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07.04.07 / Anstehen vorm Bordell / Besonders das einstige, restaurierte Freundenhaus von Pompeji erfreut sich großer Beliebtheit bei den Touristen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-07 vom 07. April 2007

Anstehen vorm Bordell
Besonders das einstige, restaurierte Freundenhaus von Pompeji erfreut sich großer Beliebtheit bei den Touristen
von Brigitte Hannemann

Die Bewohnerinnen von Pompeji kannten noch keine Stöckelschuhe. Modebewußte Frauen von heute sollten auch darauf verzichten, wenn sie die Stadtruine rund 20 Kilometer südöstlich von Neapel besichtigen wollen. Denn die vor mindestens 2000 Jahren angelegten Straßen aus grob gehauenem Stein auf dem rund 40 Hektar großen Gelände verlangen eher nach bequemen Wanderschuhen.

Bei gutem Wetter kann der Besucher auf der Fahrt von Neapel die Ursache für Pompejis Untergang in der Ferne sehen: Europas einzigen aktiven Vulkan auf dem Festland, den Vesuv. Bei einem gewaltigen Ausbruch am 24. August im Jahr 79 n. Chr. begrub er die römische Stadt unter einer bis zu 25 Meter hohen Schicht aus Asche und Bimsstein. Rund zwei Millionen Besucher aus aller Welt besichtigen in jedem Jahr das in den vergangenen fünf Jahrhunderten ausgegrabene Stadtgebiet und bekommen einen Einblick in das Leben in der Antike.

Manche der freigelegten Gebäude sind schon wieder baufällig, andere gerade erst restauriert, so wie das einzige Bordell der Pompejier. Ob die Männer damals Schlange stehen mußten, ist nicht überliefert. Heutige Besucher müssen sich schon etwas gedulden, um mit den Touristenscharen durch das kleine Haus geschleust zu werden, in dem in winzigen Kammern mit steinernen Liebeslagern die Freudenmädchen ihrem "harten" Gewerbe nachgingen.

Wer nach dem Besuch von Pompeji noch nicht genug an Geschichte hat, sollte sich im Archäologischen Nationalmuseum von Neapel umschauen. Dort sind viele Fundstücke aus der antiken Stadt ausgestellt.

Wem nach Einkaufen ist, für den ist Neapel gerade richtig. Zahlreiche Boutiquen und Kaufhäuser bieten italienischen Chic. Da ist es von Vorteil, daß die Via Toledo und die Galeria Umberto nur ein paar Gehminuten vom Hafen entfernt sind, in dem die Kreuzfahrt-Schiffe anlegen. Einkaufsgepäck muß also nicht weit transportiert werden. Einziges Problem: Wer zuvor in Florenz oder Rom schon nicht widerstehen konnte, sollte überlegen, ob er überhaupt noch Platz im Koffer hat.

Die Städte gehören unter anderen zu den Stationen einer Sieben-Nächte-Kreuzfahrt im Mittelmeer mit der "Voyager of the Seas" mit Ausgangs- und Endpunkt Barcelona. Nach der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten an Land freut sich der Tourist, am einzigen Tag auf See auf und unter Deck zu entspannen. Auch bei einem strengen Zeitplan wird es allerdings nur gelingen, einen Bruchteil des Sport- und Unterhaltungsprogramms auf dem größten Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer zu nutzen.

Infos: Royal Caribbean Cruise Line, Lyoner Straße 20, 60528 Frankfurt / Main, Telefon (0 18 05) 80 72 25 (14 Cent/Min. Festnetz), www.royalcaribbean.de

Foto: Die Ruinen von Pompeji: Zwei Millionen besuchen die Sehenswürdigkeit jährlich.


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