, die wir aus den "Neuen Ländern" mit in die vereinigte Republik genommen haben, gehört der "internationale Frauentag" (8. März). Der ironische Unterton ist bewußt gewählt, denn diese sozialistische Errungenschaft ist genauso unnötig wie der neue, staatlicherseits verordnete "Antifaschismus" oder die DDR-Kinderkrippen, die jetzt auch im Westen Standard werden sollen.

Vom ganzen ideologischen Unrat des Sozialismus hätte nach 1990 nicht viel übrigbleiben dürfen. Was den Krippen-Irrsinn angeht, so hätte ein einziger Blick in die rumänischen Waisenhäuser und die sowjetischen Kindergärten dafür sorgen müssen. Doch ausgerechnet im privatesten Lebensbereich, in dem es um die Beziehung zwischen Mann und Frau und um ihre Kinder geht, da nimmt der Sozialismus im Mantel des "Gender Mainstreaming" Anlauf zu neuen Höhen.

Männer und Frauen sind im Grundgesetz rechtlich gleichgestellt. Und damit ist alles gesagt. Trotzdem behauptet die brandenburgische Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) bei der Eröffnung der 17. Brandenburger Frauenwoche dreist: "Für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Brandenburg muß weiterhin gekämpft werden."

Konkret wünscht sie sich "mehr Frauen in Führungspositionen". Also mehr Quoten. Und mehr Frauenbeauftragte. Die Hamburger Publizistin Bettina Röhl nennt diese Art der Bevorzugung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts "pseudowissenschaftlichen Rassismus" und "Sexismus". Denn natürlich werden Frauen selbst dann noch gefördert, wenn sie es längst weiter bringen als ihre männlichen Kollegen. So ist beispielsweise noch niemand auf die Idee gekommen, Jungen speziell zu fördern, weil ihr Anteil an den Abiturienten immer weiter sinkt.

Die Genossen von Frau Ziegler in Berlin gehen noch viel weiter. Die Berliner Bauverwaltung hat neuerdings eine rein weibliche Führung. Senatorin, zwei Staatssekretäre, eine Senatsbaudirektorin - alles Frauen. Die Regierungspartei PDS wähnt sich bereits am Ziel ihrer Träume. "Ich finde das prima", sagt zum Beispiel Harald Wolf, der als Senator auch für Frauen zuständig ist.

Die entscheidende Frage tritt aber in den Hintergrund, doch die dürfte die Berliner weit brennender interessieren als das Geschlecht hoher Staatsbediensteter - nämlich, ob diese Behörde eigentlich gute Arbeit leistet? Das ist offenbar erst in zweiter Linie entscheidend. So ist das eben, wenn (Personal-)Politik von Ideologen gemacht wird.

Am 13. Mai ist übrigens ein wirklicher Termin, an dem Deutschland seine Frauen feiern kann: Muttertag.


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