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10.03.07 / Friedländer Tor soll restauriert werden / Nach der Tabernakel für Siegfried von Feuchtwangen soll auch das Ziergehäuse für Graf Friedrich von Zollern wieder gefüllt werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-07 vom 10. März 2007

Friedländer Tor soll restauriert werden
Nach der Tabernakel für Siegfried von Feuchtwangen soll auch das Ziergehäuse für Graf Friedrich von Zollern wieder gefüllt werden
von Jurij Tschernyschew

Im Mai wird an der Fassade des Friedländer Tors die Skultur Graf Friedrichs von Zollern als neue Sehenswürdigkeit zu bewundern sein. Die Skulptur galt nach dem Zweiten Weltkrieg als verloren, doch mit deutschem Geld wurde sie von Spezialisten aus Sankt Petersburg restauriert. In zwei Monaten soll der Ritter des Deutschen Ordens - aus dem für Ostpreußen typischen Sandstein - wieder an seinem ursprünglichen Platz stehen. In den 50er Jahren verschwand die Skulptur spurlos.

Da in Königsberg praktisch keine Angaben mehr zu der Skulptur vorlagen, fanden alle Arbeiten unter erschwerten Bedingungen statt. Über ein Jahr suchten die Restauratoren deshalb nach Informationen in deutschen Museen und Archiven in der Hoffnung, daß dort noch etwas erhalten geblieben sei. Mit Mühe fanden sie einige undeutliche Fotografien aus dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Sie zogen auch Historiker zu Rate, um herauszufinden, welche Kleidung und Waffen für Ritter Ende des 14., Anfang des 15. Jahrhunderts charakteristisch waren.

So erfuhren sie auch einiges über den Grafen Friedrich von Zollern selbst, daß er Großkomtur von Balga war und 1410 in der Schlacht von Tannenberg die Fahne des Deutschen Ordens trug.

Die Spezialisten aus St. Petersburg, die mit der Rekonstruktion der Skulptur beauftragt sind, hatten zuvor schon bei der Wiederherrichtung des Königstors mitgewirkt, das zum Stadtsymbol des heutigen Königsbergs erkoren wurde. Das Tabernakel im Friedländer Tor, in das die Skulptur aufgestellt werden soll, wird ebenfalls restauriert. Darüber hinaus soll auch das gesamte Friedländer Tor in seiner alten Pracht wiederhergestellt werden, das wohl jedoch erst, nachdem die anstehenden Arbeiten vollendet sind.

Es wird vermutet, daß Fragmente der zerschlagenen Originalskulptur noch unter dem Asphalt nahe dem Tor begraben liegen. Doch das wird man erst dann herausfinden, wenn man der Umgebung des Tors ihr historisches Antlitz mit Pflastersteinen wiedergibt.

Foto: Friedländer Tor: Noch ist es in einem traurigen Zustand und das Tabernakel der mittleren Fiale der Stadtseite, das einst Graf Friedrich von Zollern beherbergte, verwaist.


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