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31.03.07 / Überrollt von scheinbar unlösbaren Problemen / Im Dunkel der Nacht wirken selbst Kleinigkeiten manchmal unlösbar

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-07 vom 31. März 2007

Überrollt von scheinbar unlösbaren Problemen
Im Dunkel der Nacht wirken selbst Kleinigkeiten manchmal unlösbar

Ob Ärger mit dem Partner oder Streß im Büro: Wacht man nachts auf und fängt an, über Probleme nachzudenken, erscheinen sie groß und unlösbar. Bei Tageslicht betrachtet sieht die Welt wieder anders aus. Dieselben Sorgen wirken wie Lappalien oder lassen sich im Handumdrehen lösen - doch warum empfinden viele Menschen Probleme nachts als so schwierig lösbar?

Ein wesentlicher Grund ist die so genannte Schlafträgheit. "Wenn wir aus dem Schlaf aufwachen, sind wir noch nicht richtig wach. Vielmehr bleiben Reste des letzten Schlafstadiums noch bestehen", sagt Michael Grözinger von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Aachen. "War diese Phase gerade eine Traumphase, sind dann häufig die Emotionen des Traums noch aktiv. Und im Traum sind Emotionen oft stärker als in der Wirklichkeit, gerade was Ängste betrifft."

Schwingen diese Ängste und negativen Gefühle nach dem Aufwachen noch unterbewußt mit, können sie die Grübelei trüben und so ein Problem vergrößern. "Hinzu kommt, daß man nachts keine Ablenkung hat", betont Grözinger. "Während wir uns tagsüber oft auf mehrere Sachen gleichzeitig konzentrieren müssen, haben wir nachts die Gelegenheit, uns in einzelne Dinge reinzusteigern." So wachse eine Lappalie schnell zum Problem. Die Schlafträgheit geht allerdings nach einigen Minuten vorüber.

"Wie lange sie dauert, ist von Mensch zu Mensch verschieden - im Schnitt hält sie 15 Minuten an", erklärt Grözinger. Spätestens dann sollte der Grübler langsam einen freien Kopf bekommen und die Probleme emotionsfrei betrachten können. Wer vorher wieder einschläft, kann das Phänomen nach dem nächsten Aufwachen allerdings erneut erleben. "Leidet man nachts unter wiederkehrenden Problemen oder Albträumen, sollte man aufstehen, das Licht einschalten und richtig wach werden", betont Grözinger. Danach könne man entspannt versuchen wieder einzuschlafen - ohne Emotionen im Hinterkopf.

Informationen gibt es im Internet unter www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de ddp

Foto: Unruhiger Schlaf: Eine Lappalie wächst schnell zum Problem an.


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