20.04.2024

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Suchen und finden
10.03.07 / Hoffnung / Lichtblick Kirchlicher Suchdienst

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-07 vom 10. März 2007

Hoffnung
Lichtblick Kirchlicher Suchdienst

Krieg bedeutet immer Chaos. Erst wissen die Familien nicht, wo ihre als Soldat dienenden Männer und Väter eingesetzt sind. So lange die eigenen Truppen siegen, ist zwar ein Überblick wahrscheinlich, doch ab dem Moment, wo sie geschlagen werden, sich in Auflösung befinden, im Feindesland fallen, verwischen sich schon ihre Spuren. Danach trifft es die Familien selbst. Jene, die sich plötzlich im vom Feind besetzen Gebiet befinden, sind für ihre Lieben kaum noch erreichbar, jene die fliehen, hinterlassen nur selten eine Anschrift. Die Bewohner ausgebombter Städte müssen ebenfalls ihre vertraute Umgebung verlassen und an einem anderen Ort unterkommen, nicht immer gelingt es ihnen, für Verwandte und Freunde Nachricht zu hinterlassen. Jene, die in all dem Chaos ums Leben kommen, werden meist namenlos verscharrt, einen Hinweis über ihren Verbleib erhalten nur wenige Angehörige.

Hier half nach dem Zweiten Weltkrieg der Kirchliche Suchdienst. Ferdinand Köster schildert in "Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes" wie dieser entstanden ist, wie beschwerlich die Anfangsarbeit im Chaos der direkten Nachkriegszeit und die Koordination zwischen vier Besatzungszonen war. Millionen von Menschen suchten Angehörige, moderne Kommunikation gab es noch nicht und so lief alles per Post und Karteikarten.

Detailliert geht der Autor auf die Entwicklung und die verschiedenen Problemfälle ein. Leider sind die Ausführungen zu nüchtern und sachlich verfaßt, so daß sie nur am Thema besonders Interessierte erreichen wird.

Dies ist schade, da es sich um einen sehr spannenden Bereich deutscher Geschichte handelt, der von vielen kleinen Erfolggeschichten gekrönt wird, auf die der Autor leider nicht eingeht. Menscheln tut es in der Dokumentation leider überhaupt nicht. R. B.

Ferdinand Köster: "Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes", München, broschiert, 308 Seiten, 10 Euro


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